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Normale Version: Nach dem WM-Debakel - Zukunft der Leichtathletik?
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Ich will man nur so bemerken dass es nicht nur um die Topleute geht. Auch die Masse, die "mittelmaessigen Athleten" wie Reichtathletik es so schoen sagt, die sind nicht nur wichtig weil sie eventuell andere mitbringen. Wenn die mit Spass dabei sind werden sie versuchen diesen Spass an ihre Kinder oder ihre Neffen und Nichten oder sonstigen Nachwuchs im Umfeld weiterzugeben. Ich sehe das ja bei mir selbst. Ich bin ganz sicher kein Topathlet gewesen, ich habe aber IMMER Spass daran gehabt. Deswegen bin ich ja auch heute noch dabei, genau wie auch ein guter Teil meiner alten Trainingsgruppe. Auch nicht die Topleute, das ist eher die zweite und dritte Reihe.
(31.08.2023, 08:39)menarfin schrieb: [ -> ]Ich will man nur so bemerken dass es nicht nur um die Topleute geht. Auch die Masse, die "mittelmaessigen Athleten" wie Reichtathletik es so schoen sagt, die sind nicht nur wichtig weil sie eventuell andere mitbringen. Wenn die mit Spass dabei sind werden sie versuchen diesen Spass an ihre Kinder oder ihre Neffen und Nichten oder sonstigen Nachwuchs im Umfeld weiterzugeben. Ich sehe das ja bei mir selbst. Ich bin ganz sicher kein Topathlet gewesen, ich habe aber IMMER Spass daran gehabt. Deswegen bin ich ja auch heute noch dabei, genau wie auch ein guter Teil meiner alten Trainingsgruppe. Auch nicht die Topleute, das ist eher die zweite und dritte Reihe.
Volle Zustimmung. Ich war selbst auch kein Topathlet und bin heute Trainer. Die Athleten von heute sind auch die Ehrenamtlichen von morgen. Wir haben ja hier viel über das Dilemma gesprochen, dass es quantitativ und qualitativ auch an Trainern mit Perspektive mangelt. Und das übrigens auf keinen Fall nur im Leistungsbereich, sondern gerade beim Nachwuchs - und ohne den gibt es bekanntlich das andere nicht.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass gerade diejenigen, die nicht bis in die absolute Spitze vordringen, sich aber mit ihrer Sportart identifizieren und wertvolle Erfahrungen gemacht haben, ihr Wissen und ihr Können später gern weitergeben - egal ob als Trainer oder z.B. in der Vorstandsarbeit etc. Das trifft auf zig meiner eigenen Athleten genau so zu. Wir dürfen sie also nicht weiter auf halber Strecke verlieren.
(31.08.2023, 08:50)c.n.d schrieb: [ -> ]
(31.08.2023, 08:39)menarfin schrieb: [ -> ]Ich will man nur so bemerken dass es nicht nur um die Topleute geht. Auch die Masse, die "mittelmaessigen Athleten" wie Reichtathletik es so schoen sagt, die sind nicht nur wichtig weil sie eventuell andere mitbringen. Wenn die mit Spass dabei sind werden sie versuchen diesen Spass an ihre Kinder oder ihre Neffen und Nichten oder sonstigen Nachwuchs im Umfeld weiterzugeben. Ich sehe das ja bei mir selbst. Ich bin ganz sicher kein Topathlet gewesen, ich habe aber IMMER Spass daran gehabt. Deswegen bin ich ja auch heute noch dabei, genau wie auch ein guter Teil meiner alten Trainingsgruppe. Auch nicht die Topleute, das ist eher die zweite und dritte Reihe.
Volle Zustimmung. Ich war selbst auch kein Topathlet und bin heute Trainer. Die Athleten von heute sind auch die Ehrenamtlichen von morgen. Wir haben ja hier viel über das Dilemma gesprochen, dass es quantitativ und qualitativ auch an Trainern mit Perspektive mangelt. Und das übrigens auf keinen Fall nur im Leistungsbereich, sondern gerade beim Nachwuchs - und ohne den gibt es bekanntlich das andere nicht.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass gerade diejenigen, die nicht bis in die absolute Spitze vordringen, sich aber mit ihrer Sportart identifizieren und wertvolle Erfahrungen gemacht haben, ihr Wissen und ihr Können später gern weitergeben - egal ob als Trainer oder z.B. in der Vorstandsarbeit etc. Das trifft auf zig meiner eigenen Athleten genau so zu. Wir dürfen sie also nicht weiter auf halber Strecke verlieren.

Übrigens werden zahlreiche aktuelle Kaderathleten derzeit von Trainern gecoacht, die vor 10-15 Jahren noch Athleten der zweiten Reihe waren (und aktuell oft nicht mehr zur DM zugelassen würden)
(31.08.2023, 08:54)Reichtathletik schrieb: [ -> ]
(31.08.2023, 08:50)c.n.d schrieb: [ -> ]
(31.08.2023, 08:39)menarfin schrieb: [ -> ]Ich will man nur so bemerken dass es nicht nur um die Topleute geht. Auch die Masse, die "mittelmaessigen Athleten" wie Reichtathletik es so schoen sagt, die sind nicht nur wichtig weil sie eventuell andere mitbringen. Wenn die mit Spass dabei sind werden sie versuchen diesen Spass an ihre Kinder oder ihre Neffen und Nichten oder sonstigen Nachwuchs im Umfeld weiterzugeben. Ich sehe das ja bei mir selbst. Ich bin ganz sicher kein Topathlet gewesen, ich habe aber IMMER Spass daran gehabt. Deswegen bin ich ja auch heute noch dabei, genau wie auch ein guter Teil meiner alten Trainingsgruppe. Auch nicht die Topleute, das ist eher die zweite und dritte Reihe.
Volle Zustimmung. Ich war selbst auch kein Topathlet und bin heute Trainer. Die Athleten von heute sind auch die Ehrenamtlichen von morgen. Wir haben ja hier viel über das Dilemma gesprochen, dass es quantitativ und qualitativ auch an Trainern mit Perspektive mangelt. Und das übrigens auf keinen Fall nur im Leistungsbereich, sondern gerade beim Nachwuchs - und ohne den gibt es bekanntlich das andere nicht.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass gerade diejenigen, die nicht bis in die absolute Spitze vordringen, sich aber mit ihrer Sportart identifizieren und wertvolle Erfahrungen gemacht haben, ihr Wissen und ihr Können später gern weitergeben - egal ob als Trainer oder z.B. in der Vorstandsarbeit etc. Das trifft auf zig meiner eigenen Athleten genau so zu. Wir dürfen sie also nicht weiter auf halber Strecke verlieren.

Übrigens werden zahlreiche aktuelle Kaderathleten derzeit von Trainern gecoacht, die vor 10-15 Jahren noch Athleten der zweiten Reihe waren (und aktuell oft nicht mehr zur DM zugelassen würden)

Volle Zustimmung!
Ich möchte mal noch einen anderen Aspekt in die Diskussion einbringen: 

Unser Fördersystem funktioniert aus meiner Sicht von der falschen Seite aus gedacht. Damit meine ich, dass das bisschen was denn an Unterstützung existiert - finanziell, Physiotherapie (als Bundeskader) usw. immer erst dann greift, wenn bereits ein nationales Spitzenlevel in der AK erreicht wurde. Und je älter desto schwerer - da fliegen ja im Anschlussbereich dann sehr viele aus der Förderung. Wir reden also je Disziplin über eine Hand voll Athleten. Um dort hin zu kommen, muss also leistungssportlich trainiert werden - und das ist auch wenn man alles richtig macht, Prophylaxe betreibt, technisch sauber und sinnvoll arbeitet - immer ein Gang im Grenzbereich. Und da liegt doch schon der Fehler. Es soll Leistungssport betrieben werden - im Sinne des Trainings, aber nicht im Sinne aller anderen Leistungsfaktoren und Maßnahmen die dafür nötig sind. Denn die stehen i.d.R. dann nicht zur Verfügung.

Ich versuche mal ein synonymes Bild (vielleicht nicht das Beste): Das ist in etwa so als wenn ich einem Schüler den Deutschlehrer erst dann zur Verfügung stelle, wenn er bereits besonders herausragend lesen kann.
(31.08.2023, 09:06)c.n.d schrieb: [ -> ]Ich möchte mal noch einen anderen Aspekt in die Diskussion einbringen: 

Unser Fördersystem funktioniert aus meiner Sicht von der falschen Seite aus gedacht. Damit meine ich, dass das bisschen was denn an Unterstützung existiert - finanziell, Physiotherapie (als Bundeskader) usw. immer erst dann greift, wenn bereits ein nationales Spitzenlevel in der AK erreicht wurde. Und je älter desto schwerer - da fliegen ja im Anschlussbereich dann sehr viele aus der Förderung. Wir reden also je Disziplin über eine Hand voll Athleten. Um dort hin zu kommen, muss also leistungssportlich trainiert werden - und das ist auch wenn man alles richtig macht, Prophylaxe betreibt, technisch sauber und sinnvoll arbeitet - immer ein Gang im Grenzbereich. Und da liegt doch schon der Fehler. Es soll Leistungssport betrieben werden - im Sinne des Trainings, aber nicht im Sinne aller anderen Leistungsfaktoren und Maßnahmen die dafür nötig sind. Denn die stehen i.d.R. dann nicht zur Verfügung.

Ich versuche mal ein synonymes Bild (vielleicht nicht das Beste): Das ist in etwa so als wenn ich einem Schüler den Deutschlehrer erst dann zur Verfügung stelle, wenn er bereits besonders herausragend lesen kann.

Volle Zustimmung. In diese Richtung gab es vor langer Zeit schon einmal eine Diskussion im Forum, wenn ich mich richtig erinnere. Vielleicht war das sogar noch im alten Forum.
(31.08.2023, 09:06)c.n.d schrieb: [ -> ]Ich möchte mal noch einen anderen Aspekt in die Diskussion einbringen: 

Unser Fördersystem funktioniert aus meiner Sicht von der falschen Seite aus gedacht. Damit meine ich, dass das bisschen was denn an Unterstützung existiert - finanziell, Physiotherapie (als Bundeskader) usw. immer erst dann greift, wenn bereits ein nationales Spitzenlevel in der AK erreicht wurde. Und je älter desto schwerer - da fliegen ja im Anschlussbereich dann sehr viele aus der Förderung. Wir reden also je Disziplin über eine Hand voll Athleten. Um dort hin zu kommen, muss also leistungssportlich trainiert werden - und das ist auch wenn man alles richtig macht, Prophylaxe betreibt, technisch sauber und sinnvoll arbeitet - immer ein Gang im Grenzbereich. Und da liegt doch schon der Fehler. Es soll Leistungssport betrieben werden - im Sinne des Trainings, aber nicht im Sinne aller anderen Leistungsfaktoren und Maßnahmen die dafür nötig sind. Denn die stehen i.d.R. dann nicht zur Verfügung.

Ich versuche mal ein synonymes Bild (vielleicht nicht das Beste): Das ist in etwa so als wenn ich einem Schüler den Deutschlehrer erst dann zur Verfügung stelle, wenn er bereits besonders herausragend lesen kann.
Gehe ich voll mit. Schwierig ist natürlich die Frage, ab wann (welcher Talentstufe?) sollte etwas zur Verfügung (gestellt werden). Denn natürlich muss eine nachvollziehbar begründete Annahme bestehen, dass es einen "Return-of-invest" gibt und nicht, ich übertreibe mal: Jeder sagt, er wird künftig gut und sich auf DLV-Ticket Physio gönnt.

Dazu vielleicht ein Ansatzpunkt. Das oft als "Belohnungssystem" kritisierte Verfahren greift nicht nur bei einzelnen Athleten, sondern bei ganzen Regionen. Wir haben derzeit eine Reihe (im Grunde sogar sehr viele, weshalb nicht von Zentralisierung gesprochen werden kann) Bundesstützpunkte. Die sind, wo sie sind, weil dort mal eine Ballung an guten Sportlern vorlag. Als "Belohung" gibt es vor Ort Stützpunktrainer und/oder es werden weitere Bundestrainer angesiedelt. Es gibt aber keine – abgesehen eben vom Personal – begründbare Schlussfolgerung, warum ein in z.B. Leverkusen zur Schule gehendes Kind grundsätzlich in den kommenden Jahren mehr Talent mitbringen soll, als eines in Kiel. Aufgrund der von den Verbänden gestellten (personellen) Infrastruktur (zum Teil leisten sich vermeintliche Top-Vereine den Luxus gar keine Trainer selbst anzustellen, weil alle Topathleten bei Bundes- oder Landestrainern vor Ort trainieren!) bleiben die Standorte meist auch "erfolgreicher" als andere. Würden wir aber wirklich Fördern und nicht Belohnen müssten Stützpunkte und Stellen nach Potential verteilt werden, was im Bereich nachwuchs eigentlich bedeutet: Wie viele potentielle Leichtathleten sind im Einzugsgebiet von sagen wir einer Stunde Auto/Zugfahrt?!
(31.08.2023, 06:32)c.n.d schrieb: [ -> ]...

Die Politik des Verbandes macht aus meiner Sicht seit langer Zeit die Basis, die Trainingsgruppen vor Ort und damit die Vereine kaputt. Das MUSS sich ändern. 
Wir können viel über gesellschaftliche Faktoren und Geld diskutieren. Und alles was ich dazu hier gelesen habe stimmt. Und dennoch gilt für mich hier auch das alte Sprichtwort: Der Fisch stinkt vom Kopf. Es sind auch die oft nicht nachvollziehbaren und -ich sage es ausdrücklich- falschen Entscheidungen eines Verbandes der den Bezug zur Basis völlig verloren hat, die unsere Sportart bedrohen.

+1 !

Was mich in dem Zusammenhang  wirklich ratlos macht, ist die Tatsache, dass diese Thematik regelmässig an den Verband in verschiedenster Form adressiert wurde. Von persönlichen Schreiben an die Verbandsführung, offener Briefe von Athleten bis zu Petitionen (soweit ich mich erinnern kann). Und dem Verband das aber entweder komplett unverständlich ist, oder egal ist, oder er einfach nur kurzfristig denkend agiert seine Schäfchen retten will in Bezug auf Bundesfödermittel/ POTAS ... ... und dadurch letztlich die Basis immer weiter schwächt.  Keine Ahnung wie weit die Karre noch an die Wand fahren muss, bis man da aufwacht.
Diak hat es ja auch schon angesprochen: Die Talentsichtung, Talentauswahl und Talentförderung haben den völlig falschen Fokus (Stichwort "Tests"). Was bringen mir (auf den absoluten Topbereich bezogen) Schüler und Jugendliche die aufgrund des relativen Alterseffekts in die Kader rutschen oder einfach Frühentwickler sind und deswegen alles in Grund und Boden sprinten, werfen, springen, laufen sich dann aber später trotz Förderung nicht weiter steigern können wenn es darauf ankommt? Also wie kann man (echte) Talente finden und fördern und diese dann auch vor Ort in ihrem gewohnten Umfeld langfristig auf Top-Niveau bringen?
Welches Leistungsspektrum umfasst die Basis?
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