Heute Morgen war ich zur Blutabnahme beim Arzt und habe im Patientenraum eine Sport-Bild über den Ausnahmetrainer Xabi Alonso gelesen. Er ist ein Trainer vom Allerfeinsten. Er denkt antizipierend: Was ist, wenn...? Taktisch macht ihm keiner etwas vor. Es "quatscht" ihm aber auch keiner hinein oder dazwischen!!! Genauso sollten Trainerinnen und Trainer in der Leichtathletik sein!!! Sie sollten über unheimliche Kenntnisse auf unterschiedlichen Gebieten verfügen und vorhersehend denken können. Es mangelt im Verband an absoluten Top-TuT. Wir haben viele Protagonisten; aber die Hälfte hat gesundheitliche, aus meiner Sicht vorhersehbare Probleme. Ich beurteile regelmäßig meine Erfahrungen aus Fortbildungen und vergleiche sie mit unserer Realität.
Der DLV sollte TuT von der Qualität eines Xabi Alonso einsetzen. Wir haben solche, die aber nicht verstärkt eingesetzt werden.
Ich picke jetzt mal drei Personen aus dem Athletenbereich heraus, bei denen zeitweise die Leistungen gestimmt haben oder stimmen: Vetter, Potye und Mihambo.
Vetter: Ein Geschädigter wird natürlich auch sehr schnell zu Rezidiven neigen. Er hatte zeitweise Bombenergebnisse, die aber durch enorme Verletzungen getrübt worden sind. Der Fuß leitet weiter zum Knie- und Hüftgelenk in Einzelstrukturen oder Schlingen. Die Strukturen haben Auswirkungen bis zum Schulter- und Ellbogengelenk. Ist ein Gelenk geschädigt, macht sich das auch weiterleitend bemerkbar. Durch die mangelhaften Zubringerübungen im Inhalt an sich und in den Ausführungen werden die Strukturen in Mitleidenschaft gezogen. Die Belastungsmaxima und -möglichkeiten müssen den TuT in filigraner Weise bekannt sein.
Folglich kann man nicht nur das Schultergelenk in seiner Verbindung zum Schulterblatt sehen, sondern man sollte auch das Ellbogengelenk in seiner biomechanischen Anfälligkeit einbeziehen. Man sollte punktuell und in Synergien arbeiten. Man sollte schädigende Zubringerübungen eliminieren und durch "sattelfeste" bewertete, biomechanisch hervorragende Übungen ersetzen.
1. Sehr auffällig ist bei ihm der weite Abstand im Absprung zur Latte. Er amortisiert relativ wenig in der linken unteren Extremität.
2. Zudem sehr auffällig ist im zweitletzten Schritt die Kürze des Schrittes und der "Schlittschuhschritt" mit einer enormen Außen- und Innenrotation des gesamten Beckens einschließlich unterer Extremität bei relativ hohem Tempo. Die Belastung auf Fuß, Knie und Hüfte ist sehr stark.
Aufgrund der Knieprobleme hat er wohl mehrfach Pausen einlegen müssen und kann kaum Technikeinheiten absolvieren. Vielleicht kann man trotzdem den Anlaufrhythmus ohne Latte schulen und den "Schlittschuhschritt" beseitigen. Man kann auch im Sprungtraining ohne Hochsprunganlage Technikelemente einbauen. Insgesamt scheint der Trainer aber sehr innovativ und vorsichtig zu sein (habe ich gehört. ).
Mihambo:
Sie hat enorme Stärken, aber auch nicht zu übersehende Schwächen, die absoluten Fachleuten nicht verborgen bleiben. Die vielen ungültigen Sprünge im Topbereich sind aus unterschiedlichen Gründen vorprogrammiert. Es hapert an technisch relevanten Elementen. Sie bringt ihre Leistung durch eine unglaubliche Sprungkraft und eine außergewöhnliche Stärke im mentalen Bereich.
Die funktionelle Ausrichtung ist aus meiner Sicht ein wahnsinniges Defizit, das oft bei solchen Probanden Rezidive nach sich zieht. Ihre Hamstringverletzung habe ich hier vorausgesagt. Sie ist für mich nicht aus heiterem Himmel gekommen, sondern hat eine ganz starke Verankerung in ihren Strukturen, die in ihren Zusammenhängen offensichtlich nicht erkannt und auch nicht adäquat trainiert werden. Ich habe bei ihr bisher keine relavante strukturelle Übung gesehen. Da geht´s wirklich ans Eingemachte!!! Solche Zusammenhänge gehören in die Hände von absolut fähigen TuT und Fachleuten!!!
Nach den Olympischen Spielen und Europameisterschaften stellen die World Relays in diesem Jahr das drittwichtigste internationale Ereignis dar. Zudem dienen sie als das wichtigste Qualifikationsevent für die Spiele in Paris, da fast 90% der Startplätze auf den Bahamas vergeben werden, nämlich jeweils 14 von 16 Quotenplätzen. Entsprechend bereiten sich die verschiedenen Nationen akribisch auf dieses Event vor. Die letzte Ausgabe fand 2017 auf den Bahamas statt und wurde durch den überragenden Sieg des DSV-Damen-Quartetts über 4x100m geprägt.
In diesem Jahr wurde der Wettkampfmodus leicht verändert. Es werden nur noch die fünf olympischen Wettbewerbe über 4x100 und 4x400 ausgetragen. Die Staffeln haben an beiden Wettkampftagen die Möglichkeit, sich für die Spiele zu qualifizieren.
Am Samstag finden zunächst 4 Vorläufe mit jeweils 32 Staffeln pro Event statt. Die beiden Erstplatzierten qualifizieren sich direkt für Olympia und für das Finale am Sonntag und kämpfen dort um den Sieg und ums Preisgeld. Die übrigen 24 Staffeln treten dann am Sonntag in drei sogenannten "Repechage"-Läufen erneut gegeneinander an. Auch hier qualifizieren sich die jeweils zwei schnellsten Staffeln für Olympia. Die verbleibenden Teams müssen dann versuchen, sich über die verbleibenden 2 Spots für die Spiele durch eine schnelle Zeit zu qualifizieren.
Das neue Format verspricht nicht nur enorme Spannung, sondern setzt die Teams auch gewissermaßen unter Druck. Die meisten Nationen können es sich nicht leisten, ihre Top-Stars nicht einzusetzen, und es gilt, an beiden Tagen nicht auszuscheiden. Bei den 4x400m-Staffeln ist zudem ein gewisses Maß an taktischem Geschick gefragt, um die Geschlechter und Mixed-Staffel an jedem Tag sinnvoll aufzustellen.
Super-Ergebnis für Leo, ohne Frage! Ich habe Euphorie und Optimismus, die ich noch 2021 für Niklas Kaul hatte, nochmal hervorgeholt – und ich bin nicht wirklich enttäuscht!
Seine PB-Summe (virtual PB) jetzt: 9081 (mit 110H in 14.10s). In einem Wettkampf mit nochmal so 1-3 PB im Juni könnte er ca. 9100-200 = 8900 Punkte erreichen. Das wäre schon Wahnsinn!
Ich bin baff, dass ein Zehnkämpfer, der über 17m stösst, nicht technisch super ist. Ich hätte gedacht, dass er da schon sehr gut sein muss, um das zu erreichen.
Wenn man technisch nochmal alles umkrempelt, würde dann ein Umstieg auf Drehstoss mehr Sinn machen? Ich vermute das als relativ Ahnungsloser, einfach, weil er im DT so gut ist.
Was macht euch so sicher, dass er über die Hürden noch so viel schneller sein könnte? Bis einschl. Dan O’Brien sind alle auf der ewigen Bestenliste 13er Zeiten gelaufen, es wäre also passend, wenn Leo das auch könnte. Das ist wohl viel Arbeit? Lepage konnte das vor wenigen Jahren auch noch nicht.
Diskus war vor neun Monaten – auch in seinm “Wohnzimmer” – 55,05 & 55,06 und dann ein Wurf bei über 56m, der knapp im Aus war. Deswegen hatte ich mehr erwartet. An Wind hatte ich nicht gedacht.
Frage: Warum ist das die “Schlüsseldisziplin”? Petros Kyprianou nennt 110H und PV, auch Diskus, als zentrale Disziplinen, um die herum man das Training aufbauen kann. Bei 110H & PV ist mir klar, dass man dabei viel für die anderen Disziplinen lernen kann, aber beim Diskus?
Im PV entnahm ich Insta-Kurzfilmchen, dass er sich zumindest ein Stück mehr auf den Bauch dreht. Stimmt aber dann doch nicht oder bei vollem Anlauf sitzt die Gewohnheit (noch) zu tief, wie dieses Bild zeigt: https://www.sport1.de/news/leichtathleti...aisonstart
Er wuchtet hier seinen KSP über ca. 5,50m (18 Fuß), das war auch bei den 5,21m in seinem VLog genauso zu sehen. Jetzt im Januar ist er bei 4,79m eingestiegen, dann bei 4,70m, jetzt wieder bei 4,60m und das kostet ja auch Körner (aber war eine perfekte Serie: o/o/o/o/o/o und dann bei 5,20m xxx). Vermutlich, weil er sich für die NCAA Finals qualifizieren musste. Hätten wir ihn sonst als aus der Not geborenen Europameister gesehen? Wer weiss.
Hier war auch zu lesen, dass er härtere Stäbe probiert (wie kommt man an eine solche Info?). Aber bei ihm möchte ich nicht der Stab sein!
Er wollte ja auch an seiner Regenerationsfähigkeit arbeiten. Dass er damit mitten im 1500m-Lauf anfängt, hätte ich nicht gedacht. Scherz beiseite, ich gönne ihm den lockeren Lauf zu 8700+ natürlich.
Verständnisfrage zur Regeneration: Einen schnellen 1500er schläft man in ein paar Nächten aus, wenn man sich nicht völlig verausgabt wie einst Willi Holdorf. Warum also nicht in jeder Disziplin voll angreifen, wenn man danach zwei Monate Zeit hat? Leo macht ja hier nicht den Collage-Garland mit 7-8 Wettkämpfen im Jahr.
Laut Regionalpresse ( "Neue Westfälische" . "Westfalen Blatt" - beides aber hinter Paywall ) startet Koko am Samstag beim Osterlauf in Paderborn den nächsten Anlauf auf die 10km Norm.
Die deutsche Fußballmannschaft hat einen Paradigmenwechsel erster Güte hingelegt. Es war ein Genuss, die Veränderungen zu sehen und zu spüren. Der BT hat - wie die Journalisten so schön gesagt haben - nur die talentiertesten Spieler aufgestellt. Da musste ich doch etwas schmunzeln. Das fordere ich für den DLV im Trainer- und Athletenbereich schon sehr lange. Man konnte sehr gut sehen, dass der FB-BT fast alles umgestellt hat. So stelle ich mir das auch beim DLV vor. Man darf nicht im alten Saft schmoren. Es standen Fußballer auf dem Platz, die gezeigt haben, dass sie uns eine gute Leistung zeigen wollten. Keiner von denen hat gedacht, ob sie wohl versagen. Es gab kaum Pausen; der Ball lief unaufhörlich von einem deutschen Spieler zum anderen.
Wir haben im DLV eine sehr gute Jugend. Man muss sie nur vernünftig in den verschiedenen Bereichen fördern und fordern und das mit den besten TuT, den besten Trainingsinhalten und den besten Prophylaxeprogrammen. Wo ist eigentlich das Problem??? Ich bin der festen Überzeugung, dass man in der deutschen LA z.B. den Mehrkampf- und Speerwurfbereich in Teilbereichen revolutionieren muss, um gesund über die Runden zu kommen. Ich arbeite täglich an diesen Verbesserungen und Zusammenhängen. Man muss den Willen zu permanenten Veränderungen haben.
Der Trainerberuf erfasst die Beteiligten meistens mit einer ungemeinen Wucht auch in psychischer Belastung. Als ich neulich einen sehr netten Trainer von der Seite in der Düsseldorfer Arena ansprach, hat der mich gar nicht wahrgenommen. Er war im Tunnel. Wenn eine meiner besten Freundinnen aus Marl mich in der City zufällig traf und mir vorschlug, einen Tee gemeinsam zu trinken, habe ich mir die Zeit fast nie genommen. Als sie plötzlich verstarb, habe ich bedauert, nicht mehr Zeit mit ihr verbracht zu haben. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen. Ich habe erst im Alter für Freunde etwas Zeit gehabt - oder besser gesagt - mir Augenblicke Zeit genommen. Die Belastung ist für TuT vor allem im gehobenen Segment enorm hoch und stressig, was man aber zu der Zeit nicht so empfindet. Ich war unglaublich beratungsresistent, weil mich der "Bazillus Leistungssport" über Jahre voll erfasst hat.
Ich sehe die Auswirkungen auch ganz klar vor mir. Es gibt im Trainerberuf viele Scheidungen, auch viele Personen, die ein Alkoholproblem oder auch andere psychische Probleme haben. Es besteht eine sehr große Unzufriedenheit im Umgang mit den Institutionen und auch AuA. Burnout gibt es nicht nur bei Athletinnen und Athleten. Herr Steilmann hat die hauptberuflichen Leichtathletiktrainer immer "freischwebende A..." genannt, die vielfach fachlich sehr versiert, aber auch beruflich nicht abgesichert sind. Als ich damals vor der Entscheidung stand, zum DLV zu gehen - eine Funktionärin hatte mich darauf angesprochen - hat meine Mutter mich sehr gut charakterisiert: "Bleib in der abgesicherten Position an der Schule! Da kannst du den Leistungssport auch nach Lust und Laune "nebenbei" betreiben. Für den DLV bist du zu eigenständig. Das entspricht nicht deiner Vorstellung von Unabhängigkeit."
AuA sind auch nicht immer ganz einfach und tragen oft dazu bei, Spaß zu haben oder auch nicht. Sie befinden sich ja auch in absoluten Stresssituationen. Wenn ich so an die gesundheitlichen Probleme und Tode von Kollegen denke, macht das schon sehr, sehr nachdenklich. Man sollte sich vielleicht auch von DLV-Seite mal um das Wohl der TuT kümmern und einfach auch atmosphärisch für Verbesserungen sorgen. Da beenden AuA das Training bei TuT, die permanent auf dem Platz - oftmals unentgeltlich - gestanden haben, ohne vielleicht einen kleinen Dank zu sagen. Es gibt auch solche Athleten wie Dr. Robert Jung, den ich als Zehnkämpfer trainiert habe, der sich mit einem dicken Blumenstrauß und den Worten verabschiedet hat: "Coach, danke für die schöne Zeit!" Zur Sabine, Beate, Steffi, Ingrid und zum Werner und Robert habe ich immer noch ein herzliches Verhältnis. Die gemeinsame Zeit war nicht unnütz! Ich habe auch andere Charaktere erlebt. Auch Trainer:innen sind nicht immer so hart, wie sie wirken und scheinen.
Am 22.06. findet in Sestriere auf 2000m Höhe ein internationales Meeting statt. Es gab dort zwar auch in den letzten Jahren kleinere Meetings, dieses Jahr soll es aber eine Rekordjagd wie in den 90er Jahren werden. 1992 sprang Heike Drechsler dort bei 2.1m/s Wind 7,63m. Eine Woche vor den DM wäre das doch die perfekte Möglichkeit für deutsche Sprinter und Springer, Normen und Rekorde zu attackieren. Gesprintet wird in beide Richtungen je nach Wind.