Die sicherlich von vielen gern genutzte Seite leichtathletik-datenbank.de wird am 05.01.2023 aus Gründen des "Datenschutzes" eingestellt. Da war sicher wieder ein ganz "gewissenhafter" Bürokrat am Werk. Gibt es denn nicht viele wirkliche Probleme auf der Welt oder müssen wir uns mit solch unsinniger "Rechtsauslegung" wirklich in Zukunft dauerhaft beschäftigen?
Früher hat man gesagt Fußballer wären gute Viertelmeiler.
Mich würde interessieren inwiefern die Ausübung anderer Sportarten leichtathletische Leistungen beeinflusst.
Man sagt ja auch Handballern Potential für das Speerwerfen nach. Allerdings scheinen mir viele ein Problem mit dem "lockeren" Handgelenk zu haben.
Gibt es Erfahrungen von anderen Sportarten? Wie sieht es mit dem Skifahren oder z.B. dem Tennisspielen aus?
Sehr konkret wird man im Artikel aber nicht. Ich lese heraus:
- Es soll einen Sportdirektor geben (war bereits bekannt)
- Klaus Brill wird "besonderer Beauftragter für den Bereich Nachwuchsleistungssport"
- Es soll ein Top-Team Paris und ein Nachwuchs-Top-Team geben (die offenbar mehr Förderung erhalten aber auch enger "betreut" werden)
- Kadernominierung und EM/WM-Nominierung soll schwerer werden (= weniger Athleten werden nominiert/gefördert) >> ("Kaderbildungsbildungskriterien und der Nominierungsrichtlinien für die internationalen Meisterschaften im Sinne eines höheren Leistungsanspruchs vereinbart.")
- Irgendwie irgendwo sollen irgendwelche Trainer besser gefördert werden
- Mehr (Gesundheits)mentoring Und natürlich "bessere Kommunikation"
- 50% sollen übers Ranking kommen und 50% über die Norm, daher wurden die Normen nochmals angepasst
- Bei den Staffeln bleibt es dabei: 14 von 16 Startplätze werden bei den World Relays Im April bzw. Mai 2024 auf den Bahamas vergeben
Lückenkemper ist Sportlerin des Jahres geworden vor Mihambo. Aus sportlicher Sicht sicher eine fragwürdige Entscheidung, aber da spielte wohl wie es zu dem Erfolg kam, eine große Rolle. Dritte wurde Doppel Olympiasiegerin Natalie Geisenberger.
Bei den Herren setzte sich Kaul gegen Olympiasieger Vinzenz Geiger und Weltmeister Florian Wellbrock durch.
Insgesamt wird der Siebenkampf viel zu rosig im Jahr 2022 dargestellt. Man nehme mal nur den Dreier-Vergleich vom Jahr 1990 hinzu:
EM in Split, vor 32 Jahren!!! Nehmen wir einfach mal alle Deutschen trotz der beiden Mannschaften zusammen.
1. Sabine Braun 6688 P.
2. Heike Tischler 6572 P
3. Peggy Beer 6531P.
Der Dreier-Durchschnitt liegt bei 6597 P. Davon träumt man heute. Zudem ist der Verletzungsgrad im Protagonistenreich heute zu hoch:
Lucie Kienast Kreuzbandriss, C. Schäfer Achillessehnenprobleme, Vanessa Grimm Kreubandteilriss, Lara Siemer 2021 5673 P., 2022 5496 P.
Die Kreuzbandrisse geben mir sehr zu denken, was die Ursachenbehebung anbetrifft. Die Beweggründe sind multipel. Es scheint ein schwieriges Kapitel im Mehrkampf zu sein, die Verletztenanzahl zu reduzieren. Es gibt Pechsituationen und durch inadäquates Training forcierte ACL-Verletzungen vorrangig, wobei man jetzt schon eher weit bezüglich der Ursachenforschung vorgedrungen ist. Man muss es halt nur wissen. Daran scheint es zu hapern. Ich halte daher die Zurordnung von Athletinnen zu bestimmten Trainerinnen und Trainern für sehr, sehr wichtig. Man kann einige Dinge später nach gravierenden Verletzungen nicht mehr richten.
Hanna Klein, Sara Benfares, Selma Benfares, Sofia Benfares (Alina Reh wird lt. "Auslaufen" nicht starten, es ist ihr zu knapp zwischen Cross und Silvesterlauf)
lt. watchathletics Stream über Facebook, der dortige Link funktioniert momentan noch nicht; evtl. auch fb-link auf der protiming-Seite probieren.
Liebes Forum,
Ich bin etwas ratlos und dachte mir deshalb, ich schreibe mal hier und setze auf die Schwarmintelligenz der Experten: Was sage ich einem Kind, das talentiert ist und eigentlich für die Leichtathletik brennt, aufgrund der Situation in diesem Sport aber zunehmend die Lust verliert?
Was meine ich mit Situation? Zum einen die Sportstätten: Wir leben in einer Großstadt und zuletzt ist es regelmäßig vorgekommen, dass Hallen gesperrt waren, weil sie für andere Zwecke als den Sport verwendet wurden oder am Sportplatz die sanitären Anlagen verschlossen blieben und das Training im Dunkeln stattgefunden hat. Und das alles wohlgemerkt nicht irgendwo in einem Dorf sondern in einer Großstadt an einer städtischen Anlage die sich sogar Leistungszentrum schimpft. Den Mannschaftssportlern in der gleichen Klasse passiert sowas nie.
Ein anderer Punkt ist, dass die Vereine alleine gelassen werden. Es gibt zwar Training im Verein, aber kaum vereinsübergreifende Veranstaltungen, wie es in anderen Sportarten mit Auswahltraining oder Feriencamps der Fall ist. Neulich haben wir neidisch erfahren, dass ein Familienmitglied in einem anderen Bundesland im gleichen Alter trotz schwächerer Leistungen regelmäßig in den Genuss von Kadertraining kommt, was für junge Leute ja auch ein total motivierendes Ding ist. Seitens des Vereins hieß es, dies gebe es bei uns nicht, da es keine Kadertrainer in der entsprechenden Disziplin gebe. Auf Nachfrage, warum man keine einstelle hieß es, dass kein Geld dafür da sei. Das hat uns sehr verwundert, da wir wie erwähnt in einer Metropolregion leben und die Familienangehörigen in einer eher strukturschwachen Region. Man erklärte uns, dass dies damit zusammenhänge, dass an einigen Orten das Land oder der Deutsche Leichtathletik-Verband Trainer für solche Aufgaben einstellen, an anderen jedoch nicht und dies nicht mit der Nachfrage zu tun habe sondern einfach für ausgewählte Standorte entschieden worden sei.
Ich frage mich, wie kann das sein, dass es in Deutschland so sehr vom Wohnort abhängig ist, wie gut Leichtathletik funktioniert. Ich kann das ja für Sportarten wie Skifahren oder Biathlon nachvollziehen, bei Kernsportarten wie Fußball, Turnen, Schwimmen oder Leichtathletik sollte es doch eigentlich überall zumindest unterhalb der Spitzenathleten halbwegs gleiche Chancen geben. Mir blutet das Herz, wenn ich mitbekomme, wie sogar Kinder die Poster von Leichtathleten haben, überlegen ob sie die Sportart wechseln und sogar engagierte Trainer resigniert sagen, die Situation sei nicht zu ändern.
Seit gestern versammelt sich die USATFCCCA (USA Track & Field Cross Country Coaches Association) in Denver. In der Eröffnungsrede ließ CEO Sam Seemes eine Bombe platzen: Ab 01.01.2023 werden von World Athletics keine NCAA-Ergebnisse für die World Rankings oder Jahres/Weltbestenlisten akzeptiert. Der Schritt war überfällig, weil die NCAA sich in keinster Weise an internationale Anti-Doping-Regeln hält, überraschend kommt er aber doch, weil WA das Treiben der NCAA seit Jahrzehnten billigt. Die Rede von Seemes findet man bei Youtube, die relevante Passage beginnt bei ca 54:30 min. https://www.youtube.com/watch?v=5Nr1wGYt1b0