14.07.2016, 19:20
Ist es nicht möglich dass er den Rücken noch gerade macht? Auf dem Bild bereitet er sich doch gerade erst auf die Übung vor?
Technikfehler David Storl
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14.07.2016, 19:20
Ist es nicht möglich dass er den Rücken noch gerade macht? Auf dem Bild bereitet er sich doch gerade erst auf die Übung vor?
14.07.2016, 20:30
Zu dem aus einer Sequenz entnommenen Storl-Bild beim Gewichtheben: Ich sehe da keinen negativen Zusammenhang mit der LWS, weil es David offensichtlich vor oder nach einer Hantelhebung zeigt wie er sich auf die Hantelstange stützt. Und das macht dem Rücken sicher nichts aus.
14.07.2016, 20:47
(14.07.2016, 20:30)glimmer schrieb: Zu dem aus einer Sequenz entnommenen Storl-Bild beim Gewichtheben: Ich sehe da keinen negativen Zusammenhang mit der LWS, weil es David offensichtlich vor oder nach einer Hantelhebung zeigt wie er sich auf die Hantelstange stützt. Und das macht dem Rücken sicher nichts aus. Es geht nicht darum, ob diese Beugung nach vorne etwas ausmacht, sondern es geht um die Form an sich. Gertrud
Ich finde an unserem Sport individuell so spannend, dass wir immer wieder neues Wissen nachschieben müssen, um die Probanden gesund zu erhalten. Ich habe in meiner LA-AG einen Schüler, der eine ausgeprägte Skoliose im BWS-Bereich hat. Beckenschiefstand konnte ich ausschließen. Man muss dann schon stark in die Trickkiste greifen, um segmental diese Schwäche zu beheben. Bei Spitzenleuten ist diese Arbeit aufgrund wesentlich größerer Kräfte noch intensiver. Wenn z. B. Schulterprobleme auftreten, kann ich nur raten, das Bankdrücken so schnell wie möglich wegzulassen. Die Rotatorenmanschette wird´s euch danken. Was sehe ich bei Spitzenleuten: Bankdrücken! Das Problem besteht meistens im Fehlen von geeigneten Alternativen. Übungen so einzukreisen und zu modifizieren, dass wirklich kein Gefahrenmoment mehr besteht, ist die hohe Kunst eines sehr guten Trainers. Ich gebe mal ein Beispiel aus dem Sprint, bei dem gehäuft Hamstringprobleme auftreten. Ich habe ganz intensiv den Verletzungszeitpunkt und den eigentlichen Verletzungsmechanismus im Sprintzyklus gecheckt, das strukturell begründet und dann prophylaktische Übungen entwickelt. Nur so kann man meines Erachtens erfolgreich und wenig verletzungsträchtig arbeiten. Für das Kugelstoßen würde das z. B. im Bereich der Schulterübungen auftreten. Was bringt am meisten und verletzt so gut wie nie? Dazu gehört ein innovativer, nie ermüdender Trainergeist.
Gertrud
15.07.2016, 08:07
(14.07.2016, 20:47)Gertrud schrieb:Das hätte ich gern näher erklärt bzw. beschrieben, Gertrud!(14.07.2016, 20:30)glimmer schrieb: Zu dem aus einer Sequenz entnommenen Storl-Bild beim Gewichtheben: Ich sehe da keinen negativen Zusammenhang mit der LWS, weil es David offensichtlich vor oder nach einer Hantelhebung zeigt wie er sich auf die Hantelstange stützt. Und das macht dem Rücken sicher nichts aus. Wo kämen wir denn da hin? Wenn jeder sagen würde, wo kämen wir denn da hin und niemand ginge, um zu sehen wohin man käme wenn man ginge...
15.07.2016, 08:21
@glimmer, Danke für die nachgeschobenen Erklärungen - ich hatte so etwas vermutet, wurde jetzt bestätigt. (Ging aber wohl auch anderen im Forum so)
@Gertud: Du kritisierst gern falsche Übungseinheiten und Bewegungsabläufe - und es gibt auch definitiv Gründe - aber doch bitte nicht aus einem einzigen Bild aus unbewegter Haltung heraus! Ich rücke mir die Hantel auch immer erst zurecht Ein kurzes Video der tatsächlichen Hebeübung wäre schon etwas anderes… glimmer hat seinen Beitrag zm Verständnis erweitert, Du auch? Z.B. mit einer Ersatzübung für das Bankdrücken (mache ich schon länger nicht mehr, wegen der Rotatorenmanschette - kein Scherz)? Nicht als detaillierter Aufsatz des "Ich habe ganz intensiv den Verletzungszeitpunkt und den eigentlichen Verletzungsmechanismus im Sprintzyklus gecheckt, das strukturell begründet und dann prophylaktische Übungen entwickelt." sondern als präzisierten Hinweis für eigene Untersuchungen… (15.07.2016, 08:07)Diskusmann schrieb:Zitat:Es geht nicht darum, ob diese Beugung nach vorne etwas ausmacht, sondern es geht um die Form an sich.Das hätte ich gern näher erklärt bzw. beschrieben, Gertrud! Man sieht doch eindeutig, dass die BWS-Rundung in der LWS bei David Storl in dieser entspannten Haltung nicht weiterläuft. Das habe ich oft bei SuS beobachtet. Sie sind dann nicht in der Lage, zusammengekauert in Rücklage auf dem Boden sich vorwärts und rückwärts ohne Delle zu bewegen. Ist das klar, was ich meine? Gertrud (15.07.2016, 08:21)lor-olli schrieb: @Gertud: Du kritisierst gern falsche Übungseinheiten und Bewegungsabläufe - und es gibt auch definitiv Gründe - aber doch bitte nicht aus einem einzigen Bild aus unbewegter Haltung heraus! Ich rücke mir die Hantel auch immer erst zurecht Ein kurzes Video der tatsächlichen Hebeübung wäre schon etwas anderes… Gerade daraus schließe ich sehr viel, wenn man so geläufige Haltungen einnimmt, ohne sich spezifisch zurechtzurücken. Die Hebeübung hat mit meiner Feststellung nichts zu tun! Es zeigt mir lediglich eine Momentaufnahme von David, wo sein Körper anders reagieren müsste. Ich habe das gleiche Bild eines Schülers meiner LA-AG vor mir. Nun zum Verletzungsprocedere und deren Verhinderung durch ädquate Übungen: Wenn etwas gehäuft an speziellen Stellen wie bei den Hamstrings passiert, muss man hellhörig werden. Nur kann der Trainer meistens nicht genau orten, zu welchem Zeitpunkt die Verletzung passiert ist. Der Athlet ist bei einer schnellen Bewegung ebenfalls überfordert. Da müssen schon Spezialisten auf dem Gebiet weiterhelfen. Wenn ich detaillierte Hinweise bekommen habe und in dem Bereich bin ich sehr emsig tätig, mache ich mich an die Arbeit in der Praxis und schließe mich mit meinen kooperierenden Trainerkollegen zu einer Diskussion kurz. Das soll jetzt wirklich nicht überheblich klingen. Wenn ich manchmal in Fortbildungen sitze, möchte ich sofort dazwischengehen. Ich halte mich heutzutage aber sehr zurück, weil einige keine Korrekturen möchten. Ich weiß die Sachverhalte, warum soll ich auf Konfrontation gehen? Zunächst einmal muss man hier ganz exakt über die Sprintfunktionen im Detail verfügen, was ich auch sehr beim Input an die kommende Generation vermisse. Es gibt in meiner Philosphie nicht das globale Training der Hamstrings. Es gibt enorme Differenzierungen, um diesen Bereich zu wappnen. Es ist durchaus möglich, dass das Festwerden einiger deutscher Sprinter mit diesen meinen Vorstellungen zusammenhängt. Gertrud (15.07.2016, 08:21)lor-olli schrieb: @Gertud: Du kritisierst gern falsche Übungseinheiten und Bewegungsabläufe - und es gibt auch definitiv Gründe - aber doch bitte nicht aus einem einzigen Bild aus unbewegter Haltung heraus! Ich rücke mir die Hantel auch immer erst zurecht Ein kurzes Video der tatsächlichen Hebeübung wäre schon etwas anderes… Genau das erwarte ich von den Bundestrainern bei Fortbildungen!!! Alle Übungen, die ich konstruiert habe, hängen ganz allein mit den Vorbedingungen zusammen, die ich an die Übung stelle. Beispiel Nordic-Hamstring-Übung: Diese Übung stimmt hinten und vorne nicht. Hier werden Ansatz und Ursprung vertauscht. Die Winkel Hüfte und Knie stimmen im Zusammenspiel absolut nicht ... Folglich kommt diese Übung für meine Probanden nicht in Betracht. Die Strukturen werden nicht spezifisch für den Sprint vorbereitet. Gertrud (15.07.2016, 08:21)lor-olli schrieb: glimmer hat seinen Beitrag zm Verständnis erweitert, Du auch? Z.B. mit einer Ersatzübung für das Bankdrücken (mache ich schon länger nicht mehr, wegen der Rotatorenmanschette - kein Scherz)? Nicht als detaillierter Aufsatz des Das gesamte Spektrum sollte in seinem Einsatz beim Bankdrücken beoachtet werden. Der Oberarmkopf bleibt nicht in der gesunden Mitte. Die Muskulaturen serratus aneterior, pectoralis major und minor, Außen- und Innenrotatoren arbeiten teilweise fehlgeleitet und überfordern die Strukturen des glenhumeralen Gelenkes in der "Spielbewegung des Oberarmkopfes"!!! Die feste Handstellung in Pronation forciert ein Impingement unter dem Acromion. Es kann zudem zu einer Bizepssehnenüberlastung kommen. Gertrud |
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