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Normale Version: Vorschläge zur Attraktivitätserhöhung der LA
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(29.02.2016, 11:17)runny schrieb: [ -> ]Was kommen muss ist ein Ligasystem, in dem die Vereine gegeneinander antreten. Frankreich macht seit Jahren vor wie es funktioniert. Ein solches System würde nicht nur dem Fernsehen die Möglichkeit geben regelmäßig über Leichtathletik zu berichten, sondern auch die Vereine stärken und den Sport für Athleten zweiter Reihe wesentlich interessanter machen!

Wenn Du siehst, wie viele Vereine schon Probleme haben, eine DMM / Team-DM Mannschaft auf die Beine zu bringen, glaube ich nicht, dass das was würde...

Ciao

dirk
Das ist ein Henne-Ei-Problem. Gibt es keine attraktive Team-DM, weil kaum ein Verein noch eine Mannschaft zusammenbekommt oder bekommt kaum noch ein Verein eine Mannschaft zusammen, weil es keine attraktive Team-DM mehr gibt?
Wenn in einem nach Klassen gestaffelten System das Fernsehen (meinetwegen auch nur kurz im Sportblock in der Nachrichtensendung des dritten Programms) über die LA-Bundesliga berichten würde, vermute ich, dass sich wieder mehr mannschaftswillige Leichtathleten fänden.

Damit wären wir aber wieder bei dem von gera verneinten Problem, dass die LA dem Fernsehen meistens am Ar... vorbeigeht.
zur Erinnerung atanvarno<<

am 25.2.schrieb ich, dass sich beides bedingt.
Gute Fernsehübertragungen , aber auch ein gutes Angebot der LA.

Fangen wir doch mit uns selbst an.
Ich sehe die Leichtathletik nicht als Mannschafts-Sportart. Nimmt man eine Team-EM als Beispiel, ist das auch recht unübersichtlich und immer die Summe von Einzelleistungen. Ich glaube nicht, dass TV-Sender auf eine Team-DM besonders anspringen würden. 
Was die Leichtathletik auszeichnet und besonders macht, sind herausragende Leistungen und Persönlichkeiten - und das können zb. auch Werfer sein (siehe R. Harting - der einzige Leichtathlet neben Usain Bolt, den meine nicht-sportinteressierte Schwester kennt.. Big Grin Ich denke, dass durch das gute Abschneiden von Cindy Roleder und Gesa Krause in Peking schon mal mehr Öffentlichkeit erreicht wurde, das hat nicht zuletzt wohl auch die ausverkaufte Hallen-DM gezeigt.

Eine Veranstaltung wie die Hallen-DM mag im Fernsehen noch recht lebhaft aussehen, im Stadion haben Leichtathletik-Veranstaltungen oft Längen. Man sieht dort eben nicht die xte Zeitlupe oder den Weitsprung auf der gegenüberliegenden Gerade.
Ich könnte mir vorstellen, öfter Männer und Frauen nicht gegeneinander, aber im gleichen Wettbewerb antreten zu lassen und dafür auch kleinere Teilnehmerfelder in Kauf zu nehmen. Die 5 Frauen in Leipzig hätten ebensogut bei den Männern mitspringen können - oder die 5 Kugelstoßerinnen bei den Männern mitstoßen. Mixed-Staffeln finde ich interessant, schade, dass das nicht weiter verfolgt wird.
(29.02.2016, 13:18)diwa schrieb: [ -> ]Wenn Du siehst, wie viele Vereine schon Probleme haben, eine DMM / Team-DM Mannschaft auf die Beine zu bringen, glaube ich nicht, dass das was würde...


Wie Atvanvarno schon gesagt hat, ist das interessant genug gestaltet, finden sich da definitiv auch Teilnehmer. Um kleinen Vereinen die Teilnahme einfacher zu machen könnte man z.B. in unteren Ligen die Disziplinvielfalt einschränken. 

Der Leichtathletik fehlt einfach die regelmäßige Berichterstattung - außer bei Großereignissen hat das Fernsehen nichtmal die Möglichkeit über uns zu berichten, selbst wenn sie wollten - es gibt nichts interessantes. Genau das würde durch eine "LA-Bundesliga" geändert.

@alist:
Zum Thema "Leichtathletik ist eine Einzelsportart" - sogar Schach hat eine Bundesliga! Ich sehe so etwas nicht als Konkurrenz zu den herausragenden Leistungen und Persönlichkeiten, sondern als Mittel Wettkämpfe für die breite Masse interessanter zu machen und gleichzeitig durch häufigere Präsenz dem Fernsehen regelmäßig etwas zu liefern, das interessant ist.
Wenn sich dann auch die absolute Weltspitze in den Dienst des Vereins stellt und bei solchen Wettkämpfen antritt, ist es das i-Tüpfelchen für die ganze Veranstaltung und macht diese umso attraktiver.
Auch auch die Gefahr hin, dass es wieder heißt, man würde jeden Vorschlag erstmal zerreden. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich eine Leichtathletik-Bundesliga durchsetzt.

Selbst für Sport-1-Verhältnisse (und das ist ja nun alles andere als ein großer Sender) hat die Handball-Bundesliga miserable Einschaltquoten. Und das trotz des EM-Titels. Von allen anderen Bundesligen außer Fußball will ich gar nicht erst reden. Man muss ja froh sein, davon überhaupt mal was zu sehen. Und das sind immerhin noch Mannschaftssportarten, wo die Leute zusammen auf dem Feld stehen. In der Leichtathletik-Bundesliga werden dann wohl Punkte addiert wie bei der Team-EM. Wenn sich sowas auf internationaler Ebene (EM) nur bedingt durchsetzt, wieviel weniger wird es das dann auf nationaler.

Auch, wenn ich mich wiederhole: Will man das deutsche Fernsehen für sich gewinnen, müssen 1.) die Meetings größtenteils nachmittags am Wochenende stattfinden, denn für Prime-Time-Übertragungen in der Leichtathletik sind ARD und ZDF außerhalb von Olympia und vielleicht noch WM/EM nicht zu haben.

2.) Sollte man ähnlich wie beim Wintersport überlegen, das Programm mit anderen Sportarten abzusprechen, sodass man zum Beispiel mehrere Sportarten hintereinander bringen kann. Diese geplante zeitgleiche EM mit Schwimmen, Rudern und noch ein paar Sportarten in zwei Jahren könnte was das angeht schon ein guter Schritt sein, nur sollte es halt regelmäßiger sein.

Und 3.) müssen sich regelmäßig die besten Deutschen am besten mit der kompletten Weltelite messen. Eine Weltcupserie wie im Wintersport wäre ideal. Zugegebenermaßen weiß ich aber auch nicht, wie das in einigen Disziplinen (allen voran den Sprints mit acht Bahnen) umzusetzen sein soll. Sollte das aber nicht gehen, sollte der DLV zumindest überlegen, eine nationale Wettkampfserie mit den deutschen Stars und einigen ausländischen Topathleten wieder ins Leben zu rufen und die Meetings zu festen Zeiten stattfinden zu lassen (zum Beispiel jedes Wochenende nachmittags). Ein paar verstreute nationale Meetings gibt es doch noch. Die würden sich doch sicherlich über Fernsehpräsenz freuen und dafür ihr Sportfest entsprechend aufs passende Datum legen. Zur Not können es auch mal ein Wochenende Spezialmeetings sein wie Weitsprung in Bad Langensalza.
Seit in den Medien nur noch Geld und Politik regieren, hat die LA als edelste aller Sportarten dieser Welt keine Chance mehr, angemessen dargestellt zu werden. Der Zug ist abgefahren. Es ist ein Jammer. Dabei zeigte Eurosport doch gerade gestern, dann man eine Übertragung auch mit wenig Aufwand doch sehr ansehnlich gestalten kann. Schade nur dass der Männer-Hochsprung nun gerade nicht die Vorzeigedisziplin des DLV ist, und man Springer dabei zusehen musste, wie sie bei 2m05 ausschieden. Ein Trauerspiel. Mehr hierzu an anderer Stelle.
(29.02.2016, 17:59)runny schrieb: [ -> ]@alist:
Zum Thema "Leichtathletik ist eine Einzelsportart" - sogar Schach hat eine Bundesliga! Ich sehe so etwas nicht als Konkurrenz zu den herausragenden Leistungen und Persönlichkeiten, sondern als Mittel Wettkämpfe für die breite Masse interessanter zu machen und gleichzeitig durch häufigere Präsenz dem Fernsehen regelmäßig etwas zu liefern, das interessant ist.
Cool  Kannst Du noch kurz durchgeben, wann und wo die Schach-Bundesliga regelmäßig im Fernsehen zu sehen ist? Das würde mich rasend interessieren. Angel  Auch im Schwimmen gibt es meines Wissens eine Bundesliga - welcher Sender überträgt das? Selbst die Tischtennisbundesliga, die - bezüglich dieser Sportart - schon internationale Stars präsentiert, hat im Fernsehen keinen Platz. Oder Hockey? Kegeln? Was fällt Euch sonst noch ein?

Wer kann sich außerdem vorstellen, dass die interessanten Persönlichkeiten der LA - na eben die Leistungsträger - neben ihren sonstigen Wettkampfaktivitäten und Verpflichtungen noch in einer Bundesliga antreten?

Da hat schon eher der Ansatz der "Cup-Wettbewerbe", grob nach dem Muster der Wintersportarten, eine Chance. Die haben es damit geschafft, permanent im Fernsehen präsent zu sein. So wie sich das im Moment anfühlt sind z. B. die Skispringer nicht mehr weit davon entfernt, 365 Weltcupspringen im Jahr zu absolvieren, die alle live übertragen werden. Und die Damen ziehen dort sogar nach ("sogar", weil das ja nun in diesem Sport relativ neu ist im TV).

Aber dann das große Problem: Welche Wettkampfformate könnte die LA hier einsetzen? Welcher Sprinter, Werfer, Läufer Springer könnte ca. 35 hochwertige Wettkämpfe in 4-5 Monaten abliefern? Zwischendurch noch bei EMs, WM und Olympischen Spielen glänzen? So, da haben wirs.

Muss die LA vielleicht doch erstmal eher schauen, dass die Events, die schon da sind, auch entsprechend attraktiv gestaltet werden und den Sendern die Möglichkeit gegeben wird, das dem Fernsehpublikum entsprechen attraktiv zu präsentieren. Das ist bei weitem noch nicht ausgereizt.
Außer Fußball, Fußball und Fußball.... und im Winter Wintersport bringen die öffentlich-rechtlichen Sender eigentlich nichts anderes - es sei denn, es ist eine internationale Meisterschaft (Reiten, Kanu und Rudern, Handball, Schwimmen, Leichtathletik - aber z.b. auch kein Turnen, Eiskunstlauf, Ringen, Gewichtheben, Hockey). Der Vorteil des Wintersports ist eben auch, dass er im Winter stattfindet - im Sommer bei schönem Wetter stundenlang Leute vor dem Fernsehgerät zu fesseln, ist schwierig, das würde ich mir selbst höchst selten zumuten. 
Eine Chance haben Meetings wie das ISTAF - kompakter Sport in maximal 2 Std. mit hochklassiger Besetzung - und eben Meisterschaften. Eine Chance ist sicher auch, wie 2018 in einer Woche eine Vielzahl von Europameisterschaften in verschiedenen Sportarten auszutragen und dann quasi 'hin- und herzuschalten'.
Die LA ist ein mannschaftsfähiger Sport, man sollte die Individualität nicht zu sehr in den Vordergrung stellen.
Ein Erfolg einer LA- Ligen - Serie stellt sich aber bestimmt nicht sofort ein, man muss etwas Geduld haben.
Das Interesse an Mannschaftssportarten ist auf jeden Fall größer als an Sportarten, wo es letztendlich immer nur um Rekorde geht. Das ist nämlich sehr endlich und verführt auch zu Doping u.a., was wir ja unbedingt vermeiden müssen.
In Berlin gibt es Bundesligavereine im Volleyball ( ca. 6000 Zuschauer ), Eichockey ( 12000 ) , Handball ( 8000), Baskettball ( 10000), und das Woche für Woche. Davon kann die LA nur träumen.
Auch der Hinweis, das kann man doch nicht vergleichen, ändert nichts an der Tatsache, dass ein wiederholtes Antreten von Vereinen gegeneinander bei der Bevölkerung auf großes Interesse stößt, eine Frage der Identifikation.
Duelle der Besten gegeneinander lassen sich so organisieren, auch mit Beteiligung von ausländischen Athleten.
Die Problem der Finanzierung ist wohl die schwierigste.Das haben die Vereine aber auch heute schon und ich kann wenig dazu sagen.
Auf jeden Fall sollten die Athleten beim Verein einen Vertrag haben. Soll ein Athlet bei einem Meeting starten- die es ja weiter geben wird - muss der Veranstalter eine Abstellgebühr an den Verein zahlen. Athleten, die keinen Vereinsvertrag wollen, sollten auch keinerlei Unerstützung vom Verband bekommen. Wer alles in die eigene Tasche stecken will, muss auch alles bezahlen. Aber wie gesagt, dieser Teil ist mir noch am wenigsten klar.
Das Disziplinprogramm bei den Mannschaftswettbewerben sollte gekürzt werden, so dass pro Verein etwa 30 Athleten je Geschlecht gebraucht würden. Vielleicht in Dreiergruppen zusammen einen Wettkampf bestreiten, das wären pro Disziplin dann 3* 2 = 6 Starter. Mit etwa 8 - 12 Terminen wäre eine Liga-Serie bei Hin - Rückkampf zu bewältigen.
Kleinere Vereine könnten Startgemeinschaften bilden.

Doch das entscheidende ist, erstmal die Entwicklungsrichtung vorgeben.
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