https://mpra.ub.uni-muenchen.de/44627/1/..._44627.pdf
Spieltheoretische Betrachtung des Doping-Dilemmas unter Berücksichtigung der Interaktion von Athleten, Sportorganisationen und (neu in dieser Betrachtung) Zuschauern/Medien/Sponsoren durch eine Forschergruppe um Prof. Eike Emrich.
Gemäß der Betrachtung gibt es ein Nash-Gleichgewicht in dem das Verhalten der Zuschauer/Medien/Sponsoren, sich nur im Falle eines Dopingskandals von der Sportart abzuwenden, die Sportorganisationen veranlasst, nicht konsequent gegen dopende Athleten vorzugehen. Wir sind also Schuld an Lamine Diack
Die Untersuchung wurde 2013 veröffentlicht. Die Erkenntnisse dieses Jahres machen erschreckend deutlich, dass die angenommene Strategie der Sportorganisationen (nicht gegen Doping vorgehen) voll zutraf.
Um ein dopingfreies Nash-Gleichgewicht herzustellen, müssten laut dem Artikel folgende Änderungen passieren.
- Es muss vollständige Transparenz bezüglich Dopingtests herrschen. D.h. Zuschauer/Medien/Sponsoren müssen nicht nur erfahren, wenn es einen positiven Test gab, sondern sie müssen wissen, wie viele Tests es gab und wieviele negativ waren und wie die Anti-Doping-Bemühungen im Detail aussehen
- Zuschauer/Medien/Sponsoren müssen aus dem Fehlen überzeugender Anti-Doping-Bemühungen die Konsequenz ziehen, sich vom Sport abzuwenden, auch wenn keine positiven Tests vorliegen.
Daraus werden folgende Konsequenzen für Anti-Doping-Maßnahmen abgeleitet
- die Anti-Doping-Maßnahmen müssen aus den Händen eines Mitspielers (Sportorganisaton) in die Hände unbeteiligter Dritter gehen (auch wenn das im Artikel angedeutet wird, reicht dazu aber aus meiner Sicht kein Anti-Dopinggesetz, das sich nur um die Bestrafung kümmert, sondern dann muss auch der ganze Kontrollapparat in staatliche Hände oder zu einer vollständig unabhängigen Organisation)
- um den Zuschauern/Medien/Sponsoren eine informierte Entscheidung zu ermöglichen, ob sie einer Sportart die Unterstützung entziehen, müssen alle Dopingtests offengelegt werden, beispielsweise durch Veröffentlichung der ADAMS-Daten
Eine Alternative zur unter dem Gesichtspunkt des Schutzes der Persönlichkeitsrechte zweifelhaften Veröffentlichung der ADAMS-Daten wäre, dass die WADA ein Ratingsystem entwickelt, in dem die Anti-Doping-Bemühungen der Sportarten klassifiziert werden (wobei man darüber streiten kann, ob die WADA unabhängig oder ein Mitspieler ist).
Wenn es dieses Ratingsystem gäbe, läge es in der Hand der Zuschauer/Medien/Sponsoren, ob sie wirklich einen dopingfreien Sport wollen, indem sie aus schlechten Ratings die Konsequenzen ziehen und die Sportart nicht mehr unterstützen.
In der aktuellen Situation hieße das wohl, dass wir die Leichtathletik nicht mehr unterstützen dürfen - sind wir dazu bereit?
Spieltheoretische Betrachtung des Doping-Dilemmas unter Berücksichtigung der Interaktion von Athleten, Sportorganisationen und (neu in dieser Betrachtung) Zuschauern/Medien/Sponsoren durch eine Forschergruppe um Prof. Eike Emrich.
Gemäß der Betrachtung gibt es ein Nash-Gleichgewicht in dem das Verhalten der Zuschauer/Medien/Sponsoren, sich nur im Falle eines Dopingskandals von der Sportart abzuwenden, die Sportorganisationen veranlasst, nicht konsequent gegen dopende Athleten vorzugehen. Wir sind also Schuld an Lamine Diack
Die Untersuchung wurde 2013 veröffentlicht. Die Erkenntnisse dieses Jahres machen erschreckend deutlich, dass die angenommene Strategie der Sportorganisationen (nicht gegen Doping vorgehen) voll zutraf.
Um ein dopingfreies Nash-Gleichgewicht herzustellen, müssten laut dem Artikel folgende Änderungen passieren.
- Es muss vollständige Transparenz bezüglich Dopingtests herrschen. D.h. Zuschauer/Medien/Sponsoren müssen nicht nur erfahren, wenn es einen positiven Test gab, sondern sie müssen wissen, wie viele Tests es gab und wieviele negativ waren und wie die Anti-Doping-Bemühungen im Detail aussehen
- Zuschauer/Medien/Sponsoren müssen aus dem Fehlen überzeugender Anti-Doping-Bemühungen die Konsequenz ziehen, sich vom Sport abzuwenden, auch wenn keine positiven Tests vorliegen.
Daraus werden folgende Konsequenzen für Anti-Doping-Maßnahmen abgeleitet
- die Anti-Doping-Maßnahmen müssen aus den Händen eines Mitspielers (Sportorganisaton) in die Hände unbeteiligter Dritter gehen (auch wenn das im Artikel angedeutet wird, reicht dazu aber aus meiner Sicht kein Anti-Dopinggesetz, das sich nur um die Bestrafung kümmert, sondern dann muss auch der ganze Kontrollapparat in staatliche Hände oder zu einer vollständig unabhängigen Organisation)
- um den Zuschauern/Medien/Sponsoren eine informierte Entscheidung zu ermöglichen, ob sie einer Sportart die Unterstützung entziehen, müssen alle Dopingtests offengelegt werden, beispielsweise durch Veröffentlichung der ADAMS-Daten
Eine Alternative zur unter dem Gesichtspunkt des Schutzes der Persönlichkeitsrechte zweifelhaften Veröffentlichung der ADAMS-Daten wäre, dass die WADA ein Ratingsystem entwickelt, in dem die Anti-Doping-Bemühungen der Sportarten klassifiziert werden (wobei man darüber streiten kann, ob die WADA unabhängig oder ein Mitspieler ist).
Wenn es dieses Ratingsystem gäbe, läge es in der Hand der Zuschauer/Medien/Sponsoren, ob sie wirklich einen dopingfreien Sport wollen, indem sie aus schlechten Ratings die Konsequenzen ziehen und die Sportart nicht mehr unterstützen.
In der aktuellen Situation hieße das wohl, dass wir die Leichtathletik nicht mehr unterstützen dürfen - sind wir dazu bereit?
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)