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Normale Version: Lebenslange Sperren für Dopingersttäter?
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(10.08.2016, 10:00)gera schrieb: [ -> ]Vielleicht meint Hellmuth auch die Ausnutzunfg aller Möglichkeiten, die die IAAF /EAA hat.
Zum Beispiel die Nichteinladung von Dopern zur Diamond League , oder Einflussnahme auf Sponsoren. Damit die Möglichkeit Geld zu verdienen, für die Doper erschwert werden würde.

Auch da sehe ich rechtliche Problem (Stichwort Doppelbestrafung).

Ich kann ja verstehen, dass der Wunsch besteht, des Problems durch möglichst drakonische Strafen Herr zu werden, sehe das aber nach wie vor als Schattengefecht.

Prävalenzstudien gehen davon aus, dass mindestens 30% aller Sportler gedopt sind. Erwischt werden weniger als 1%. Was bringt es, wenn ich das eine Prozent härter bestrafe, aber mindestens 29% weiter davonkommen? Erfolge im Anti-Doping-Kampf können nur erreicht werden, wenn viel mehr Schuldige erwischt werden, d.h. mehr Tests, keine "testfreien Räume", bessere Analytik, mehr investigative Methoden, keine Meisterschaftsstarts ohne eine Mindestzahl von Kontrollen etc.pp..

Abschreckung durch härtere Strafen hat noch nie funktioniert, im Sport so wenig wie im realen Leben.
Ja das ist vollkommen richtig:

Die Höhe der Strafe hat eigentlich nie abschreckende Wirkung.
Die Einführung der Todesstrafe hat noch nirgendwo zur Senkung der Kriminalität beigetragen.


Ein Straftäter geht ja davon aus nicht erwischt zu werden.
Sonst riskiert er es nicht.
Er wird dann nicht straffällig wenn er damit rechnen muss erwischt zu werden.

Wenn man also Doping bekämpfen will muss man das Risiko erhöhen:

Mehr und bessere Kontrollen, investigative Nachforschungen, Kronzeuge etc.
atanvarno + alex 72

gute Argumente.
Wenn zu der Hoffnung nicht erwischt zu werden bei den Tätern ( nicht nur Athleten ) aber auch noch die Aussicht auf eine geringe Strafe da ist, sinkt doch die Schwelle es zu tun , noch mehr.
Der Kampf gegen Doping muss an vielen Fronten geführt werden, also wieso nicht das eine tun, ohne das andere zu lassen.
Leider wäre der erste Schritt mal die Funktionäre auszuwechseln - und daran scheitert dann schon die ganze Dopingbekämpfung.
(09.08.2016, 21:33)Atanvarno schrieb: [ -> ]Du bist doch einer der aktivsten Verfechter der Einmischung ziviler Gerichte in sportliche Belange (-> Anti-Doping-Gesetz), ...


Wo und wann habe ich denn pro "Einmischung ziviler Gerichte in sportliche Belange"  plädiert? Huh Huh Huh

Nach der 20-jähriger Tätigkeit meiner Frau als Justizamtsrätin im Landgericht Halle habe ich festgestellt, dass Zivilgerichte die Probleme des Sports und des Dopings (fast) nie gelöst haben/lösen wollten.
Ich glaube, dass Zivilgerichte - bei ihren anderweitigen immensen Arbeitsumfang - dafür auch nicht geignet sind.
Eine "Sportgerichtsbarkeit" könnte tatsächlich sachlicher entscheiden.

H. Klimmer / sen.
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