02.03.2025, 21:29
(01.03.2025, 12:24)mariusfast schrieb:(28.02.2025, 12:33)S_J schrieb:(28.02.2025, 12:30)Notalp schrieb: Trainer oder Eltern, die glauben, mit diktatorischen Mitteln zum Ziel zu kommen, mögen im Einzelfall erfolgreich sein. Trotzdem muss man sie als Versager bezeichnen. Und das gilt auch für solche, die ihren Schützlingen das Selbstbild einimpfen, dass man nur im sportlichen Erfolgsfall etwas wert ist. Solche Idioten sind genauso deplatziert.
Ich finde Trainer oder Eltern, die das dann unreflektiert nachahmen, weil sie nur den Erfolg sehen und nicht die Risiken und Nachteile, genauso schlimm...
Die gemeinnützige Organisation Athleten Deutschland hat gestern auf Insta einen Beitrag bezogen auf Ohlert et Al aus 2020 gemacht
Demnach haben 87 Prozent der deutschen KaderathletInnen psychische Gewalt im Kontext des Sports erlebt.
37 Prozent erlebten sexualisierte Gewalt im Kontext des Sports
29 Prozent erlebten körperliche Gewalt im Kontext des Sports
Ich finde solche "pauschale" Aussagen zu solch sensiblen Themen immer etwas schwierig, wenn man nicht die konkreten Inhalte dahinter kennt.
Grundsätzlich ist klar, dass erstmal mit entscheidend ist, was der/die Betroffene als Gewalt, egal ob physisch oder psychisch empfindet, und bei vielen Vorgängen wird ein i.A. großer Konsens bestehen ob eine Handlung in Ordnung oder nicht ist, am Ende hängt vieles aber auch vom subjektiven Empfinden der Betroffenen ab.
Mal als Beispiel (auch wenn ich gerade die passenden Quellen nicht finden):
- Vor einiger Zeit habe ich von einer Sportlerin gelesen, die sich psychisch unter Druck gesetzt fühlte, weil sie sich täglich wiegen musste.
- Ein Fußball-Bundesligaspieler wurde zwischenzeitlich aus dem Kader genommen, weil er zur Vorbereitung aus dem Urlaub mit Übergewicht gekommen war. Im Bericht sagte dieser Spieler, dass die Maßnahme ok war und das Wiegen halt dazugehört.
Der (annähernd) gleiche Sachverhalt, aber subjektiv völlig anders bewertet.
Natürlich wird es abgesehen vom Wiegen auch noch andere Rahmenbedingungen gegeben haben, die sich auf das subjektive Empfinden der Betroffenen ausgewirkt hat, statistisch sind es aber unterschiedliche Bewertungen des gleichen Sachverhalts.
Deswegen wäre ich bei solchen Statistiken immer vorsichtig Aussagen abzuleiten, wenn ich den Rahmen der Statistik nicht kenne und beispielsweise auf die Qualität von Trainern (oder Sportlern) schließen sollte.
Ich habe z.B. auch schon erlebt, dass ein Sportler solange der sportliche Erfolg da war, den Trainier gelobt und seine Methoden als Ok kommuniziert hat und als der Erfolg ausblieb, bzw. der Sportler nicht mehr zufrieden war, die Methoden plötzlich als erniedrigend deklariert hat, während andere Sportler mit dem Trainer weiterhin zufrieden waren und ihn als OK befanden.