05.10.2025, 19:31
40 Jahre Weltrekord 400m Frauen - Marita Koch: "Ich war immer clean"
Leichtathletik: Kaum zu glauben, Tageszeitung junge Welt, 06.10.2025
Leichtathletik: Kaum zu glauben, Tageszeitung junge Welt, 06.10.2025
Marita Kochs Weltrekord wird 40
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05.10.2025, 19:31
40 Jahre Weltrekord 400m Frauen - Marita Koch: "Ich war immer clean"
Leichtathletik: Kaum zu glauben, Tageszeitung junge Welt, 06.10.2025
05.10.2025, 20:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.10.2025, 18:29 von Oliver.
Bearbeitungsgrund: Formatierung. Link war doppelt.
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(05.10.2025, 19:31)Sandmann schrieb: 40 Jahre Weltrekord 400m Frauen - Marita Koch: "Ich war immer clean" Die Begründung finde ich noch wichtig Marita Koch im Junge Welt Interview schrieb:... Ich kam erst relativ spät zum Leistungssport, hatte eine Weile Medizin studiert und war eine sehr mündige Athletin. Ich wusste sehr genau, was ich mir selbst antun will und was nicht. “Anything we can actually do we can afford” Keynes
05.10.2025, 21:52
Die Begründung ist genauso stichhaltig wie jede andere. Der Logik nach würde kein Krankenhausarzt koksen, weil er weiß was er dem Körper antut...
06.10.2025, 09:44
(05.10.2025, 21:52)TranceNation 2k14 schrieb: Die Begründung ist genauso stichhaltig wie jede andere. Der Logik nach würde kein Krankenhausarzt koksen, weil er weiß was er dem Körper antut... Auch müsste geklärt werden, wie man ‘Mündigkeit’ definiert - selbstverständlich unter Einbeziehung des berühmten Armstrong-Theorems ![]() Dazu ein Artikel aus dem Jahr 2022: https://www.ndr.de/sport/legenden/Marita...ch204.html “Die Dimension ihrer Rekordzeit habe sie damals gar nicht richtig wahrgenommen, sagte die Weltrekordlerin 2001 im ARD-Interview. Sie sei stolz auf diese Leistung, die nach ihrer Einschätzung vorläufig kaum getilgt werden dürfte. Wie sie zustande gekommen war, erläuterte Koch nicht, die in der "ewigen" Weltbestenliste über 400 m fünf der zehn schnellsten Zeiten gelaufen ist. Auch nicht angesichts des belastenden Materials, das die ehemalige Diskuswerferin Brigitte Berendonk gemeinsam mit ihrem Mann, dem Heidelberger Molekular-Biologen Professor Werner Franke, 1991 in ihrem Buch "Doping-Dokumente" veröffentlicht hat. ‘Ich war immer clean’ Demnach ist Marita Koch in den Jahren 1981 bis 1984 mit Jahresdosen zwischen 530 und 1.460 Milligramm des anabolen Steroides Oral-Turinabol versorgt worden. "In Helsinki musste ich dreimal zur Dopingprobe und war immer clean. Das gilt für meine Karriere überhaupt, denn ich war - erst recht als Medizinstudentin - eine sehr mündige Athletin", sagte sie anlässlich des 20. Jahrestages ihres Weltrekords der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Auch in Australien habe sie mindestens zweimal zur Dopingkontrolle gemusst und es sei nichts festgestellt worden: "Ich glaube nicht, dass die Nachweismethoden damals so wesentlich schlechter waren als sie es heute sind." Trainingskontrollen allerdings wurden erst Ende der 1980er-Jahre eingeführt.” "Nicht jeder Forscher forscht unentwegt, wie es der Forschende eigentlich tun müsste."
06.10.2025, 11:29
Auch die Pérec-Stimme ist sehr klug—natürlich kann man den WR sauber laufen. Der Dünger wird beim Wachstum auf die Pflanzen gegeben, nicht bei der Ernte auf die Frucht.
06.10.2025, 21:41
Die früheren Weltrekorde wurden unter dem damaligen Kontrollregime erzielt. Es ist kaum anzunehmen, dass die Sportler aus der Sowjetunion, Bulgarien den USA oder der Alt-BRD weniger gedopt hatten, wenn sie vergleichbare Leistungen erreicht haben. Der wesentliche Unterschied ist doch, dass die Stasi darüber Akten angefertigt hat, die man heute auswerten kann. Aber eine Eva Wilms hat vor fast 50 Jahren die Kugel auch 21,43m gestoßen und heute reichen 20 m zum Olympiasieg.
Wer die Erfolge der DDR-Sportler vor allem auf Doping zurückführt, blendet viele andere Erfolgsfaktoren aus. (Aber vielleicht sitzt bei manchen Westdeutschen der Stachel immer noch tief . . .) Wer nicht fliegen kann, soll wenigstens Diskuswerfen!
Whataboutism. In diesem Kontext ist es doch komplett irrelevant, was andere (auch) gemacht haben. Das ist gar nicht das Thema hier.
07.10.2025, 18:50
(05.10.2025, 21:52)TranceNation 2k14 schrieb: Die Begründung ist genauso stichhaltig wie jede andere. Der Logik nach würde kein Krankenhausarzt koksen, weil er weiß was er dem Körper antut... Welche Erklärung nicht gedopt zu haben wäre denn deiner Meinung nach stichhaltig als ehem. DDR Athlet? Angenommen sie hat gedopt. Ich finde es zumindestens argumentativ gut ausgedacht ![]() “Anything we can actually do we can afford” Keynes
07.10.2025, 18:55
(06.10.2025, 21:41)diskobolos schrieb: Die früheren Weltrekorde wurden unter dem damaligen Kontrollregime erzielt. Es ist kaum anzunehmen, dass die Sportler aus der Sowjetunion, Bulgarien den USA oder der Alt-BRD weniger gedopt hatten, wenn sie vergleichbare Leistungen erreicht haben. Der wesentliche Unterschied ist doch, dass die Stasi darüber Akten angefertigt hat, die man heute auswerten kann. Aber eine Eva Wilms hat vor fast 50 Jahren die Kugel auch 21,43m gestoßen und heute reichen 20 m zum Olympiasieg. In der DDR war es aber schwer da durchzukommen als Kind ohne das Zeug zu nehmen. Gibt natürlich auch in der BRD Beweise, dass es zumindest gefördert und toleriert wurde. Unabhängig davon.. Ich stimme dir auch zu, dass nicht alles schlecht war und dass heute zu Tage nur auf Doping verwiesen wird. Ich denke auch diese unzähligen 1:55xx Läuferinnen, muss man erstmal finden. Ich sage ja immer die Zentralisierung und die Bedingungen an den Sportinternaten war sehr gut. Das hört man ja hier im Forum ungern. “Anything we can actually do we can afford” Keynes
07.10.2025, 19:48
(07.10.2025, 18:55)mariusfast schrieb: Ich sage ja immer die Zentralisierung und die Bedingungen an den Sportinternaten war sehr gut. Das hört man ja hier im Forum ungern. weiß nicht, ob man das ungern hört, zumindest gehört immer ergänzt, dass erfolgreiche Strukturen (würde ergänzen: sehr gute Rahmentrainingspläne für das Grundlagentraining (suprise: vielfältig =), sehr gute Biomechanik) in einem Unrechtsstaat, der flächendeckend Kinder ohne deren Wissen bzw. mit Beschönigungen versehen gedopt hat, keinen postiven Wert an sich darstellen können, weil sie eben nicht unabhängig von diesen völlig unethischen Verhaltensweisen existiert haben und insofern auch nicht ohne den Kontext zu bewerten sind. Ständiges Wiegen macht die Sau nicht fetter. |
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