Zitat von Varg Königsmark auf Facebook:
"Liebe Sponsoren, liebe Verbände,
es ist dieser Tage nicht sonderlich schwer desillusioniert auf das zu blicken, was vom olympischen Gedanken von einst übrig geblieben ist.
Ich selbst habe mit 10 Jahren das erste Mal ein Sportinternat von innen gesehen. Es war mir etwas suspekt, aber ich bin diesen Weg gegangen. Der Vergleich von Leistungen - ausgedrückt in Zahlen - hatte für mich immer etwas ehrliches, denn sie waren in der Regel unanfechtbar und am Ende konntest du niemanden dafür verantwortlich machen, wenn dir das Ergebnis nicht zusagte.
Wenn man mich heute fragen würde, würde ich viele Dinge anders formulieren. Einen Funken Ehrlichkeit findest du heute nur noch in der Bewegung selbst. Wenn du einen Marathon hinter dich gebracht hast oder wenn du dich über zehn Hürden hinweg gesetzt hast, dann war es ehrlich. Den Rest nennt man heute Profisport. Das ist eine andere Geschichte. Hut ab vor jedem, der versucht auf dieser Wiese noch einen Platz zum Grasen zu finden.
Ich weiß, dass es womöglich naiv erscheint in diesem absurden System noch nach dem Menschen hinter dem Athleten zu fragen, aber irgendwie war das die Vorstellung, die ich von einer Zusammenarbeit hatte, um welches Projekt es sich auch handelte.
Aber nach einem Jahr ohne Zahl auf dem Papier ist plötzlich alles ein wenig anders. Keine Fragen, kein "wie geht es weiter?", Kürzungen finanzieller Art, von denen du per Kontoauszug erfährst. Geschenkt, das Geld sollen die anderen haben. Allerdings könnte man sich mit derartigem Umgang glatt mit einer abgelaufenen Ware aus dem Kühlregal verwechseln, dort wird ja meist auch nicht noch mal nachgehakt...
Nur mal so am Rande.."
In diesem Sinne wollte ich hier die Diskussion anstoßen - Wieviel Menschlichkeit braucht der Leistungssport und wieviel Menschlichkeit kann überhaupt übrig bleiben, wenn das Ziel immerzu ist besser wie die anderen zu sein?
Das mit der finanziellen Kürzung ohne jegliche Rücksprache erscheint mir doch sehr unmenschlich. Wenn man jemanden finanziell unterstützt sollte man ihm doch zumindest die Gründe für Kürzungen mitteilen in einem persönlichen Gespräch? Und sei es nur per Telefon.
Der "menschlichste" Moment dieses Jahr war für mich nach dem 1500m Zieleinlauf in Monaco, als sich alle gemeinsam gefreut haben über das was da gerade passiert ist. Ähnlich sieht man das auch bei sämtlichen Zehnkämpfen die stattfinden. Ich finde es immer wieder schön, wenn außerhalb des Wettkampfes nicht so ein striktes Konkurrenzdenken herrscht.
"Liebe Sponsoren, liebe Verbände,
es ist dieser Tage nicht sonderlich schwer desillusioniert auf das zu blicken, was vom olympischen Gedanken von einst übrig geblieben ist.
Ich selbst habe mit 10 Jahren das erste Mal ein Sportinternat von innen gesehen. Es war mir etwas suspekt, aber ich bin diesen Weg gegangen. Der Vergleich von Leistungen - ausgedrückt in Zahlen - hatte für mich immer etwas ehrliches, denn sie waren in der Regel unanfechtbar und am Ende konntest du niemanden dafür verantwortlich machen, wenn dir das Ergebnis nicht zusagte.
Wenn man mich heute fragen würde, würde ich viele Dinge anders formulieren. Einen Funken Ehrlichkeit findest du heute nur noch in der Bewegung selbst. Wenn du einen Marathon hinter dich gebracht hast oder wenn du dich über zehn Hürden hinweg gesetzt hast, dann war es ehrlich. Den Rest nennt man heute Profisport. Das ist eine andere Geschichte. Hut ab vor jedem, der versucht auf dieser Wiese noch einen Platz zum Grasen zu finden.
Ich weiß, dass es womöglich naiv erscheint in diesem absurden System noch nach dem Menschen hinter dem Athleten zu fragen, aber irgendwie war das die Vorstellung, die ich von einer Zusammenarbeit hatte, um welches Projekt es sich auch handelte.
Aber nach einem Jahr ohne Zahl auf dem Papier ist plötzlich alles ein wenig anders. Keine Fragen, kein "wie geht es weiter?", Kürzungen finanzieller Art, von denen du per Kontoauszug erfährst. Geschenkt, das Geld sollen die anderen haben. Allerdings könnte man sich mit derartigem Umgang glatt mit einer abgelaufenen Ware aus dem Kühlregal verwechseln, dort wird ja meist auch nicht noch mal nachgehakt...
Nur mal so am Rande.."
In diesem Sinne wollte ich hier die Diskussion anstoßen - Wieviel Menschlichkeit braucht der Leistungssport und wieviel Menschlichkeit kann überhaupt übrig bleiben, wenn das Ziel immerzu ist besser wie die anderen zu sein?
Das mit der finanziellen Kürzung ohne jegliche Rücksprache erscheint mir doch sehr unmenschlich. Wenn man jemanden finanziell unterstützt sollte man ihm doch zumindest die Gründe für Kürzungen mitteilen in einem persönlichen Gespräch? Und sei es nur per Telefon.
Der "menschlichste" Moment dieses Jahr war für mich nach dem 1500m Zieleinlauf in Monaco, als sich alle gemeinsam gefreut haben über das was da gerade passiert ist. Ähnlich sieht man das auch bei sämtlichen Zehnkämpfen die stattfinden. Ich finde es immer wieder schön, wenn außerhalb des Wettkampfes nicht so ein striktes Konkurrenzdenken herrscht.