11.04.2024, 08:53
Woran der DLV in den letzten Jahren hauptsächlich gescheitert ist?!
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(11.04.2024, 08:53)menarfin schrieb:Für Interessierte:(11.04.2024, 08:11)Gertrud schrieb: Aufgrund der Genetik der dünneren und kürzeren Achillessehne haben die Mitteleuropäer ein höheres Risiko in diesem Bereich.Haben wir hier tatsaechlich genetisch bedingt eine schwaechere Achillessehne? "Muscle-tendon architecture in Kenyans and Japanese: Potential role of genetic endowment in the success of elite Kenyan endurance runners." Yoko Kunimasa et al. Acta Physiol (Oxf). 2022 Jun. Link zum PDF-Dokument: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf...apha.13821 Is the muscle-tendon architecture of non-athletic Kenyans different from that of Japanese and French males? Yoko Kunimasa et al. J Physiol Anthropol. 2023. Link zum PDF-Dokument: https://jphysiolanthropol.biomedcentral....0326-3.pdf (11.04.2024, 08:53)menarfin schrieb:(11.04.2024, 08:11)Gertrud schrieb: Aufgrund der Genetik der dünneren und kürzeren Achillessehne haben die Mitteleuropäer ein höheres Risiko in diesem Bereich.Haben wir hier tatsaechlich genetisch bedingt eine schwaechere Achillessehne? Man muss sich schon vorweg anhand neuester Literatur in den strukturellen Bedürfnissen seiner Schützlinge orientieren, wenn man als TuT im Langstreckenbereich tätig ist, um entsprechend auch die richtigen Übungen zu installieren. Es sollten auch regelmäßige Kontrollen stattfinden. Das Training der kenianischen AuA trägt aufgrund dieser Studien die meisten Früchte bei vornehmlicher Konzentration im Zuliefererbereich auf das Sehnentraining. Man sollte auch die langen Regenerationszeiten der Sehnen im Gegensatz zu den muskulären Beanspruchungen angemessen berücksichtigen. Wichtig sind auch die vulnerablen myotendinösen Übergänge. Verletzungen im Langstreckenbereich zu vermeiden, erfordert mehr als "nur" metabolische Fortbildung. Die Fortbildungen sollten diese Themen bei den Langstreckenzusammenkünften angemessen aufnehmen. Ich habe 2023 eine Langstrecken-Fortbildung aus Interesse besucht und habe einiges im defizitären Bereich bei TuT gehört. Gertrud
11.04.2024, 14:05
(11.04.2024, 12:06)Gertrud schrieb: Man muss sich schon vorweg anhand neuester Literatur in den strukturellen Bedürfnissen seiner Schützlinge orientieren, wenn man als TuT im Langstreckenbereich tätig ist, um entsprechend auch die richtigen Übungen zu installieren. Es sollten auch regelmäßige Kontrollen stattfinden. Bin mir nicht sicher, ob man das so auf jedem Niveau und von Nebenjobtrainern fordern kann (und sollte). (11.04.2024, 14:05)TranceNation 2k14 schrieb:(11.04.2024, 12:06)Gertrud schrieb: Man muss sich schon vorweg anhand neuester Literatur in den strukturellen Bedürfnissen seiner Schützlinge orientieren, wenn man als TuT im Langstreckenbereich tätig ist, um entsprechend auch die richtigen Übungen zu installieren. Es sollten auch regelmäßige Kontrollen stattfinden. Es wäre schön, wenn man ein adäquates Wissen in den verschiedenen Kategorien hätte; das gehobene Niveau sollte man zunächst einmal im Topbereich etablieren. - Wer in den Carbonschuhen läuft, sollte schon sehr gut beraten werden. Natürlich wären hervorragende TuT auch bei jungen Talenten eigentlich vonnöten. Das Ideal wäre eine Karriere von unten nach oben ohne Verletzungen. Das heißt bei Top-AuA, dass die besten TuT schon bei den jungen AuA beginnen sollten. Ich kann mir aber auch vorstellen, das die TuT mit den jungen AuA auch im Wissen wachsen können. Das erste Jahr mit Sabine war für mich eine sehr arbeitssame und lehrreiche Zeit. Gertrud
11.04.2024, 21:34
(11.04.2024, 08:11)Gertrud schrieb: Zusammenfassung von Angaben aus runnersworld:Die durch die Steifigkeit und geringere Dämpfung der Carbon-Schuhe verursachte höhere Belastung (nach meinem Kenntnisstand ca. 20-30%) im Sinne höherer mechanischer Spannungen in den Strukturen (A-Sehne, div. Mittelfußknochen etc.) scheint vielleicht harmlos zu wirken und im Vergleich mit den zu erwartenden Leistungsverbesserungen hinnehmbar zu sein. Die Krux ist allerdings, dass die Schädigung der Strukturen leider nicht linear zur Belastung zunimmt. Je nach Struktur und Höhe der Belastungsspitzen kann 20% mehr Belastung mehr als eine Halbierung der ertragbaren Lastspielzahlen bis zum Ausfall bedeuten. Bedeutet, eine Belastung, die ich mit einem normalen Schuh mehrere Jahre über aushalten konnte, überstehe ich mit einem Karbonschuh eben gerade mal 1 Jahr und nicht viel mehr. (11.04.2024, 21:34)CoachnEngineer schrieb: Die durch die Steifigkeit und geringere Dämpfung der Carbon-Schuhe verursachte höhere Belastung (nach meinem Kenntnisstand ca. 20-30%) im Sinne höherer mechanischer Spannungen in den Strukturen (A-Sehne, div. Mittelfußknochen etc.) scheint vielleicht harmlos zu wirken und im Vergleich mit den zu erwartenden Leistungsverbesserungen hinnehmbar zu sein. Die Krux ist allerdings, dass die Schädigung der Strukturen leider nicht linear zur Belastung zunimmt. Je nach Struktur und Höhe der Belastungsspitzen kann 20% mehr Belastung mehr als eine Halbierung der ertragbaren Lastspielzahlen bis zum Ausfall bedeuten. Bedeutet, eine Belastung, die ich mit einem normalen Schuh mehrere Jahre über aushalten konnte, überstehe ich mit einem Karbonschuh eben gerade mal 1 Jahr und nicht viel mehr. Ich würde dringend und schnellstens Kontakt mit einer Forschungsstelle hinsichtlich Sehnen aufnehmen. Bisher wurden Knochen und Muskulatur gut erforscht. Die Sehnenforschung hinkt hinterher. Auf dem Gebiet arbeitet neuerdings Frau Prof. Dr. Britt Wildemann am Universitätsklinikum Jena (seit 2018): Die Jenaer Professorin sucht gemeinsam mit ihrem Team nach den biologischen Ursachen für die Veränderungen der Sehnenstruktur. "Dafür untersuchen wir die zellulären Prozesse, die während der Degeneration und Regeneration der Sehne ablaufen", so Wildemann. Zudem interessieren sich die Forscher auch für patientenindividuelle Unterschiede in der Biologie der Sehnenzellen. "Diese könnten uns Hinweise darauf geben, wie wir die Heilung der Sehne patientenspezifisch besser unterstützen können", hofft Wildemann. Sie und ihre Kollegen konnten bereits zeigen, dass sich die biologischen Eigenschaften der Sehnenzellen – wie zum Beispiel die Teilungsaktivität – je nach Alter, Geschlecht und Vorschädigung unterscheiden. "Bis wir unsere Erkenntnisse direkt in neue Therapien umsetzen können, sind jedoch noch einiges an Zeit und auch weitere Forschungsprojekte nötig", so Wildemann. Zu einem solchen Gremium müssten noch sportspezifische Forscher (Prof. Dr. Arampatzis z.B. oder Prof. Brüggemann, falls er noch forscht) hinzugezogen werden. Wenn der Carbonschuhe die Grenzen der Belastbarkeit in den patholgischen Bereich generell verschiebt, muss man den Schuh verbieten. Gertrud
11.04.2024, 23:20
(11.04.2024, 21:34)CoachnEngineer schrieb:... und noch ein Aspekt:Zitat:Die durch die Steifigkeit und geringere Dämpfung der Carbon-Schuhe verursachte höhere Belastung (nach meinem Kenntnisstand ca. 20-30%) im Sinne höherer mechanischer Spannungen in den Strukturen (A-Sehne, div. Mittelfußknochen etc.) scheint vielleicht harmlos zu wirken und im Vergleich mit den zu erwartenden Leistungsverbesserungen hinnehmbar zu sein. Die Krux ist allerdings, dass die Schädigung der Strukturen leider nicht linear zur Belastung zunimmt. Je nach Struktur und Höhe der Belastungsspitzen kann 20% mehr Belastung mehr als eine Halbierung der ertragbaren Lastspielzahlen bis zum Ausfall bedeuten. Bedeutet, eine Belastung, die ich mit einem normalen Schuh mehrere Jahre über aushalten konnte, überstehe ich mit einem Karbonschuh eben gerade mal 1 Jahr und nicht viel mehr. Schuhe mit Carbon Sohlen schlagen mit jedem Schritt (durch den Rebound-Effekt) auf die Aponeurosis plantaris welche nicht für Schlag, sondern Zug ausgelegt ist- wie wir wissen in direkter Übertragung in Richtung Tendo calcaneus. Es gibt schon recht detailierte Studien dazu, aber viele Sportler, Trainer und der Verkauf werden diese auf Kosten von schnellen Ruhm negieren. Die "dunkle Seite der Macht" ist dann doch lockender. (11.04.2024, 23:20)Sprunggott schrieb: ... und noch ein Aspekt: Das wiederum setzt voraus, dass die TuT wissen sollten, warum die individuelle Aponeurose anfällig ist und wie man antizipierend vorsorgt. Genau zu solchen Überlegungen müssen wir in den Fortbildungen kommen, um die TuT zu präparieren, warum bei Veranlagung eine ganz bestimmte Sehne, Aponeurose, Ligament oder Retinaculum irgendwann den Geist aufgibt und nicht mehr angemessen arbeitet oder sogar reißt. Das heißt, dass man diesen AuA den Carbonschuh nicht sofort überstülpen kann!!! TuT müssen in der Lage sein, die richtigen Fragen zu stellen und so selbst oder in der Kooperation mit anderen zu sehr guten Ergebnissen zu kommen, um das Übungsgut anpassen zu können. Der DLV muss an den Lösungen arbeiten. Fehler erkennen, verbessern und die kompetenten Leute an den Lösungsfindungen beteiligen! So kann man die einzelnen zuständigen Gremien wieder auf Vordermann und die Ergebnisse unter die TuT bringen. Was ich noch für sehr wichtig halte, ist die lebenslange Neugierde. Ich fühle mich nie temporär komplett angekommen. Ich werde immer für neue Impulse fasziniert bleiben und nehme noch so kleine Verbesserung wahr. Der Mensch ist nicht bis in alle Facetten enträtselt. Insofern haben wir immer noch Puffer in den Übungslösungen. Ich möchte hier einfach nur euren Geist anstacheln, sich der Faszination Athletenkörper zu stellen und auch selbst und im Kontext mit anderen "Verrückten" fündig zu werden. Gertrud
12.04.2024, 09:27
Aus der Carbon-Schuh-Diskussion hier lese ich wieder viel Theorie und wenig Praxis heraus. Die Schuhe werden, seien wir doch mal ehrlich, von weitaus mehr Breitensportlern als Leistungssportlern getragen, zumindest im Straßenlauf. Das sind dann oft Einzelpersonen oder Trainingsgruppen (wenn man die überhaupt so nennen darf), deren Expertise maximal sich auf dem Niveau "Runners World" bewegt, nicht selten sind hier weitestgehend gar keine Kenntnisse über sinnvolles (Ausdauer)-Training vorhanden. Da wird beileibe keine Tiefenkenntnis über Aponeurosen vorliegen...
Und nun der Blick in den (Nachwuchs)leistungssport. Die Athleten kommen bereits mit den Schuhen an. Das ist nicht so, dass man da als Trainerin noch erst lange Literatur studieren kann oder Studien beim DLV in Auftrag geben. Und die Athleten wissen, dass jeder "Dulli" (um mal das Lieblingswort des Head of Science zu nutzen) diese nachweislich schneller machenden Schuhe trägt. Ja, man sollte als Coach da zumindest im Training für dosierte Nutzung sorgen. Aber man muss auch ausreichend viel im Wettkampfschuh trainieren. Ergo: Gar nicht so einfach und der Einfluss als Trainer geringer als hier suggeriert wird. |
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