[mariusfast]

Vor allem haben wir genug Talente. Die Mär von fehlenden Talenten stammt von Bügner nach der Budapest Blamage und wurde scheinbar als DLV-Doktrin allen Bundestrainern eingetrichtert. Wenn der leitende Bundestrainer nach 26 Medaillen bei der U23-EM im Interview davon redet, daß wenig Talente vorhanden sind...was soll das? 26 junge Sportler gewinnen Medaillen und dürfen vom Chef lesen, daß sie kein Talent haben.

Naja siehe bspw. Mal 10 000 Meter der Frauen. Die deutschen platzierten sich auf Plat 2,3 und 4. Zeiten ca. zwischen 32:30 und 33:30. Das ist soweit weg von den DLv Zielen im Aktivenalter (was man eig in der U 23 schon ist).  U 23 EM ist im Laufen kein Maßstab. LISA hahner wurde 2011 mit 34:xx 4. Mehr als händchenhaltend durchs Ziel bei Olympia zu laufen ist
t da net drinnen (ohne das despektierlich zu sehen). Aber selbst Olympiateilnahme ist fuer die 3 genannten (aktuell noch) utopisch wenn wir ehrlich sind. Zumindest ueber 10 000 Meter. 

Battoclettis Trainer traut ihr zu 14:00 und 29:00. Das sind ja die Ansprüche von Bügner Top 8 und bei taktischen Rennen auch mal vorne mitlaufen zu koennen um die Medaillen so wie es Battocletti tut.

[mark1967]

Leute, die aus Dopingsystemen und/oder totalitären Staaten kommen, werden das Problem immer kleinreden oder behaupten, alle hätten das gemacht, wenn sie dadurch ihre "Lebensleistung" angegriffen fühlen. Delta kommt auch aus so einem Land.

Schweiz???

Meines Wissens Sowjetunion...

[frbcrane2]

Naja siehe bspw. Mal 10 000 Meter der Frauen. Die deutschen platzierten sich auf Plat 2,3 und 4. Zeiten ca. zwischen 32:30 und 33:30. Das ist soweit weg von den DLv Zielen im Aktivenalter (was man eig in der U 23 schon ist).  U 23 EM ist im Laufen kein Maßstab. LISA hahner wurde 2011 mit 34:xx 4. Mehr als händchenhaltend durchs Ziel bei Olympia zu laufen ist
t da net drinnen (ohne das despektierlich zu sehen). Aber selbst Olympiateilnahme ist fuer die 3 genannten (aktuell noch) utopisch wenn wir ehrlich sind. Zumindest ueber 10 000 Meter. 

Battoclettis Trainer traut ihr zu 14:00 und 29:00. Das sind ja die Ansprüche von Bügner Top 8 und bei taktischen Rennen auch mal vorne mitlaufen zu koennen um die Medaillen so wie es Battocletti tut.

Das ist doch kein Argument. Wer in der U23 nicht Weltklasse ist, kann genausogut aussortiert werden? Mit dieser Logik wäre Ogunleye nicht Olympiasiegerin. Battocletti lief im ersten U23 Jahr ne 15:46, also untalentiert...

[TranceNation 2k14]

Leute, die aus Dopingsystemen und/oder totalitären Staaten kommen, werden das Problem immer kleinreden oder behaupten, alle hätten das gemacht, wenn sie dadurch ihre "Lebensleistung" angegriffen fühlen. Delta kommt auch aus so einem Land.

Schweiz???

Meines Wissens Sowjetunion...

Da ein Land sowie einige nebeneinanderliegende Staaten alles richtig machen, wobei die Schweiz der aktuelle Lebensmittelpunkt ist dürfte letzteres zu einem geschichtspolitisch anderen Zeitpunkt die Herkunft sein.

[Notalp]

‘Geschichtspolitisch’ wäre auch ein lustiger Hinweis auf eine Siegerjustiz, die man der Geschichte zuschreibt. Wer nach ernüchterter Erfahrung die Geschichte zum Weltgericht erklärt, muss an den Ort wechseln, der am begünstigsten  erscheint...

[Befürworter]

Was machst du mit Kindern/Jugendlichen, die nicht gesichtet werden wollen?

Trotzdem sichten. Die Sichtung wäre spielerisch in den Schulsport zu integrieren, der ebenso wie die Teilnahme an den Bundesjugendspielen verpflichtend ist.

Was machst du mit denen, die keine Lust auf den Sport haben, für den sie laut Sichtung talentiert sind?

Nichts, entsprechend Artikel 2 des Grundgesetzes, der die freie Entfaltung der Persönlichkeit garantiert. Es mag ja überraschend sein, aber selbst in der DDR wurde niemand von der Volkspolizei zum Training gezwungen.

Es gibt wichtigeres als sportliche Erfolge, glückliche Kinder zum Beispiel.

Ich glaube nicht, dass Kinder überdurchschnittlich unglücklich sind, die wissen, für welchen Sport sie besonders talentiert sind.

[Diak]

Was machst du mit Kindern/Jugendlichen, die nicht gesichtet werden wollen?

Trotzdem sichten. Die Sichtung wäre spielerisch in den Schulsport zu integrieren, der ebenso wie die Teilnahme an den Bundesjugendspielen verpflichtend ist.


Ich glaube nicht, dass Kinder überdurchschnittlich unglücklich sind, die wissen, für welchen Sport sie besonders talentiert sind.

ich mache ziemlich genau das seit Jahren: 2 Jahrgänge der Schule mit Spaß und einem recht validen System sichten und allen einigermaßen Talentierten individuelle Zertifikate ausstellen, für welche Sportart sie vermutlich besonders geeignet sind. Das funktioniert toll. Die Kinder fühlen sich gesehen und geehrt, den Eltern kommt das kompetent vor, in Schule wird ein positiver Leistungsbegriff gepflegt (verrückt, ich weiß...) 
Wie jede Verallgemeinerung stimmt nur fast: ungefähr alle Talente, die ich finde, sind schon in Sportarten unterwegs und wenig wechselwillig. Wer auffällig ist, aber noch nicht in den Verein gefunden hat, kommt ein paar mal zum Stützpunkttraining, vielleicht zu jugend trainiert, findet das alles dufte, aber findet nicht nachhaltig in Verein und Leistungssport. In den bürgerlichen Klientels, aus denen wir unsere Athlet:innen rekrutieren, sind eigentlich alle gesehen. 
Ich spreche also mit den mittelbegabten Fuß- und Handballer:innen und sage ihnen: "mach das mit dem Ball, komm gern zusätzlich zum Stützpunkttraining, ich mache Dich schneller und gesund. Und wenn Du irgendwann merkst, dass das mit dem Ball nichts wird, der Trainer kacke ist oder die Mannschaft nervt, dann komm zu uns und gehe nicht irgendwo hin oder hau gar in den Sack."

[Notalp]

Danke für den Hinweis!

Es gibt auch in Deutschland Talentsichtungsprogramme. Die werden aber nicht vom Staat organisiert, sondern von einzelnen Sportverbänden. Der Staat ist allenfalls durch die Bereitschaft zur Beteiligung präsent. 

Wer auf die DDR und ihre Erfolge als Vorbild zurückgreift, muss die Aufgabe an den Staat delegieren. Aber dies muss sich in einer freien Gesellschaft rechtfertigen lassen! Und wer auf die Effizienz des DDR- Sichtungssystems blickt, sieht sich mit dem Verweis auf die dunklen Seiten des Förderungssystems konfrontiert, das sich an die Sichtung anschloss. Und er muss sich klar darüber sein, dass die hochorganisierte Struktur des Sichtungssystems einen eindeutigen Primat bzgl. der Wertigkeit des Sports voraussetzte. Auch dies lässt sich in freien Gesellschaften kaum rechtfertigen. Und die Rechtfertigung, welche sich die DDR-Führung selbst verschafft hat, wäre definitiv ausgeschlossen. Also noch einmal und von anderer Seite: Wozu das Schielen auf die DDR - und dann auch noch ausgehend von einem Weltrekord, der…
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[Gertrud]

Was machst du mit Kindern/Jugendlichen, die nicht gesichtet werden wollen?

Trotzdem sichten. Die Sichtung wäre spielerisch in den Schulsport zu integrieren, der ebenso wie die Teilnahme an den Bundesjugendspielen verpflichtend ist.


Ich glaube nicht, dass Kinder überdurchschnittlich unglücklich sind, die wissen, für welchen Sport sie besonders talentiert sind.

ich mache ziemlich genau das seit Jahren: 2 Jahrgänge der Schule mit Spaß und einem recht validen System sichten und allen einigermaßen Talentierten individuelle Zertifikate ausstellen, für welche Sportart sie vermutlich besonders geeignet sind. Das funktioniert toll. Die Kinder fühlen sich gesehen und geehrt, den Eltern kommt das kompetent vor, in Schule wird ein positiver Leistungsbegriff gepflegt (verrückt, ich weiß...) 
Wie jede Verallgemeinerung stimmt nur fast: ungefähr alle Talente, die ich finde, sind schon in Sportarten unterwegs und wenig wechselwillig. Wer auffällig ist, aber noch nicht in den Verein gefunden hat, kommt ein paar mal zum Stützpunkttraining, vielleicht zu jugend trainiert, findet das alles dufte, aber findet nicht nachhaltig in Verein und Leistungssport. In den bürgerlichen Klientels, aus denen wir unsere Athlet:innen rekrutieren, sind eigentlich alle gesehen. 
Ich spreche also mit den mittelbegabten Fuß- und Handballer:innen und sage ihnen: "mach das mit dem Ball, komm gern zusätzlich zum Stützpunkttraining, ich mache Dich schneller und gesund. Und wenn Du irgendwann merkst, dass das mit dem Ball nichts wird, der Trainer kacke ist oder die Mannschaft nervt, dann komm zu uns und gehe nicht irgendwo hin oder hau gar in den Sack."

Es läuft dann meistens nur gut, wenn man im Rücken einen guten Verein hat oder man übernimmt selbst ein paar Talente. 

Ich gebe immer noch eine LA-AG an unserem Gymnasiun. Auf einmal melden sich bei mir nach und nach Schüler:innen aus dem Bertlicher Verein an. Das macht den SuS und mir sehr großen Spaß. Ich habe im neuen Schuljahr mit Hürdenlauf begonnen und bin jetzt beim Dreisprung, den ich stark unter Gesundheitsaspekten unterrichte. Ich erkläre ihnen auch genau, welche Zubringersprünge am meisten bringen und wie sie orthopädisch ausführen sollen. Ich lasse sie auch gegenseitig beobachten. Es macht wahnsinnigen Spaß. Ich forciere die Vereinsmitgliedschaften aus unserem Gymnasium. 

Die Sichtungen in der DDR waren schon recht gut und die Anbindung an gute TuT auch sehr früh. Man hatte im Wurfbereich auch Körpergrößen vorgegeben. Da kann man sich natürlich auch vertun. 

Gertrud

[Befürworter]

@Diak: Kannst Du bitte ein paar weitere Details mitteilen? Läuft das kleinteilig für Deinen Verein an einer einzigen wohlwollenden Schule, oder gibt es da irgendeine Unterstützung von der öffentlichen Hand? In welchen Jahrgängen sichtest Du? In den Klassen 1 und 2 dürften normalerweise die wenigsten Kinder schon im Verein aktiv sein, und dort müsste man meines Erachtens anfangen. Vor allem würde mich natürlich das angewendete System interessieren! Welche Übungen deuten auf welches Talent hin? Dazu finde ich nichts im Internet und kann mich schon gar nicht erinnern (wenn angeblich alle Kinder in der DDR gesichtet worden sind).