[aj_runner]

es dauert nicht mehr lange und eine ganze Nachwuchsgeneration bricht weg.


Das ist bereits in vollem Gange. Mein Sohn hat jetzt aufgehört bzw. nach den Pandemie-Unterbrechungen nicht mehr angefangen. Den Cross in Pforzheim absolvierte er aus der kalten Hose heraus noch ganz gut, das reichte aber nicht, nochmals die Kurve zu kriegen. Neue Trainingsgruppe, kaum noch Teilnehmer die er kennt und dann das Alter...
Vor 2 Jahre beim Finale der U14 Mannschaftsmeisterschaften war er noch Feuer und Flamme, tolles Mannschaftserlebinis. 2 davon wurden zu den entsprechenden Trainern kanalisiert und gehören jetzt bei der U16 zu den besten in Deutschland. 2 weitere sind noch ordentlich und der Rest ist verschwunden.
Bei meiner Tochter ist nur noch ein 1/3 der Trainersgruppe übrig. Ich gehe davon aus, dass das keine Einzelfälle sind.

[frontrunner800]

Traurig, traurig, dass viele von den eh schon recht wenigen jetzt auch noch aufhören.

[RalfM]

Dabei ist Covid19 für diesen Personenkreis eine weitestgehend irrelevante Infektion. Meine Schwester wurde als jugendliche Mittelstrecklerin mal von einem Schleuderball auf den Hinterkopf "erlegt", aus knapp 40 m Entfernung. DAS ist gefährlich!

[Reichtathletik]

Dabei ist Covid19 für diesen Personenkreis eine weitestgehend irrelevante Infektion. Meine Schwester wurde als jugendliche Mittelstrecklerin mal von einem Schleuderball auf den Hinterkopf "erlegt", aus knapp 40 m Entfernung. DAS ist gefährlich!


Ich habe nicht die gesamte Diskussion verfolgt und ich stelle ebenfalls mit Erschrecken fest, wie unserer Sportart (und nicht nur der), Nachwuchs, Ehrenamtler und Gelder im Rahmen der Pandemie verloren gehen. Noch habe ich Hoffnung, dass sich einiges wieder restaurieren lässt sobald mehr Sicherheit und Planungssicherheit besteht und in jeder Krise auch eine Chance inne wohnt.
Gleichwohl: Der zitierten Aussage muss ich leider aus eigener Erfahrung mit Nachdruck widersprechen (nicht wegen des Schleuderballs, aua). In meinem direkten Umfeld kenne ich jugendliche Sportler die im Zuge der Pandemie Großeltern, in einem Fall ein Elternteil verloren haben. Unklar, ob weil die Kinder die Krankheit heim gebracht haben. Dieser Verlust, und der sich selbst gemachte Vorwurf "Schuld" zu sein, nagt an Kindern. Auch kenne ich zwei unter 14-Jährige, die mit Long Covid noch über ein halbes Jahr nach der Infektion nicht voll sporttauglich sind.

[laulau]

Das Selbe kann ich auch sagen.
Zwei meiner drei Töchter haben auch aufgehört. 
Die Trainingsgruppe ist auseinander gefallen. 
Die meisten keinen Kaderstatus....natürlich ist die berufliche Orientierung vieler auch noch Schuld aber am meisten das die Sportstätten im letzten Lockdown nicht mehr betreten werden durften.

[RalfM]

Es geht über den Nachwuchs hinaus. Uns sind auch im ambitionierten Laufsport der Erwachsenen viele verlorengegangen. Darüber gehen uns auch diejenigen verloren, die eherenamtlich die Volksläufe zu organisieren helfen, von denen die Abteilung lebt (und letztlich der DLV zu nicht zu unterschätzendem Anteil). Unsere drei Veranstaltungen haben wir auf zwei reduziert in 2022, und dabei könnte es vor allem nach mehr als drei Jahrzehnten um den ehrenvollen Abgang gehen.

[matthias.prenzlau]

Und was machen die, die aufgehört haben?
In ihrer Freizeit Fernsehgucken?

Mir erschließt sich nicht, warum man aufgrund Corona mit dem Sport aufhört.
Gerade jetzt wo alles "verboten" ist, hat man doch erst recht Zeit für sein Hobby.

Unser Verein hat 8 Trainer und ca. 80 Athleten.
Bisher hat nur ein Trainer aufgrund Corona die Segel gestrichen.
Die Anzahl der Aktiven hat sich nicht geändert.
Die Halle darf weiterhin benutzt werden und selbst ich darf als "Ehrenamtlicher" mit 3G hinein.

Wettkämpfe, wie die oBBM sollen stattfinden.
Ich selbst da darf ich als Betreuer mit 3G hinein (aktueller Stand).

Und selbst wenn die Hallensaison flöten geht,
im Sommer ist mit niedriger Inzidenz doch wieder alles in Butter.

[Solos]

In unserem LV sind die Vereinsaustritte erfreulicherweise stagnierend. Allerdings gibt es kaum neue Mitgliedschaften, insbesondere bei den Jüngeren bzw. im Bereich der Anfänger.  Das werden wir in einigen Jahren an zahlenmäßig kaum besetzten Jahrgängen zu spüren bekommen.

[aj_runner]

In meinem direkten Umfeld kenne ich jugendliche Sportler die im Zuge der Pandemie Großeltern, in einem Fall ein Elternteil verloren haben. Unklar, ob weil die Kinder die Krankheit heim gebracht haben. Dieser Verlust, und der sich selbst gemachte Vorwurf "Schuld" zu sein, nagt an Kindern. Auch kenne ich zwei unter 14-Jährige, die mit Long Covid noch über ein halbes Jahr nach der Infektion nicht voll sporttauglich sind.


Sorry, da läuft aber etwas ganz gehörig falsch in solchen Familien. Kinder kommen nicht alleine auf den Gedanken, dass sie könnten Schuld sein könnten. Das wird von außen an sie herangetragen (Schule, Medien, Umfeld) und muss im Keim erstickt bzw. besser noch im Vorfeld ganz klar dazu Stellung genommen werden.
Bei uns gibt es eine ganz klare Regelung mit den Großeltern: Das Gegenüber bestimmt den Umgang und trägt dafür auch die Konsequenzen. Meine Mutter wollte nicht alleine sein und wir sind nach wie vor zu ihr gegangen. Das Risiko war jedem bewusst. Ihr Bruder hat jeden auf Distanz gehalten, sich ein halbes Jahr völlig isoliert und ist dann an Herzinfarkt gestorben.

[Diak]


Sorry, da läuft aber etwas ganz gehörig falsch in solchen Familien. Kinder kommen nicht alleine auf den Gedanken, dass sie könnten Schuld sein könnten.


kannst Du diese These begründen? Fast alle Kinder ab x Jahren wissen um die Gefährlichkeit des Virus für viele Menschen und sie kennen das Prinzip der Ansteckung. Natürlich muss man ihnen das Schuldgefühl zu nehmen versuchen. Dass Kinder in der Situation aber keines Entwickeln, halte ich für eine steile These.