(02.01.2025, 18:59)Gertrud schrieb:(02.01.2025, 18:23)Diak schrieb: Vielleicht darf ich noch ergänzen, liebe Gertrud, dass reichtathletik Dir wohlgesinnt ist, und dennoch oft gerade deswegen diesen Aspekt, der ihn nervt, benennt. Das hält Dein westfälisches Gemüt aus, glaube ich, austeilen und einstecken
Ich versuche immer, fehlende Übereinstimmungen in vernünftiger Form mitzuteilen. Wenn ich härter werde, ist eine Attacke auf mich vorher losgelassen worden. Es gibt natürlich auch Menschen, die ich "gefressen" habe. Ich bin immer dafür, dass "das Pferd, das den Hafer verdient hat, ihn auch bekommt". Ich hasse es, wenn man sich mit "fremden Federn schmückt". Ich habe immer HjH erwähnt, von dem ich sehr viel gelernt habe, er aber auch im Laufe der Zeit von mir. Das war beileibe keine "Einbahnstraße".
Mein "Sport-Tafelsilber" gebe ich nur an wirklich sehr gute Freunde. Ich halte andere nicht von der akribischen Arbeit ab. Mich interessiert am Sprintbereich nach wie vor die Verletzungsprophylaxe in Verbindung mit der Ätiologie. Das wäre hier dann auch in meiner gesundheitlichen Lage zu aufwendig für mich. Die Hypertonie spaßt nicht.
Natürlich bin ich auch oft "gegen den Strom geschwommen", was mich manchmal viel Kraft gekostet hat. HjH und ich haben auch frühzeitig auf Defizite im strukturellen Bereich, im Energiebereich und im Krafttraining des deutschen Sprints hingewiesen. Das habe ich aus Überzeugung um der Sache willen getan. Es brauchte Jahre, ehe man sich bewegte. Die Verletzungen im ischiocruralen Bereich von Owen Ansah gefallen mir nicht. Ich wüsste sehr gerne die Gründe. Ich will damit nicht Sebastian Bayer demontieren.
Gertrud
"Erfolg kommt nicht zu denen, die abwarten; Erfolg kommt zu denen, die handeln." Das sagte eine hervorragende Wissenschaftlerin.
Es ist als freie Trainerin nicht meine Aufgabe, dem Verband oft Vorschläge zu machen, die dann am Ende doch nicht schnell umgesetzt werden. Irgendwann wird man dann auch müde. Man agiert nicht, man reagiert meistens und das, wenn´s im Grunde nicht mehr weiter nach unten geht. Auch meinen Einsatz hier darf ich nicht ausufern lassen. Ich bin keine 50 mehr; aber trotzdem immer noch sehr interessiert.
Ich meine, dass man die einzelnen Disziplinen viel stärker nach den Fakten unter die Lupe nehmen sollte, ohne despektierlich zu werden. Was läuft falsch? Ich nehme nur mal den Dreisprung heraus. Was passiert im Nachwuchsbereich? Warum haben wir da keine "Granaten", die sich oben etablieren (oder haben sie und etablieren sie nicht oben???) ? Das kann ich aus meiner Ferne nicht beurteilen. Man macht ja Talentveranstaltungen.
Warum gibt es seit Jahren disziplinübergreifend dieselben Verletzungsmuster? Bei welchen TuT kommen sie gehäuft vor? Es darf nicht unser Ziel sein, Erfolg zu haben und immer wieder Verletzungen zu produzieren !!!
Warum stelle ich immer mehr fest, dass es zu viele TuT gibt, die die notwendigen autodidaktischen Fortbildungen nicht installieren und erwarten, dass andere sie bedienen? Gegenseitige Verbesserung sollte keine Einbahnstraße sein!
Wenn ich hier sehr viel aus meiner persönlichen Sicht mitteile, soll das keine Lobhudelei sein. Ich frage mich schon lange, warum die DR von Sabine und z.B. auch von Willi Wüllbeck noch stehen und diese Leistungen auch heute noch mithalten können, obwohl das damalige Training sicherlich nach heutigen Erkenntnissen modifiziert noch bessere Leistungen hervorbrächte. Auch die Leistungen eines Harald Schmid oder Ingo Schultz hätten auch heute noch Gewicht - zumal mit den neuen Schuhen. Solche Vergleiche sollten einen doch anspornen und nicht in Ruhe lassen. Wenn man sich als TuT im Spitzenbereich etablieren möchte und das mit gesunden Ergebnissen, heißt das, sehr viel im medizinischen Bereich zu arbeiten und sich Kenntnisse anzueignen. Ich fühle mich nie auf dem Gebiet nie komplett, weil die Medizin per KI enorm fortschreitet.
Absolute "Granaten" sollte man von unten an sehr umfangreich betreuen. Als TuT muss man offen zu allen Seiten sein. Da stelle ich enorme Defizite fest.
Gertrud