07.03.2025, 09:48
(04.03.2025, 11:21)omega schrieb: Malaika Mihambo spricht aus dem Stegreif (!) über aktuelle politische Themen in D und die Sportförderung im Besonderen.
https://www.welt.de/sport/leichtathletik...hambo.html
Malaika Mihambo über sportliche Motivation und ihren Kontextbezug:
“Ich denke, dass der Sport das Motiv, sich verbessern zu wollen, in jedem Einzelnen wachrütteln kann. Jeder, der nur ein bisschen Sport gemacht hat, kennt es. Man fängt mit dem Joggen an und merkt: Es geht schnell besser. Dann will man länger laufen oder schneller. Man kommt in einen Modus, in dem man den Sport aus sich heraus macht, weil man sich steigern will und Spaß daran hat – und nicht, weil es darum geht, besser als andere sein zu wollen. Ich glaube, dass das der Zauber des Sports ist. Der muss wieder mehr in den Fokus rücken, indem man Geschichten erzählt von Sportlern, die für diese Werte einstehen. Man sollte sich auch im Sportunterricht wieder mehr darum kümmern, diesen Funken in den Kindern zu wecken, anstatt zu sagen: „Deine Leistung heute war eine Zwei bis Drei (...)
Mich hat es als Kind schon begeistert, mich weiterzuentwickeln und besser zu werden – unabhängig davon, was andere Kinder machten. Ich habe auch nie die Konkurrenz zu sehr in den Vordergrund gestellt. Ich wollte, dass wir zusammen Sport machen und dann schauen, wer am besten ist. Ich sehe eher den Menschen als den Konkurrenten. Gleichzeitig hadere ich manchmal mit dem Leistungssystem, wenn es darum geht, immer Erster sein zu müssen, immer noch mehr leisten zu müssen, immer noch besser sein zu müssen. Weil man manchmal auch körperliche Beschwerden hat oder familiäre oder persönliche Probleme. Im Leistungssport wird gerne vergessen, dass dahinter Menschen stehen.
Sie haben schon enorme sportliche Erfolge erzielt, öfter begleitet von gesundheitlichen Problemen, mit denen Sie dann aber offen umgegangen sind. Spüren Sie noch das Feuer, sich weiter verbessern zu wollen? Oder müssten Sie als Politik- und angehende Umweltwissenschaftlerin langsam auf ein anderes Feld übergehen?
Ich habe auf jeden Fall noch genug Feuer und mache es auch immer noch sehr gerne. Ich habe für mich einen Weg gefunden, weil ich mich von dem Immer-höher-weiter-schneller-Weltblick entkoppelt habe. Für mich geht es schon länger darum, mich persönlich weiterzuentwickeln. Das ist für mich das Wichtigste. Je gereifter ich als Mensch bin, desto besser bin ich als Athletin und desto glücklicher bin ich generell. Desto besser kann auch mein Beitrag für die Gesellschaft sein, weil ich mit mir selbst im Reinen bin. Weil ich gelernt habe, meine Emotionen zu regulieren, mit meinen Ängsten umzugehen, mich Themen zu stellen. Das sind auch die Dinge, die man braucht, wenn man in der Gesellschaft etwas tun will. Gleichzeitig habe ich als Sportlerin eine Plattform, die ich jetzt schon nutze, um Themen anzusprechen, von denen ich denke, dass sie für die Gesellschaft wichtig sind.”
Aus dem nur zeitweise abrufbaren Artikel:
https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-s...37155.html
Alle Beteiligten, die Zuschauer nicht weniger als die Aktiven, nehmen Teil an der Zelebration des Ungewissen ...
(Martin Seel)