Das letzte Mal, dass fünf Stoßer die 22m übertroffen haben, war 1987
1. 22,91 Andrei
2. 22,52 Brenner
3. 22,47 Günthör
4. 22,31 Beyer
5. 22,01 Timmermann
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1987 alle Angleiter, 2017 alle Drehstoßer
Und da das wohl auch dazugehört: bis auf Brenner (da habe ich nichts gefunden), alle 87er-Stoßer gedopt (Geständnis oder hinreichende Indizien)
Ich habe oft erlebt, dass Athletinnen und Athleten in bestimmten Bereichen unglaubliche Defizite haben, deren Ursache sehr oft in der Kindheit und Jugend liegen. Ich stimme mit Heike Drechsler überein, dass die Defizite der Kinder durch verlorengeganges Gut des Spiels auf den Straßen wie zu unserer Jugend durch die tägliche Sportstunde aufgefangen werden müssten und sollten.
Bereiche wie koordinative Fähigkeiten verbunden mit peripherem Sehen, Schnelligkeit, Geschmeidigkeit und sogar Schnelligkeitsausdauer werden sehr frühzeitig gelegt und können später gar nicht oder kaum nachgeholt werden. Es gibt aus meiner Sicht auch eine koordinative Schnelligkeit, auf die ich allergrößten Wert lege. Wenn man sagt, dass Kinder und Jugendliche noch so viel Zeit für die Ausprägung haben, stimmt das nur sehr bedingt. Kinder sollen sich ruhig täglich viel bewegen. Ob die deutsche Kinder-Leichtathletik dieses Spektrum abdeckt, kann ich nicht sagen. Wir sollten uns aber trotzdem z. B. die jamaikanische Sprinthinführung in jungen Jahren anschauen und analysieren.
Ich fordere seit langem auch Reihenuntersuchungen beim Schuleintritt zur Grundschule und zu weiterführenden Schulen als Prophylaxe. Ich habe als Lehrerin diese Lücke immer zu schließen versucht, indem ich auffällige Kinder im Sportzeug und Begleitung ihrer Eltern zum Elternsprechttag bestellt habe.
Das Durchstrukturieren von unten nach oben in der geschilderten Form ist ein Herzenswunsch von mir.
Ich bin ja ein großer Mehrkampf-Fan und habe inzwischen schon mal ein (etwas verfrühtes) Saison-Resumee gezogen.
Wer mich im deutschen Mehrkampf, trotz der Aufgabe bei der WM, überrascht hat, ist definitiv Mathias Brugger. Wenn ich mir seine Karriere so angucke: im Juniorenbereich scheint er ja ein vielversprechendes Talent gewesen zu sein, Vize-Europameister der U20 (hinter Kevin Mayer) 2011, 2012 EM-Teilnahme bei den Aktiven.
Danach schien er über Jahre hinweg zu stagnieren oder sich nur noch geringfügig zu verbessern. Das erste Mal wieder aufgefallen ist er eigentlich erst durch seine Bronzemedaille bei der Hallen-WM 2016. Dieses Jahr hat er im Freien eine tolle Steigerung hingelegt.
Insgesamt kann man festhalten, dass einer, der in der Versenkung zu versinken drohte, den Sprung an die deutsche Spitze geschafft hat.
Eine ähnliche Entwicklung konnte man vor einigen Jahren bei Carolin Schäfer auch beobachten. Nach erfolgreichen Jugendjahren schien da nichts mehr zu kommen, bis sie 2014 in Götzis den Durchbruch schaffte - der Rest ist Geschichte.
Diese Entwicklung scheint es nicht nur in Deutschland zu geben: Schäfers Konkurrentin aus Jugendjahren, die Tschechin Katerina Cachova (2007 U18-Weltmeisterin vor Schäfer, 2009 U20-Vizeeuropameisterin hinter Schäfer) verschwand nach 2011 ebenfalls von der Bildfläche und mischt jetzt wieder bei internationalen Höhepunkten mit.
Hat jemand von euch eine Erklärung für einen derartigen Karriereverlauf, der ja so selten nicht zu sein scheint, oder kennt ähnliche Beispiele?
Ist zwar ziemlich Off-Topic, aber ich will nicht schon wieder ein neues Thema eröffnen dann macht das eben ein freundlicher Mod für dich:
Ist das überhaupt sicher, dass der Flop mehr Höhe bringt als der Straddle?
Vielleicht war ja Fosbury auch nur ein Jahrhunderttalent und es für ihn "persönlich" die richtige Technik? Schenk war Mehrkämpfer und keiner der besonders schnellen oder sprungstarken, trotzdem bringt der im Straddle im Mehrkampf 2,27 und eigentlich IMMER 2,20...spricht doch eigentlich FÜR diese Technik?
Wie schonmal irgendwo angemerkt: War für mich (1,93) in der Schule auch sehr schwer mit Flop, ich hab das gar nicht hingekriegt. (Wir reden natürlich hier von 1,30-1,50 Niveau) Im Straddle flutschte das viel besser und ich kam 20 cm höher
Lange Rede, kurzer Sinn: Ist das vielleicht auch athletenabhängig und könnte es sinnvoll sein, Straddle und Flop als "gleichberechtigt" anzuerkennen, evtl. analog zum Kugelstoßen?