Mal ne Frage: Was ist der letzte Stand im Chaos der Weltrekorde? Wird wieder unterschieden zwischen Halle und Freiluft oder hat der Weltverband mal wieder alles in einem Topf? Die Presse blickt offenbar auch nicht durch...
Deutsche Starter
Frauen
100m: Alexandra Burghardt, Tatjana Pinto, Sina Mayer, Rebekka Haase, Amelie-Sophie Lederer, Lisa Mayer
200m: Alexandra Burghardt, Jessica-Bianca Wessoly, Rebekka Haase, Lisa Mayer
100mH: Isabel Mayer, Monika Zapalska
400mH: Djamila Böhm
Dreisprung: Kristin Gierisch, Marina Purtsa
Männer
100m: Marvin Schulte, Lucas Ansah-Peprah, Deniz Almas
200m: Michael Bryan, Patrick Domogala, Robin Erewa, Deniz Almas
400m: Torben Junker, Patrick Schneider
110mH: Martin Vogel, Stefan Volzner
400mH: Joshua Abuaku
Weit: Maximilian Entholzner, Fabian Heinle
Die Zuschauerressonanz im Stadion und dass muss man ohne Beschönigung sagen ist kläglich. Das Konzept in der Partyhauptstadt Trendsportarten vorzustellen ist OK, das gilt aber nicht für jede Sportart, insbesondere nicht der Leichtathletik. Zuschauertechnisch ist Berlin keine Reise wert.
Das Meldeergebnis über 800 m der Männer ist erschreckend schwach: Genau zwei Athleten haben die A-Norm von 1:47,5 unterboten – beispiellos im negativen Sinn. In D sind im Laufbereich mittlerweile nicht mehr die 400 m der Männer die schwächste Disziplin, sondern die 800 m der Männer. Wen wundert es? Die anfangs hochgelobte Frankfurter Gruppe von Bundestrainer Georg Schmidt mit Reuther, Heinrich, Biederbick und Schneider ist kläglich gescheitert. Wie sollte es auch anders sein? Sie wollten alles anders machen, haben ein wenig über den großen Teich geschielt und ausgerufen, mit reduzierten Kilometern und Blocktraining, quasi im Sinne von 400 m Training, zum Erfolg über die Mittelstrecke zu kommen. FALSCH, das kann nicht funktionieren, vor allem nicht nachhaltig, über einen längeren Zeitraum. Ohne eine gute Grundlage zu erarbeiten, im Ausdauerbereich mit entsprechend vielen Kilometern in der Woche in der Vorbereitunsgphase, ist keine optimale Leistungsentwicklung über 800 m im Verlauf der Sommersaison zu erzielen. Leute wie Lothar Hirsch oder Paul Schmidt wissen es besser, an deren Trainingsphilosophien sollte man sich wieder mehr orientieren, wenn man in D nach einer nun schon lange anhaltenden Durststrecke über 800 m wieder erfolgreicher werden möchte. Kleiner Lichtblick sind die mehreren A-Jugendlichen, die heuer die WM-Norm unterboten haben – vielleicht trainieren die wieder in der richtigen Weise. Der wundersame Generationswechsel vor ein paar Jahren, als plötzlich mit ganz viel Hype eine Reihe von ganz jungen Leuten um die 30 Jahre Bundes- und Landestrainer im Sprint- und Laufbereich wurden, hat sich nicht ausgezahlt: Im Gegenteil, die Leistungen gehen teilweise weiter in den Keller. Auch in der Sache Besetzung von Trainerstellen hat die DLV Spitze in Verantwortung keine glückliche Hand bewiesen.