So gerne ich mir Alina Reh anschaue und sehe wie sie zumindest national schon die Frauenklasse aufmischt, hätte ich mir gewünscht, das sie jetzt in Bad Liebenzell nicht an den Start geht.
Super Saison u.a. 2 x u19 EM Titel, kurz danach Deutsche Meisterin mit Bestzeit 5000 Meter, kurz darauf zum Abschluss noch den 3000 Meter Jugendtitel national ( obwohl da ging sie schon auf den Felgen...). Danach vermute ich mal kurze Pause und dann wieder Vorbereitung für ein hartes Rennen, diesmal die 10KM? Sie tritt ja nicht an, um 34:50 zu laufen.....sondern es geht wohl um eine Zeit unter 33 und ob sie es noch mal gegen Mocki schafft.
Ich hätte ihr eine mehrwöchige Laufpause gegönnt, dann ein ruhiges wiederreinkommen, sichere Grundlage aufbauen und wieder Anfang November die ersten Crossläufe.
Ich wünsche dem Mädel das allerbeste und das sie und ihr Team die richtige Balance finden zwischen Belastung und Entspannung.
Wohl vor allem unter dem Eindruck des "Falles Markus Rehm", hat die IAAF entschieden, Prothesen ab sofort grundsätzlich zu verbotenen Hilfsmitteln zu erklären, es sei denn der Athlet weist nach, dass diese ihm keinen Vorteil bringen.
Ich freue mich auf London 2017, mit vernünftiger Zeitzone und dann richtiger Atmosphäre (abends!), auch bezogen auf die Zuschauer. Nächtliches Aufstehen fällt auch weg. Für die Athleten ergeben sich dann auch weniger Probleme, da dann alle Freiwilligen zumindest ein vernünftiges Englisch sprechen.
Rio 2016: Für die Abendsession mitternächtliches Gewusel, Vormittagssession um die 15:00 h bis in den Abend hinein.
Doha 2019: Der größte Witz für die Athleten. Findet vom 28.09.-06.10.2019 statt. Zeitzonenmäßig nur 1 h Unterschied, gut für uns LA-Fans, ABER: Da sitze ich dann bei Lebkuchen und Glühwein (die es dann schon geben dürfte) vor dem Rechner - vielleicht gar nicht so schlecht, da kann ich mir manches Ergebnis schönsaufen. Fußballfans werden 2022 eine schöne Bescherung haben - man hat den Termin stark nach hinten verschoben, wegen der Hitze. Und was ist mit den Leichtathleten - die müssen das dann abkönnen? Müsste da der DLV nicht intervenieren? Ist das dem IAAF wurscht oder ist Geld wichtiger als die Athleten? Was sagt der Lord dazu? EDIT: Wenn man Doha so weit nach hinten schiebt wie man's bei der Fußball-WM 2022 gemacht hat, ist das dann noch richtige LA, auch bezogen auf die Saisonvorbereitungen der Athleten (Saisoneinstieg im Juli)? Schlimm genug, wenn die Athleten noch im Oktober topfit sein müssen, die Nachbereitung dürfte auch anders ausfallen. Die Veranstalter der DL-Meetings dürften auch Kopfschmerzen bekommen.
Besser wird's, bezogen auf die OS, leider nicht: Tokio 2020, zeitzonenmäßig ähnlich der WM in Peking.
Ne, so richtig Spaß macht mir als LA-Fan sowas nicht, gerade in Bezug auf Doha, wenn man an die Athleten denkt ...
Nachdem sich in den verschiedenen Themen hier immer wieder die Entwicklung der einzelnen Disziplinen aufgetan hat, dachte ich, es lohnt sich dafür ein eigenes Thema zu starten.
(31.08.2015, 08:25)alist schrieb: Bleibt aber auch festzustellen, dass die Dichte in vielen Disziplinen enorm gewachsen ist. Über 400m der Männer muss man schon Zeiten deutlich unter 45s anbieten, um auch nur in die Nähe eines Finals zu kommen, eine 4x400m hätte deutschen Rekord laufen müssen, um in den Endlauf zu kommen. Was diesmal noch mit ein bisschen Glück (und viel Pech bei den Gegnern) gut geklappt hat, zb. Cindy Roleders Silbermedaille, kann in Rio wieder ganz anders aussehen.
Ich hab mir einfach mal ein paar Disziplinen ausgesucht, die mir auffielen:
400m m/w:
Die 400m sind mir auch im speziellen aufgefallen. Es ist brutal, was sich da in den letzten Jahren getan hat und wie weit man da mittlerweile von den Finalläufen weg ist, von der Weltspitze gar nicht zu sprechen.
Bei den Männern drei Jungs unter 44s und der Rest deutlich unter 45s. Mag vllt auch mit der Bahn zusammenhängen, aber trotzdem stark. Wer weiß, was sich da noch tut. Usain Bolt scheint ja auch immer wieder mit einem Wechsel auf die 400 zu liebäugeln. Wenn er das macht, werden die 400 ordentlich in den Fokus gerückt.
Auch bei den Frauen natürlich die 400. Mir ist das wahrscheinlich speziell wegen Allyson Felix aufgefallen. Da bahnt sich auch etwas an, wenn sie dabei bleibt. Genauso kann eine Shaunae Miller da bestimmt noch ordentlich pushen. Da haben wir wenigstens 1-2 Mädels die ein wenig mitlaufen können.
200 w:
Mit Dafne Schippers jetzt natürlich ne sehr spannende Disziplin. Für mich noch interessanter, als die 100m. Auch da tut sich was. Spannend, was Rebekka Haase und Gina Lückenkemper hier langfristig machen können.
Speer m/w:
Da tut sich sowohl international, als auch auf deutschem Niveau wieder was. Spannend natürlich die Afrikaner. Aber auch die Deutschen Jungs sehr gut besetzt und noch relativ jung. Kann was werden.
Die Mädels eigentlich ähnlich, aber mit Molitor natürlich ein klasse Ausreißer nach oben. Hier haben sich die Weiten aber auch doch eher nach unten entwickelt. Da ist ein Finale immer richtig spannend.
5000/10000m:
Die Rennen werden für mich irgendwie immer mehr unattraktiver bei Großevents. Man kann sich wahrscheinlich für taktische Rennen begeistern und das nachvollziehen, aber mein Ding ist das nicht. Die 5000 sind leichtes Traben (übertrieben) mit nem 600-800m Rennen hinten dran, bei den 10.000 sind es eben die letzten 1000m.
Ich hab mir die aktuelle Situation der Staffel-Quali für Rio 2016 zusammengestellt, um die Chancen der deutschen Männer einzuschätzen. Für die Quali gelten folgende Richtlinien: Wer sich bei den World Relays für das Finale qualifiziert hatte, ist für Rio gesetzt, das sind: USA, BAH, BEL, JAM, BRA, GBR, TTO, BOT.
Außerdem qualifizieren sich die acht Staffeln, die vom 01.01.2015 bis 11.07.2016 im Schnitt ihrer zwei besten Zeiten die Rangliste anführen.
Die Rangliste sieht aktuell so aus:
Männer:
1. FRA 2:59.945 (2:59.42/3:00.47)
2. CUB 3:00.485 (2:59.80/3:01.17)
3. RUS 3:00.58 (2:59.45/3:01.71)
4. DOM 3:00.94 (3:00.15/3:01.73)
5. POL 3:00.98 (3:00.72/3:01.24)
6. IRL 3:03.165 (3:01.26/3:05.07)
7. VEN 3:03.215 (3:02.96/3:03.47)
8. JAP 3:03.22 (3:02.97/3:03.47)
9. GER 3:04.22 (3:03.55/3:04.90)
Qatar lief 3:02.50, hat aber keine zweite Zeit stehen.
Die EM in Amsterdam dürfte für den DLV die einzige Möglichkeit sein, sich in der Rangliste zu verbessern. Nach aktuellem Stand müsste die deutsche Staffel 3:02.88 laufen, um sich zu qualifizieren.
"Die kasachische Leichtathletik hat nur einen Leichtathletik-Manager für alle Disziplinen und keine Bundestrainer. Die Betreuung im Wettkampf übernehmen und regeln unter sich alleine die Heimtrainer der Athleten."
Über diese Belohnung der Heimtrainer sollte man nachdenken. Übrigens hat der DLV ein ähnliches Modell mal bei der Hallen-WM in Toronto durchgeführt. Ich kann mich noch gut an die Aussage eines Heimtrainers damals erinnern: "Gertrud, hast du jemanden vermisst?" Natürlich spielt die Größe eines Verbandes eine Rolle.
Jeder Toptrainer träumt von total konsequenten Athleten, was nicht heißt, dass man nun kaserniert leben muss. Manch einer kann total auf den Sport fokussiert leben, andere brauchen teilweise mal andere Dinge wie Kultur und Studium um sich herum. Ich selbst würde Athleten immer dazu anhalten, den beruflichen Weg nicht für zehn Jahre bei der Bundeswehr zu parken, ohne sich weiterzubilden. Ich bevorzuge den dualen Bildungsweg für Athleten. Es ist sicherlich nicht tragisch, mal ein oder zwei Semester wegen des Sportes anzuhängen. Wenn ein Athlet aber seinen Beruf total vernachlässigt, halte ich das für eine grobe Unterlassungssünde. Es ist alles eine Frage der Einteilung und natürlich auch der zur Verfügung stehenden Bedingungen. Meine Athleten konnten fast zu jeder Tageszeit trainieren, weil ich über alle Schlüssel zu den unterschiedlichen Sportstätten verfügt habe. Daran scheitert enorm viel.
Man sollte Athleten von der Trainer- und Verbandsseite aus nicht nur auf Bundeswehr und Polizei reduzieren, wobei ich eine Polizeikarriere für manche Athleten als gut empfinde.
Der DLV hat einen sehr guten Pool an potentiellen Weltklasseathleten. Mich begeistern zur Zeit vornehmlich Mihambo, Röhler und Heinle. Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster. Diesem Dreigestirn würde ich für Rio aufgrund ihres herausragenden Talentes durchaus das oberste Treppchen bei sehr guter Vorbereitung und Gesundheit zutrauen.
Die DLV-Entscheidung, Mihambo mitzunehmen, war goldrichtig!!! Sie gefällt mir vor allem vom Bodyprofil her sehr gut.
Röhler hatte bei seinen sechs Versuchen einen Durchschnitt von 86,32m. Das ist der absolute Wahnsinn, auch wenn man für diese Serie keine Medaille bekommt. Es reicht, wenn der Ausrutscher in Rio erfolgt.
Auch Heinle hat enormes Potential. Hansjörg Holzamer sagt immer: "Er ist der Athlet, der die Technik natürlicherweise richtig beherrscht." Da können schlechte Trainer nur etwas falsch machen, was ich nicht für ihn hoffe.
Dass nicht nur farbige Athletinnen das Potential für ganz oben haben, hat D.Schippers eindeutig bewiesen. Verdächtigungen wegen ihrer Haut auszusprechen, halte ich für verfehlt. Ich habe zwei junge Athleten in meiner LA-AG mit einem "Streuselkuchen-Rücken". Ich kann mich an deutsche Zehnkämpfer erinnern, die während ihrer Aktivenzeit auch mit Pickeln übersät waren. Man sollte folglich das Potential nicht immer so eingrenzen.
Entscheidend ist natürlich, wie man mit Athletenpotential umgeht. Produziert man jede Menge sportbedingte Verletzungen, dann wird fast nie der eigentliche Zenit erreicht. In der Hinsicht sehe ich in unseren Verbänden die größten Schwächen. Als ich letztens eine Fortbildung im schulinternen Kraftraum durchgeführt habe, sagte eine Sportlehrerin und Trainerin: "Dann hat man uns aber jede Menge falsche Inhalte in den Fortbildungen präsentiert!" Es kommt also wesentlich auf die Referenten und Multiplikatoren an.