28.02.2025, 12:30
(27.02.2025, 23:30)dominikk85 schrieb:(27.02.2025, 17:22)Diak schrieb: Lohnend: Zeit.de über NorwegenWobei der erfolgreichste norwegische Trainer ein übereifriger Vater war der seine Kinder zum Erfolg geprügelt hat und Sätze gesagt hat wie "ich hätte meinen Kindern den Zeh abgeschnitten um sie schneller zu machen".
Schön: jeder kann seine Überzeugung darüberstülpen. Hier meine: zentral ist die Wertschätzung von Bewegung und Sport als Grundwert des Lebens. Das kann man nicht kopieren, das bedürfte einer breiten und tiefen gesellschaftlichen Diskussion und Wandlung...
Bis 13J gibt es übrigens keine Bestenlisten und alle bekommen die gleichen Medaillen / Urkunden, polisportive Ausbildung für ungefähr alle, usw
Das hat dann relativ wenig mit der oben genannten heile Welt romantik zu tun.
Was hat der Blick auf Norwegen mit Romantik zu tun? Norweger kennzeichnet bekanntermaßen eine innige Verbindung zur Natur. Und wenn sie Skilanglauf als Volkssport betreiben, tun sie es aus Leidenschaft.
Gibt es überhaupt eine annähernd akzeptable Motivation, intensiv Sport zu treiben als
aus Begeisterung und Leidenschaft? Hier können Leistungsbereitschaft und ästhetische Vorlieben so zusammenkommen, dass junge Athleten die Zeit des Trainings als Höhepunkt des Tages erleben. Sie ist auch die Basis dafür, dass man Schwierigkeiten, Einbußen in der Freizeitgestaltung etc. bereit ist, in Kauf zu nehmen. Sich im Training stark zu fordern, würde ich in diesem Zusammenhang niemals mit dem Wort ‘Opferbereitschaft’ belegen. Es muss vielmehr als Teil des sportlichen Abenteuers inventarisierbar sein. Trainer von Individualsportarten müssen deshalb über weitaus mehr als nur eine Kompetenz verfügen. Dann schaffen sie es am ehesten, Talente zu “binden”.
Trainer oder Eltern, die glauben, mit diktatorischen Mitteln zum Ziel zu kommen, mögen im Einzelfall erfolgreich sein. Trotzdem muss man sie als Versager bezeichnen. Und das gilt auch für solche, die ihren Schützlingen das Selbstbild einimpfen, dass man nur im sportlichen Erfolgsfall etwas wert ist. Solche Idioten sind genauso deplatziert.
Alle Beteiligten, die Zuschauer nicht weniger als die Aktiven, nehmen Teil an der Zelebration des Ungewissen ...
(Martin Seel)