[longbottom]

Für mich war das nicht meisterschaftswürdig, sondern für die Zuschauer vor Ort eine erfolgreiche (kostenlose) Zirkusveranstaltung.

Insgesamt waren die Leistungen deutlich schlechter als erwartet, ausser bei Malkus, die endlich wieder den Balken getroffen hat.
Aber keine einzige der Weiten wird in Peking für eine Medaille reichen, vermutlich nicht mal für den Endkampf (da Malkus die 6,74 erst im letzten Versuch gesprungen ist).

 

Einerseits schreibst Du, es ist nicht meisterschaftswürdig. Aber andererseits vergleichst Du die Weiten dann doch mit Peking, wo eben nicht auf so einem Balken gesprungen wird.

Harte Kritik hier überall....

Ich denke, den Athleten und Zuschauern hat die Veranstaltung riesigen Spaß gemacht - und das macht einiges wett. Hier ging es, im Gegensatz zu 'Berlin fliegt', eben auch mal um was 'Richtiges' und nicht um eine absurde Länderwertung...
Für eine WM-Quali allerdings waren die Bedingungen wohl nicht geeignet, allerdings hat Malkus die WM-Norm übertroffen und Moguenara war nicht weit weg.. also...

Dass der Livestream anfangs nicht funktionierte und es keine Live-Ergebnisse gab, ist allerdings kritikwürdig, da stimme ich zu..

Der Livestream ist zwar ärgerlich aber geschenkt. Das ist schon ganz anderen Sendeanstalten bei ganz anderen Veranstaltungen passiert. Ich sage nur Fußball EM 2008, als bei einem Spiel nur Deutschland Bild hatte, weil das internationale Signal ausgefallen ist, und die ARD ihre eigenen Kameras dann benutzt hatte.

Dass man allerdings von vorneherein gar nicht erst versucht hat, Live-Ergebnisse online zu stellen, ist tatsächlich schwach.

[Oliver]

Leider muss die Leichtathletik neue Wege gehen um nicht unterzugehen. Aber wer bekommt diese Weitsprungveranstaltung außerhalb von Nürnberg mit? Der BR hat gestern kurz darüber berichtet. Wenigstens etwas. Auf die Leichtathletik.de-Seite verirren sich die "Normalos" nicht. Wenn so eine Veranstaltung nicht perfekt abläuft, ist dies natürlich nicht gerade die beste Werbung.

In München gab es die Veranstaltung "Jump & Fly". Eigentlich eine schöne Veranstaltung mit Stabhoch- und Weitsprung. Die Tribünen waren immer gut gefüllt, allerdings fällt die Veranstaltung dieses Jahr aus.

Persönlich sehe ich die Leichtathletik am liebsten im Stadion. Schade finde ich es, dass Deutsche Meisterschaften nur noch in Ulm, Nürnberg, Braunschweig und Kassel stattfinden.

Gleich geht es auf die Autobahn nach Nürnberg und ich freue mich schon riesig darauf live dabei zu sein.

[Atanvarno]

Weitsprung-Show in Nürnberg sorgt für enormes Aufsehen

Das Publikum war der Wahnsinn

Die Atmosphäre ist einzigartig

Ich hoffe, wir können das noch oft wiederholen.[...]Es war DIE Veranstaltung des Jahres

Ich bin stolz hier dabei zu sein

Sind wir doch die Ewiggestrigen, die die Zeit überholt hat? Athleten und Zuschauern scheint's gefallen zu haben.

[runner24]

Sind wir doch die Ewiggestrigen, die die Zeit überholt hat? Athleten und Zuschauern scheint's gefallen zu haben.

Einerseits wurden aber nicht alle gefragt (oder nicht zitiert) und andererseits sind das alles keine Aussagen zum sportlichen Wert. Sicher war da gute Stimmung, aber für Bauschke, Stolz und Mihambo ging es noch um WM-Tickets und dann sollte doch die Anlage über Zweifel erhaben sein.

[Solos]

Mein Eindruck von vor Ort:

- die Stimmung und Organisation war 2014 auf dem Ulmer Münsterplatz eindeutig besser
- die Sicht war suboptimal, von den Rängen auf Ablaufhöhe hat man von der Absprungvorbereitung bis zur Landung kaum bis gar nichts gesehen. Die Tribünen hätten anders angeordnet werden müssen. Auch das war in Ulm besser gelöst. 
- inhaltlich keine gute Moderation. Das bei den Frauen vier Normerfüllerinnen um die Plätze kämpften kam nicht gebührend heraus.
- das Personal am Einlass bekommt von mir eine sechs. Wobei man einschränkend sagen muss, dass die sicher gebrieft waren. Dennoch, der Ton macht die Musik. 

Fazit: leider keine gute Weiterführung der letztjährigen Premiere. Ich bin kein grundsätzlicher Gegner solcher Veranstaltungen. Aber bei der gegenwärtigen Umsetzung kann man sie sich sparen. 

[Natus_Vincere]

Sind wir doch die Ewiggestrigen, die die Zeit überholt hat? Athleten und Zuschauern scheint's gefallen zu haben.

In dem Artikel steht auch, dass der Boden nicht geschwungen und damit mit Stadionbedingungen vergleichbar war  Dabei ist schon beim Einspringen der Sand um das Brett bei jeder Schwingung auf und ab gehüpft, das hat man selbst aus der obersten Reihe gesehen.

Aber mal im Ernst, als ob sich da ein Athlet (jenseits des Menschenschlags Harting) hinstellen und die Veranstaltung kritisieren würde. Es ist ja trotzdem eine PR-Aktion gewesen - die die Sportler sicher für sich selbst gern mitgenommen haben und die die Sportart Leichtathletik nun einmal irgendwo auch dringend benötigt.

Ich habe Freitag wie Samstag vor Ort mit diversen TeilnehmerInnen, Redakteuren und sonstigen Aktiven Athleten gesprochen und fast(!) jeder sagte das Gleiche: "Für die Zuschauer ein geiles Erlebnis, ABER... (suboptimal für die SpringerInnen, der Anlaufsteg und das Brett waren nicht gut, ...)".

Auch wurde gesagt, dass es unschön war, dass man als TeilnehmerIn selbst gar nichts vom Wettkampf mitbekommen hat, da man ja hinter der Tribüne stationiert war. Neben dem Anlauf stand dann immer ein Wettkampfrichter mit einem Klemmbrett, welcher halbwegs instruiert hat. Man musste ständig um die Tribüne herum laufen, um zu sehen wo man gerade liegt. Auch das mit dem Zulaufen auf die Videowand war nicht so optimal. Aufs Brett soll man ja auch nicht schauen, man wird also fast automatisch etwas irritiert.

Das Publikum wurde anfangs instruiert, einfach nur kopflos Remmidemmi zu machen, wenn ein Athlet anläuft. Gerade in den ersten beiden Durchgängen der Frauen hat man gemerkt, dass dies die ein oder andere total aus dem Rhytmus gebracht hat. Wenige haben durch eigenes Anklatschen versucht, das zu unterbinden, wenn auch meist mit mäßigem Erfolg. Da erwarte ich einfach, dass man lieber auf sowas achtet, anstatt auf den Lieblingssong von XY.

Ganz persönlich möchte ich noch folgendes hinzufügen: es war zu voll. Bei der Hitze 3-4 Stunden eng an eng zu sitzen, kein Platz zum Durchqueren der Ränge, ein Getränkeservice der selber nicht zum Kunden kam, Securities welche auch noch die letzten Löcher stopfen wollten und schroffe Platzanweier, welche einen schon beim Erreichen der letzten Stufe des Aufgangs wegscheuchen wollten - das muss nicht sein. Noch viel persönlicher hätte ich auch kein Problem gehabt, wenn man 5€ Eintritt verlangt hätte. Wer den Weg außerhalb von Nürnberg angetreten war, wäre nicht deswegen zu Hause geblieben und die Veranstaltung hätte sich gut refinanziert.

Das klingt natürlich immer alles sehr negativ, aber natürlich teile ich trotzdem den Tenor, dass es ein cooles Event war. Auch als Teilnehmer, wenn man da auf dem Steg steht und von links und rechts Stimmung gemacht wird. Dafür macht man den ganzen Sport doch auch sehr gern und sowas bleibt auch positiver im Kopf hängen, als das x-te Sportfest auf dem Schulgelände in Garbsen und Co. 

Nur ob das für den wichtigsten WM-Nominierungswettkampf geeignet war, das darf man bezweifeln.

Was mir noch wichtig ist: Auch den Moderator habe ich bei meinem ersten Fazit im Eifer des Gefechts wohl zu harsch kritisiert. Es gab hier und da immer mal kleinere Fehler, aber das ist ja dann doch Meckern auf hohem Niveau, zumal es so authentisch rüberkommt. Verbessern kann man trotzdem immer, trotzdem tut mir das Leid.

So, genug Text zu dem Thema 

[lor-olli]

Generell brechen solche Veranstaltungen die übliche Distanz zwischen Athleten und Zuschauer, weil da plötzlich zum einen eine richtige Nähe ist, zum anderen die gesamte Konzentration auf dem einen Wettkampf liegt (und nicht wie meist im Stadion die Springer "gegen" die Läufer antreten). Wie immer gibt es Befürworter und Kritiker - die Enge und der "Krach" können auch stören, die Athleten die den "Auftritt" lieben beflügelt so etwas aber. Ein klasse Effekt ist, dass viele der LA etwas ferne Zuschauer plötzlich hautnah miterleben was es bedeutet 8m weit zu springen, oder wenn sie Bolt (in Manchester) an sich vorbeifliegen sehen (mit Geschwindigkeitsanzeige durch die Polizei ).

Solange es nur einzelne Diziplinen sind, die man herausgreift, geht das als "Werbung" in Ordnung, wenn aber das Kugelstoßem am Bahnhof, der Weitsprung auf dem Marktplatz, das Speerwerfen im "Wald" und das Hammerwerfen in der Kiesgrube stattfindet, das Stadion den Läufern oder gar leer bleibt, dann zerstört es nachhaltig den Charakter einer echten Leichtathletikveranstaltung. Auch hier gilt wieder: manche Zuschauer lieben das, andere, vor allem Leichtathletik-Kenner mögen es nicht so sehr. Was wird sich durchsetzen? Letztlich das, wo der "Rubel rollt" und das Fernsehen die Werbung unterbringen kann, äh, das Fernsehen überträgt …

[Mateng]

habe gerade ein interessantes Statement zum Weitsprung in einem Artikel aus Karlsruhe zu den DM gefunden ...

( --> Artikel )

... Den Auftakt vor ungewohnter Kulisse machte dabei Weitenjäger Julian Howard (PSK), der schon freitags auf einer eigens errichteten Rampe auf dem Nürnberger Hauptmarkt zu großen Sprüngen ansetzen durfte bzw. musste. Einerseits war die abendliche Atmosphäre in der Innenstadt gigantisch und den Weitspringern hat es sichtlich Spaß gemacht, einmal ganz im Mittelpunkt zu stehen. Andererseits war die Anlage – wie bereits vorher befürchtet – kaum meisterschaftstauglich, da nicht schwingungsfrei. Wer die deutschen Meisterschaften als Normwettkampf für die WM ausschreibt, muss auch optimale Bedingungen für die Athleten liefern. Dies war nach übereinstimmender Meinung eher nicht der Fall und sollte auch nicht durch die zweifellos positiven Marketingeffekte schöngeredet werden.

[dominikk85]

Weitsprung-Show in Nürnberg sorgt für enormes Aufsehen

Sind wir doch die Ewiggestrigen, die die Zeit überholt hat? Athleten und Zuschauern scheint's gefallen zu haben.

natürlich finden die Athleten das gut, die technischen diziplinen sind nunmal ein Stiefkind der LA und wenn man vor 6000 Zuschauern, die nah dran sind und einen beachten statt vor 10.000 die 30m weit weg sind und sich nur für den lauf interessieren ist das für die Athleten gut.

die Umsetzung war sicher nicht ideal, aber die Idee ist doch gut. man muss halt nächstes mal eine bessere und getestete anlage verwenden.

[smiling_star]

In diesem Artikel http://www.general-anzeiger-bonn.de/spor...87744.html steht:
 

Der große Aufschrei blieb aus, weil das DM-Ergebnis keine Auswirkungen auf die WM-Nominierung hat.

Aber irgendwie wird alles nur auf die Männer bezogen. Ich hoffe nur, dass es auch für Mihambo keine Auswirkungen hat.