(23.06.2015, 09:07)DerC schrieb:(23.06.2015, 04:00)jonas90 schrieb: Wenn ich mir unsere Trainingsweltmeister in Deutschland anschaue, die in der Woche nach dem Marathon schon wieder Alternativ trainieren wie verrückt und mehrere Laufeinheiten absolvieren (Anna zb einen Tag nach dem Wien Marathon), hat man direkt einen Grund, warum die Deutschen ständig verletzt sind und übertrainiert nur hinterherlaufen.
Das ist doch eine unzulässige und primitive Verallgemeinerung. Man sollte doch mal etwas mehr differenzieren.
Wie oft haben wir von Mockenhaupt nach verkorksten Wettkämpfen schon gehört, sie sei nicht frisch genug gewesen, weil sie müde Beine vom harten Training hatte? Ende 2011 als Sie ihren Ermüdungsbruch erlitten hat, hat sie selbst zugegeben, dass sie es aufgrund eines zu großen Ehrgeizes das gesamte Jahr über übertrieben hat. Und auch die Knöchelverletzung, die ihr seit einem Jahr zu schaffen macht, kam nach eigener Aussage durch Überlastung. Aber sie wollte ja in Zürich unbedingt einen Doppelstart über 10.000 und Marathon innerhalb von drei Tagen wagen.
Die Woche nach einem Marathon kann man sich ruhig mal zurücklehnen, da braucht man nicht schon wieder täglich Stunden auf dem Rad-Ergometer zu hocken und am Tag nach dem Marathon schon gar nicht laufen - wie von Hahners auf facebook gepostet. Und wenn das mit den 30 - 40 km Long Runs wenige Wochen nach dem Wien Marathon stimmt, ist das ebenfalls übertrieben (Mocki lief eine Woche nach dem Hamburg Marathon übrigens auch 30 km beim Wings for Life World Run, danach musste sie sich den restlichen Tag mehrmals übergeben). Lisa lief aus Verletzungsgründen seit bald zwei Jahren keinen Marathon mehr.
Heinig ist auch bekannt dafür, seine Athleten im Training ziemlich hart ranzunehmen. Und das nicht nur bei den Sujews, die angeblich drei Einheiten täglich machen, sondern er hat beispielsweise bei der EM in Zürich letztes Jahr Krause und Tesfaye bis zum Tag vor den Vorläufen täglich zwei mal trainieren lassen. Also nichts großartig mit Tapering. Vielleicht war das ja auch eine Ursache, warum Tesfaye enttäuscht hat (wie er es auch bei der Hallen EM in Prag hat).
Heinigs Tochter Katharina ist ja derzeit auch verletzt. Und auch Mona Stockhecke, die im vergangen Jahr drei Marathons in sieben Monaten gelaufen ist, musste Anfang des Jahres übertrainiert den Hamburg Marathon absagen.
Wie oft Harrer, Kohlmann und Schembera in den vergangen fünf Jahren zusammen verletzt waren, liegt fast schon außerhalb des von mir beherrschten Zahlenstrahls.
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Natürlich gibt es auch Gegen-Beispiele.
Jedenfalls ist die Verletzungs-Quote in Deutschland schon recht hoch und Verletzungen kommen meistens durch zu hartes Training. Und "zu hart" muss nicht zwangsläufig "zu viel" heißen, sondern kann auch - wie Du sagst - "zu intensiv" heißen. Bist Du zufällig Herbert Steffny, der schreibt formell und inhaltlich genauso wie Du.^^