[Gertrud]

Warholm ist übrigens seit dem 8. September 2018 ungeschlagen!
Und er ist jetzt erster im Overall Ranking mit einem Score von 1526 Punkten. Er hat Duplantis verdrängt, der sich aber auch nochmal auf 1519 Punkte gesteigert hat.

Trotzdem glaube ich, dass Benjamin wirklich außergewöhnliche physische Fähigkeiten hat. Ich traue ihm große Leistungssprünge zu, während Warholm wohl ein überragender Kopfmensch ist. Es wird spannend beim ersten diesjährigen Aufeinandertreffen. 

Gertrud

[runner5000]

Warholm ist übrigens seit dem 8. September 2018 ungeschlagen!
Und er ist jetzt erster im Overall Ranking mit einem Score von 1526 Punkten. Er hat Duplantis verdrängt, der sich aber auch nochmal auf 1519 Punkte gesteigert hat.

Trotzdem glaube ich, dass Benjamin wirklich außergewöhnliche physische Fähigkeiten hat. Ich traue ihm große Leistungssprünge zu, während Warholm wohl ein überragender Kopfmensch ist. Es wird spannend beim ersten diesjährigen Aufeinandertreffen. 

Gertrud


Warholm kann sich quälen, wie niemand anderes es kann. Der läuft auch noch über eine Hürde drüber, obwohl er im gleichen Zustand wahrscheinlich nicht mal aus dem Bett kommen würde. 
Trotzdem hat er zu diesem Jahr auch nochmal seine Hürdentechnik verbessert.
 Hat man sehr gut im Video von den 300 m Hürden von vor ein paar Wochen gesehen.

[said88]

Kevin Youngs Rekord hielt fast 29 Jahre, länger als jeder andere Lauf-WR (Olympische Strecken) überhaupt bei den Männern (Kratochvilovas 1:53,28 werden wohl noch das halbe Jahrhundert voll machen - vorbehaltlich irgendwelcher DSD- oder ähnlicher Geschichten). Der Rekord war absolut überfällig und man muss kein Prophet sein um weitere Verbesserungen vorherzusagen, vielleicht schon nächste Woche. Schon erstaunlich, die Disziplin war über viele Jahre ziemlich down, und jetzt purzeln die Bestzeiten seit ein paar Jahren (13 der 19 schnellsten Zeiten überhaupt sind seit 2018 gelaufen worden). 

Ich stufe Warholms Zeit immer noch als den "schwächsten" (sehr unschöne Formulierung; besser vielleicht: als den am wenigsten herausragenden oder so ähnlich) Lauf-WR bei den Männern ein. Um mit 9,58 konkurrieren zu können müsste es wohl unter 46 gehen...
Bis auf die letzte Hürde (15 Schritte) lief Warholm immer im 13er-Rhytmus, da hat er garantiert noch Potential. Bisschen wärmer, mehr Konkurrenz (und die gibt's ja reichlich) und es geht noch dieses Jahr unter 46,50. Bin auf jeden Fall gespannt.

In Monaco nächste Woche sollte noch ein anderer Uralt-WR fallen...

[runner5000]

In Monaco nächste Woche sollte noch ein anderer Uralt-WR fallen...


Auf welchen willst du hinaus?
 Rojas?

[said88]

In Monaco nächste Woche sollte noch ein anderer Uralt-WR fallen...


Auf welchen willst du hinaus?
 Rojas?


Genau!

Der würde ich es unheimlich gönnen, bin Rojas-Fan...

[runner5000]

Ich stufe Warholms Zeit immer noch als den "schwächsten" (sehr unschöne Formulierung; besser vielleicht: als den am wenigsten herausragenden oder so ähnlich) Lauf-WR bei den Männern ein. Um mit 9,58 konkurrieren zu können müsste es wohl unter 46 gehen...


Hier mal ein paar Fakten von WA zu deiner Einschätzung:
Warholms Zeit gibt glatte 1300 Punkte.
100 m: 9,58 s (1356)
200 m: 19,19 s (1352)
400 m: 43,03 s (1321)
800 m: 1:40,91 min (1301)
1500 m: 3:26,00 min (1302)
3000 m: 7:20,67 min (1299)
5000 m: 12:35,36 min (1302)
10000 m: 26:11,00 min (1306)
110 m Hürden: 12,80 s (1294)
3000 m Hindernis: 7:53,63 min (1288)

Wie man sieht, liegst du mit deiner Einschätzung bzgl. der anderen Sprintrekorde (110 mH als Ausnahme) richtig. Bolts Zeiten sind nochmal ein ganz anderes Level. Im Vergleich zu den Mittel- und Langstrecken ist die Zeit und auch die Zeiten untereinander ziemlich äquivalent. Erstaunlicherweise auch Komens 3k WR, obwohl dieser subjektiv überall als schwerster zu brechender WR im Mittel- und Langstreckenbereich gilt.

[Gertrud]


Warholm kann sich quälen, wie niemand anderes es kann. Der läuft auch noch über eine Hürde drüber, obwohl er im gleichen Zustand wahrscheinlich nicht mal aus dem Bett kommen würde. 

Trotzdem hat er zu diesem Jahr auch nochmal seine Hürdentechnik verbessert.
 Hat man sehr gut im Video von den 300 m Hürden von vor ein paar Wochen gesehen.

Er hatte einen schlechten linken Fußaufsatz beim Hürdenlaufen. Das hatte er schon bei seinem starken 300m-Hürdenlauf korrigiert. Auch bei bipedalen Einsätzen hatte er enorm schlechte funktionelle Einheiten. Da habe ich aber keine Vergleichsmöglichkeiten bisher. Seine Füße hatten anscheinend keine große Stabilität in der Steigbügelhaltung gegenüber der Pronation.

Der Trainer hat für ihn ein völlig neues Trainingskonzept erstellt, das so bisher von niemandem angewendet wird, wie ich aus einer Quelle im Norden gehört habe.

In Tokio wird sicherlich der gewinnen, der mehrere Läufe in hoher Intensität verkraften kann. In der Hinsicht ist Warholm wohl sehr gut präpariert.

Gertrud

[said88]

Ich stufe Warholms Zeit immer noch als den "schwächsten" (sehr unschöne Formulierung; besser vielleicht: als den am wenigsten herausragenden oder so ähnlich) Lauf-WR bei den Männern ein. Um mit 9,58 konkurrieren zu können müsste es wohl unter 46 gehen...


Hier mal ein paar Fakten von WA zu deiner Einschätzung:
Warholms Zeit gibt glatte 1300 Punkte.
100 m: 9,58 s (1356)
200 m: 19,19 s (1352)
400 m: 43,03 s (1321)
800 m: 1:40,91 min (1301)
1500 m: 3:26,00 min (1302)
3000 m: 7:20,67 min (1299)
5000 m: 12:35,36 min (1302)
10000 m: 26:11,00 min (1306)
110 m Hürden: 12,80 s (1294)
3000 m Hindernis: 7:53,63 min (1288)

Wie man sieht, liegst du mit deiner Einschätzung bzgl. der anderen Sprintrekorde (110 mH als Ausnahme) richtig. Bolts Zeiten sind nochmal ein ganz anderes Level. Im Vergleich zu den Mittel- und Langstrecken ist die Zeit und auch die Zeiten untereinander ziemlich äquivalent. Erstaunlicherweise auch Komens 3k WR, obwohl dieser subjektiv überall als schwerster zu brechender WR im Mittel- und Langstreckenbereich gilt.


Ich halte von solchen Punktetabellen nicht arg viel, es sind viel zu viele Aspekte die da berücksichtigt werden müssten, als dass da was vernünftiges rauskommt. Ne endgültige Antwort kann es auf solche Fragen auch gar nicht geben. 

Komens Weltrekord hab ich immer als "schwächer" eingestuft als Bekeles beide Langstrecken WRe. Mit den neueren Entwicklungen was Schuhe und Lichter betrifft trau ich mir da erstmal keine Einschätzung mehr zu. 

Meine ursprüngliche Einschätzung bzgl. des neuen Warholm-Rekords möcht ich doch korrigieren: vielleicht ist der 3000m-Hindernis-Rekord der "schwächste" (wirklich blöde Formulierung wenn man von nem Weltrekord spricht, aber anders ist es einfach zu sperrig) Lauf-WR bei den Männern.

[Gertrud]

Ich glaube aber, dass R. Benjamin von der Physis das größere Potential hat. Ich kann nicht abschätzen, wie stark er mental ist. Das wird in Tokio eine "heiße Kiste", die schon jetzt bei ihrem vorolympischen Aufeinandertreffen in Bahnen gelenkt wird. Wer erringt einen psychischen Vorteil auf dem Weg nach Tokio?

Gertrud

[dominikk85]

Bei der Einordnung der Weltrekorde muss man aber auch bedenken das Hürden eine technische Disziplin sind während es im Sprint nur auf die physis ankommt. Dadurch ist im Sprint die leistungsdichte höher weil jeder der die schnellkraft Veranlagung hat schnell sprinten kann während nicht jeder eine gute Hürdentechnik lernen kann.

Das jemand ein überragender Läufer ist und eine super Technik hat ist halt eine seltene Konstellation, das ist ja simple Mathematik. 

Je anspruchsvoller eine Disziplin technisch ist desto geringer der Effekt reiner Genetik und desto größer der Effekt von Training und koordinativem Talent. 

Warholm und Benjamin sind ja schon sehr gute Läufer (beide unter 45 pb, ich vermute mal Warholm hat gerade etwa 44.50 drauf), aber sie laufen eben nicht wie Norman oder van niekerk, diese Erwartung ist allerdings auch vermessen weil sie ja noch eine komplexe Technik beherrschen müssen. 

Ja, es ist denkbar das irgendwann ein 43.0 Läufer mit perfekter Technik auftaucht und unter 46 läuft, aber das wäre wie ein 6er im lotto und vermutlich würde ein solcher Athlet gar keine Hürden laufen weil er bereits über 400m gewinnen kann.