[Jonny]

Warum Luna Bulmahn dieses Jahr so viel schwächer ist ... da gibt es keine Hinweise in Interviews oder Presse, oder?

Interessanterweise lief Bulmahn nur ein einziges Mal außerhalb von Berlin schneller als 52,72s - 2022 in Wattenscheid (52,15s). Entweder ist das rein zufällig oder die Stadien dort scheinen ihr sehr zu liegen.

[Mattili]

Der Wettkampf im Diskus kann wohl ganz klar als Highlight der Meisterschaften gesehen werden. Wirklich toll, wie stabil Sosna in diesem Jahr auch in Stadien geworden ist (wobei Dresden eine halbe Segelwiese ist).

Das Wetter hat mmn. leider nicht die allerletzten Topleistungen zugelassen, aber wir haben viele Highlights gesehen. Leider auch einige, die bei 26° und weniger Wind die Norm mitgenommen hätten. Kelety oder Bredau würden mir da einfallen. Aber das kann man sich ja nicht aussuchen.

Was die Weitenmessung bei den Würfen betrifft, habe ich auch an einigen Stellen wieder massive Zweifel, ob da an der richtigen Stelle gemessen wurde.

[aj_runner]

Kleines Zwischenfazit.

Stimmungsvolle Meisterschaften bei nicht ganz einfachen äußeren Bedingungen.

Einige gute bis sehr gute Leistungen, die Baustellendisziplinen sind bekannt, die Situation hat sich da leider verfestigt.
Spitzenkonkurrenz auf internationaler Ebene war das Diskuswerfen der Männer.

Ich wünsche allen noch einen schönen Abend.

Die Stimmung war wirklich sehr gut, das hat bei den Mehrkämpfen schon angefangen. Auch ein großes Lob an den Auslaufen Podcast mit dem Stimmungsblock. Mein Sohn, der nur gelegentlich Leichtathletik schaut, ist das sofort aufgefallen und hat gemeint, dass er das nur aus dem Fußball kennt. 
Mich nervte nur [sofern ich es richtig gesehen habe] der Sirenensound durch den Mann am Megafon - sorry Max 

[frbcrane2]

Warum Luna Bulmahn dieses Jahr so viel schwächer ist ... da gibt es keine Hinweise in Interviews oder Presse, oder?

Martin, Lakner, Lechleitner und Schier sind natürlich ein solides Quartett, aber noch jemand in der Preisklasse wäre gut. Wobei Eileen Demes vermutlich auch sicher eine sub52 abrufen kann.

Trainerwechsel ist die einfachste Erklärung.
Ich würde eine gesunde Gorr lieber in der Staffel sehen als Schier. Ich kann mich an kein Staffelrennen von ihr erinnern, wo sie überzeugt hat.

[diskobolos]

Der Meisterschaftsrekord über 800 m von Kemper mit 1:44,90 datiert aus 1966, ist also 59 Jahre alt – unfassbar, oder???

In keiner anderen großen Leichtathletiknation dürfte es einen vergleichbar alten Rekord geben.

Das liegt aber auch am DLV. DDR-Meisterschaften werden in dieser Statistik nicht berücksichtigt, Olaf Beyer 1981 in  Jena 1:44.31.

Naja, das hat bestimmte Gründe. Wobei auch in der Westleichtathletik in den siebziger und achtziger Jahren ordentlich gedopt wurde. Nur halt nicht staatlich verordnet und flächendeckend. :thumb_down:

Der Unterschied ist vielleicht nur, dass die Stasi penibel Buch geführt hat. Bei den Dopingtests ist m. E. Kaum etwas rausgekommen. Die haben offensichtlich nicht gewirkt, in der DDR, BRD, USA, Sowjetunion usw.

[trackwatchnds]

Warum Luna Bulmahn dieses Jahr so viel schwächer ist ... da gibt es keine Hinweise in Interviews oder Presse, oder?

Martin, Lakner, Lechleitner und Schier sind natürlich ein solides Quartett, aber noch jemand in der Preisklasse wäre gut. Wobei Eileen Demes vermutlich auch sicher eine sub52 abrufen kann.

Trainerwechsel ist die einfachste Erklärung.
Ich würde eine gesunde Gorr lieber in der Staffel sehen als Schier. Ich kann mich an kein Staffelrennen von ihr erinnern, wo sie überzeugt hat.

Ich will die Athletin nicht im Forum in die Pfanne hauen, aber es gibt einen simplen Grund, warum ihre Staffelauftritte so aussehen. 

Sie hat aus meiner (ganz persönlichen) Sicht eine enorme Stärke und das ist ihr Selbstglaube. Der ermöglicht ihr solche Leistungssteigerungen pünktlich in den Finals und sie kann den Schalter umlegen. Positiv formuliert gibt es in ihrem Kopf nur sie, ihr Ziel und ihr Rennen. Die anderen sind nur Staffage. Dass sie gewinnt, wenn andere Selbstzweifel in sich tragen, ist nur logisch. 

Im Kontrastprogramm gibt es zwei Athletinnen, die in den letzten Jahren jeweils Staffel gelaufen sind, die sind so dermaßen schüchtern, dass sie zusammenzucken, wenn man sie anspricht. Ihnen fehlt die Persönlichkeitsstruktur in einem engen Rennen sprichwörtlich die Ellenbogen auszupacken und mal einen Positionskampf bei ähnlicher Laufstärke für sich zu entscheiden. Und nein, ich meine nicht "die Klosterschülerin". 

Lakner schätze ich so ein, dass ihr noch ein bisschen die Erfahrung und Sicherheit im Rampenlicht fehlt, da sie noch nicht allzu lang in diesen Sphären unterwegs ist. Aber diese Stabilität wird schon noch kommen und dann ist sie (mindestens) fester Bestandteil der Staffel.

Ein lobendes Wort auch noch zu Pauline Richter (2007er Jhg.!), die nun wirklich gar keine Angst gezeigt hat und die ersten 150m absolut halsbrecherisch angegangen ist ohne dabei hinten komplett einzugehen. Diesen Mut brauch es.

[Sinafan]

Luna Bulmahn: https://www.bild.de/sport/mehr-sport/hat...7e2a6b4a6a

[vedo]

Waren die Staffelauftritte von Schier letztes Jahr bei der EM und bei Olympia nicht allesamt im Rahmen dessen, was man anhand der SB erwarten konnte? Dieses Jahr ist sie bisher eigentlich auch allgemein recht stabil unterwegs und hat sich nicht ausschließlich zur DM hochgeschossen.

Bei Bulmahn fände ich es mal interessant zu wissen, woran sie oder ihre Trainer es festmachen, dass bei ihr der Peak wenn schon sehr spät in der Saison kommt. Das ist jetzt schließlich der dritte Trainer in Folge bei dem sie die ganze Saison lange auf so einem Grundniveau rumgurkt, mal schauen ob auch dieses Jahr dann aus dem nichts doch noch eine 51er-Zeit kommt.

[markus-jonda@gmx.de]

Der Meisterschaftsrekord über 800 m von Kemper mit 1:44,90 datiert aus 1966, ist also 59 Jahre alt – unfassbar, oder???

In keiner anderen großen Leichtathletiknation dürfte es einen vergleichbar alten Rekord geben.

Das liegt aber auch am DLV. DDR-Meisterschaften werden in dieser Statistik nicht berücksichtigt, Olaf Beyer 1981 in  Jena 1:44.31.

Naja, das hat bestimmte Gründe. Wobei auch in der Westleichtathletik in den siebziger und achtziger Jahren ordentlich gedopt wurde. Nur halt nicht staatlich verordnet und flächendeckend.

Der Unterschied ist vielleicht nur, dass die Stasi penibel Buch geführt hat. Bei den Dopingtests ist m. E. Kaum etwas rausgekommen. Die haben offensichtlich nicht gewirkt, in der DDR, BRD, USA, Sowjetunion usw.

Nein, da bin ich komplett anderer Ansicht. Im damaligen Ostblock war der Sport mit aber vor allem gegen "den Westen" Staatsdoktrin. Man wollte den Klassenfeind übertrumpfen und zwar mit wirklich allen Mitteln.  Da gibt es mittlerweile auch zahlreiche Ausarbeitungen (und Zeugenaussagen der Dopingopfer) zu diesem Thema. Das Doping war staatlicherseits gelenkt und hier kommt jetzt der zweite entscheidende Unterschied, die Verabreichung der Mittel begann schon sehr früh im Kind- und Jugendalter. Fragen Sie doch die zahlreichen ehemaligen Athletinnen und Athleten, die bis heute unter den massiven gesundheitlichen Folgen zu leiden haben.

Im Westen, auch in der Bundesrepublik wurde auch, vor allem in den siebziger bis in die neunziger Jahre hinein viel gedopt. Analog zu den USA wurde das aber über Trainingsgruppen verbunden mit Ärzten und Laboren gehandhabt.

Hier fehlte allerdings sowohl das staatlich verordnete Dopingprogramm, der brutale Zwang und Druck auf die Sportler und die systematische Manipulation bereits im Kindes. und Jugendalter.

Wie gesagt in dieser Zeit wurde besonders viel betrogen, auch weil eben kaum bzw. falsch kontrolliert wurde.

[longbottom]

Warum Luna Bulmahn dieses Jahr so viel schwächer ist ... da gibt es keine Hinweise in Interviews oder Presse, oder?

Martin, Lakner, Lechleitner und Schier sind natürlich ein solides Quartett, aber noch jemand in der Preisklasse wäre gut. Wobei Eileen Demes vermutlich auch sicher eine sub52 abrufen kann.

Demes und auch Kelety sollten von der Leistung her Staffelkandidatinnen sein. Demes ist ja auch schon oft genug Staffel gelaufen.