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Normale Version: Vorschläge zur Attraktivitätserhöhung der LA
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(05.03.2016, 15:37)runny schrieb: [ -> ]
(05.03.2016, 15:23)Robb schrieb: [ -> ]
Zitat:Portland is taking things to the next level: this time round EVERY field finalist and ALL participants in track semis and finals will get the grand entrance they deserve. And they won’t enter the arena through granny’s old curtain; we’re talking lights, special effects, music, even CO2 fog!



Finde ich super, dadurch könnte den unwissenden Zuschauern endlich mal bewusst gemacht werden wie besonders jeder einzelne Athlet ist, den sie da sehen.

Hast du die World Relays letztes Jahr gesehen, als jede Staffel posieren sollte? So stellt man sich das in Portland vor, z.B. die US-Staffel in Nassau. Welches Besonderheit sollte da bewußt gemacht werden, die US-Girls gucken zuviel Charlie's Angels?
Klar - für mich persönlich wird dadurch die Veranstaltung auch nicht ansehnlicher, außer dass vielleicht mehr Zeit zum Popcorn holen ist. Denke aber durch genau sowas lassen sich die einzelnen Athleten langfristig auch besser vermarkten, da der Bekanntheitsgrad steigt. Finde das ist ein gutes Mittel um die Einzelpersonen nicht in der Masse untergehen zu lassen.
Na dann bereitet die Kinderleichtathletik ja doch optimal auf zukünftige Wettkämpfe vor! Smile
(05.03.2016, 17:17)runny schrieb: [ -> ]Klar - für mich persönlich wird dadurch die Veranstaltung auch nicht ansehnlicher, außer dass vielleicht mehr Zeit zum Popcorn holen ist. Denke aber durch genau sowas lassen sich die einzelnen Athleten langfristig auch besser vermarkten, da der Bekanntheitsgrad steigt. Finde das ist ein gutes Mittel um die Einzelpersonen nicht in der Masse untergehen zu lassen.

Sie gehen genauso in der Masse unter, weil für JEDEN die Show gemacht wird. Als Beispiel die Hallen-WM 2014 und nur die Sprints: Ab Semifinal-Läufen soll jeder speziell vorgestellt werden, das wären bei den 60m flach 3x8 in den Semis +8 im Finale, das ganze x2 für beide Geschlechter, also 64 "Shows". Bei den 60m Hürden gabs nur zwei Semis, wären insgesamt 48. Wir sind also nur bei diesen vier Disziplinen schon bei mehr als 110 dieser Showeinlagen, bei denen jeder Athlet besonders hervorgehoben werden soll. Ich lass mich gerne überraschen, aber bin mir relativ sicher, dass mir das ziemlich schnell auf den Wecker gehen wird.
Auch E. Gary Hill, der Chefredakteur von Track&Field News, hat sich in einem Editorial ein paar (kontroverse) Gedanken zur Attraktivitätssteigerung der Leichtathletik gemacht

- man muss sich der Wahrheit stellen, dass es unterschiedlich attraktive Leichtathletikdisziplinen gibt. Mit manchen Disziplinen verkauft man Tickets für ein Meeting, andere gehen einer großen Mehrheit der Zuschauer am Allerwertesten vorbei. Der Wille der IAAF fast allen Disziplinen in der Diamond League Raum zu geben ist zwar ehrenhaft, wird aber zum "Tod der LA" führen. Während man bei einer WM auch "Füllmaterial" braucht, dürfen bei einem Meeting nur "Knaller" zu sehen sein.
- die IAAF sollte über Umfragen ein Attraktivitätsranking ermitteln, die unattraktivsten Disziplinen aus dem Programm nehmen und damit Raum für neue, attraktivere Disziplinen schaffen
- Vorschlag für eine neue Disziplin wäre der 50m-Sprint (er zieht die Parallele zum Schwimmen, wo die Einführung dieser Disziplin ein großer Erfolg war)
- nach früherer Ablehnung von "Gimmicks" ist Hill inzwischen der Ansicht, dass es gut für die LA wäre, wenn mehr Weltrekorde auch auf seltenen gelaufenen Strecken erzielt werden. In den Hauptdisziplinen sind WR unwahrscheinlich, also muss man ausweichen (er nennt als Beispiel Paavo Nurmis US-Hallentour in den 20igern, auf der er Weltrekorde über die Meile, 1.25M, 1.5M, 1.75M. 1.875M, 2M, 2.25M, 1500m, 2000m, 3000m and 4000m erzielte. Den Zuschauern war es völlig egal, dass das überwiegend selten gelaufene Nebendistanzen waren).
Tja, wo soll die Reise hingehen? Zu den Schwimmern, die vor dem Start schon mal in Kostümen auftreten (wie schon verschiedentlich bei Olympia zu sehen)? Und wieviel Zeit will man fürs Posen investieren? Wo will man da knapsen? Bei der Anzahl der Versuche bzw. der Vorläufe/Qualifikationsrunden? Bei der Vorbereitungszeit für die einzelnen Athleten?
Wo man IMHO unbedingt ansetzen muss, ist bei den Siegerehrungen. Einfach eine große für alle Athleten auf den Treppchen machen. Das reduziert den Stress für die Athleten während der Veranstaltung auf dem Feld (Neuaufbau der Konzentration entfällt). Der Zuschauer hat auch mehr davon, wenn nicht alle Nase lang womöglich immer wieder die gleiche Hymne ertönt. Selbst wenn es unsere Hymne wäre, würde mir das auf Dauer zum Hals raushängen. Ach ja, und einen Stofffetzen zu ehren, ist sowas von vor-21. Jhd. Siegerehrungen haben sowieso an Glanz verloren - siehe Doping-Enthüllungen nach mehreren Jahren. Ich denke, sowohl für Athleten als auch Zuschauer ist das großzügige Einsparen von Siegerehrungen eine der wichtigsten Maßnahmen. Wie man die Sammelveranstaltung organisiert, ist dann die andere Frage. Sowas kann man dann natürlich noch aufplustern mit Showteilen, Posing und sonstigem Trallala. Das ist dann für mich so interessant wie 'ne Eröffnungs- oder Schlussfeier und daher würde die Zeit dann gerne mal zu sonstiger Bespaßung genutzt werden.  Teufel
(18.03.2016, 10:41)Atanvarno schrieb: [ -> ]FQ

Ich fürchte das mit den "unattraktiven disziplinen wird leider irgendwann passieren. der hammerwurf ist ja jetzt schon oft (wenn auch aus sicherheitsgründen) oft ausgelagert, ich fürchte das wird auch anderen technischen disziplinen so gehen. Das fernsehen ist ja jetzt schon auf die läufe fokussiert, der nächste schritt wäre dann die disziplinen ganz auszulagern.

das würde dann bedeuten, dass man sich unter den technischen disziplinen ein paar rosinen rauspickt und den rest verbannt.
Böse gefragt: Wäre das so schlimm, wenn es wieder mehr Menschen für die Leichtathletik begeistert? Es gibt bestimmt auch Fans der Standsprünge, die es bedauern, dass diese nicht mehr Teil des Wettkampfprogramms sind. Die Mehrheit hat eben für die attraktiveren Sprünge mit Anlauf entschieden.
(18.03.2016, 13:43)Atanvarno schrieb: [ -> ]Böse gefragt: Wäre das so schlimm, wenn es wieder mehr Menschen für die Leichtathletik begeistert?...
Da bliebe zu fragen, was denn "Leichtathletik" überhaupt ist, für die sie sich begeistern sollen. Und warum es z.B. Hammerwurf nicht sein sollte - oder eben gerade andere Disziplinen sein sollen.
Und welche Mehrheit hat sich gegen die Standsprünge entschieden? Es ist von einer Minderheit beschlossen worden, genauso wie es jetzt auch der Fall wäre...
Wir sind uns doch wohl einig, dass man in der LA die Grundbewegungen Lauf, Sprint, Sprung und Wurf zusammenfasst. Das sollte der Grundkonsens sein.
Es sollte sich in der Leichtathletik im großen Kreis gefragt werden, ob man die Sportart radiikal verändern will und ob dies wirklich dazu führt, dass die Menschen wieder in Scharen in die Stadien wandern und man wieder großen Raum in der Berichterstattung der Medien, vor allem der Sendeanstalten erhält.
Ist die LA da wirklich mit dem Biathlon vergleichbar, das immer in dem Zusammenhang gern als Beispiel angeführt wird?
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