[Piroschka]

Gibt es eigentlich Bestrebungen, Kugelstoßringe zu vergrößern oder sogar ganz abzuschaffen? Gerade für große Stoßer ist dies doch eine ziemliche Leistungsdeterminante. Außerdem passt es auch nicht zur Grundidee der Leichtathletik künstlich Leistung einzudämmen.

[Hellmuth K l i m m e r]

Diesen Vorschlag machte ich schon vor längerer Zeit.
Ganz einfach den sehr großen und massigen Stoßern den 2.50-m-Diskuskreis "anzubieten".

Tatsächlich wird in der LA (außer beim Hürdensprint [gleiche Zwischenhürdenabstände für alle]) nirgendwo eine "Eindämmung", Begrenzung gefordert. Die Begrenzung der AL-Länge beim Weit- und Dreisprung (in den 90er Jahren/Anfang 2000) wurde ja sehr schnell  wieder liquidiert.
Der Vorteil wäre: In den Stadien würden nur noch die großen Kreise benötigt; (Bau)Kosten (weil nur ein [1] Ring) würden  verringert.

A b e r  die Werfer (z.B. Uwe M. [Diskusmann]) sind nicht für diese Vereinheitlichung, auch wenn sie insbesondere den Drehstoßern bessere "Entfaltungsmöglichkeiten" bieten würden. 

Und vom konservativen DLV ist wohl so ein weitsichtiger Vorschlag nicht zu erwarten ... - hier wurden/werden andere Vorschläge gemacht: Gundersen-Methode beim abschließenden 1500-m-Lauf der ZK, "Joker" bei der DAMM, "Kinderleichtathletik" (ohne Messen!!!).  

H. Klimmer / sen.

[Diskusmann]

...Der Vorteil wäre: In den Stadien würden nur noch die großen Kreise benötigt; (Bau)Kosten (weil nur ein [1] Ring) würden  verringert.

A b e r  die Werfer (z.B. Uwe M. [Diskusmann]) sind nicht für diese Vereinheitlichung, auch wenn sie insbesondere den Drehstoßern bessere "Entfaltungsmöglichkeiten" bieten würden. 

Natürlich wäre das keine Ersparnis, weil man selbstverständlich auch weiterhin mindestens zwei Kreise im Stadion benötigt, da oftmals (z.B. DM, Mehrkämpfe, LM und Regionalmeisterschaften mit vielen AKs) Kugel und Diskus parallel stattfinden.

Warum sollte ich dafür sein? Ein Drehstoßer hält den Weltrekord, so what?
Sehr große und sehr kleine Athleten sind bei bestimmten Disziplinen immer benachteiligt, warum sollte man gerade beim Kugelstoßen Rücksicht auf besonders große Athleten nehmen? Auch der Diskusring ist bereits für sehr große Werfer zu klein, sie können sich technisch nicht adäquat zu kleineren Werfern entfalten, soll man dann auch darüber nachdenken, 2,80m- oder 3m-Kreise zu installieren?
Beim Hürdenlauf werden Hürdenabstand und -höhe auch nicht an die Körpergröße angepasst, kleinere Athleten haben damit Schwierigkeiten, große ebenso, denn für die wird es oft schon eng.

Es sind längst deutlich größere Weiten als der bestehende Männer-WR erzielt worden, in Trainingseinheiten und Einstoßen zu WK, nicht immer waren dies wirklich "gültige" Versuche, aber so mancher eben doch. Der WR wird auch im 2,135m-Ring verbessert werden, wahrscheinlich schon innnerhalb der nächsten Jahre und von einem Drehstoßer.

Ich halte eine Vergrößerung des Kugelstoßringes für vollkommen unnötig.

[dominikk85]

die Vergrößerung des Rings würde aber den Sport verändern, sowohl die Angleiter (auch einem Riese wie Majewski bringt ein längeres angleiten nichts, da nach dem "push off" der Speed ja wieder abnimmt) als auch kleinere Dreher würden benachteiligt werden.

vielleicht wäre sogar ein doppeltes angleiten oder der Wechselschritt interessant?

[krebsan]

Ringe abschaffen tönt gut. Dann sind wir praktisch beim Steinstossen... :-)

[Piroschka]

Man sollte eher die ringe ganz abschaffen und dafür eine größere Betonflache schaffen.

Das Argument mit den Hürden zum Vergleich kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, da es in der Leichtathletik ja darum geht mögliche Anforderungen, die die freie Wildbahn an einen Menschen stellt zu imitieren unter Vereinheitlichung der Bedingungen zwecks Vergleichbarkeit. Die umgekippten Baumstämme im Wald liegen für den Kleinen oder Großen eben immer gleich weit auseinander, wenn er versuch dieselbe Strecke schnellst möglich zurückzulegen. Wenn ich aber einen Stein über einen Fluss stoßen will, dann schränke ich mich in meiner Bewegungsfreiheit eben nicht ohne Grund ein, sondern versuche das maximale herauszuholen. Für mich besteht der Sinn des Kugelstoßen darin, herauszufinden, wer die Kugel grds. am weitesten stoßen kann und nicht unter eingezwängten Bedingungen. An sich macht die Begrenzung nur nach vorne hin Sinn zwecks Messbarkeit. Aber nicht zur Seite und nach hinten. Gilt genau so für Diskus.

[MZPTLK]

Man sollte eher die ringe ganz abschaffen und dafür eine größere Betonflache schaffen.

Für mich besteht der Sinn des Kugelstoßen darin, herauszufinden, wer die Kugel grds. am weitesten stoßen kann und nicht unter eingezwängten Bedingungen. An sich macht die Begrenzung nur nach vorne hin Sinn zwecks Messbarkeit. Aber nicht zur Seite und nach hinten. Gilt genau so für Diskus.

Unterschreibe ich.
Beim Speer ist es ja so.

Beim Hammer sind 4 Drehungen inzwischen üblich, das ist sowieso schon sehr eng für die Männer.
Wenn man etwas zur Seite dreht, ist man schnell am oder über dem Ring.
Das und das enge Käfig-Schlupfloch machen die Wettkämpfe allzuoft zur Artistik- und Vabanque-Veranstaltung.

Bezüglich der Rekordlisten sollte sich nichts ändern.

[Hellmuth K l i m m e r]

Das Argument mit den Hürden zum Vergleich kann ich auch nicht ganz nachvollziehen, da es in der Leichtathletik ja darum geht mögliche Anforderungen, die die freie Wildbahn an einen Menschen stellt zu imitieren ...

Piroschka, dein Hürdenvergleich erinnert mich an den 400-m-Hürdenlaufer John Akii-Bua/UGA, Olympiasieger 1972. Der hatte in seiner Heimat anfangs  n u r  in der Natur und  o h n e  Hürden trainiert.

H. Klimmer / sen.

[Hellmuth K l i m m e r]

Das und das enge Käfig-Schlupfloch machen die Wettkämpfe allzuoft zur Artistik- und Vabanque-Veranstaltung.

Wenn das ein Hammerwerfer so einschätzt hat das seine Richtigkeit.

Aber Piroschkas Gedanke, alle (Wurf-)Wettbewerbe "nur nach vorn hin" einzuschränken ( ... zwecks Messbarkeit") ist eigentlich akzeptabel.
Deswegen war ja auch vor Jahren die Festlegung bei den horizontalen Sprüngen, die Anlauflänge "nach hinten" zu begrenzen, unsinnig.

Dass z.B. dann aber Hammerwerfer, ggf. nach 6 bis 10 Drehungen noch gefahrlos abwerfen können, bezweifle ich.

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Zum "engen Käfig-Schlupfloch": Beim Werfertag in Halle hatten die Karis beim Hammerwerfen vor allem damit zu tun, das Schlupfloch  je nach Werfer (Links- oder Rechtsdreher) zu verändern. Trotzdem trafen einige (wegen dem "engen Schlupfloch"!  ) das Netz oder das Gestell.
(Ich bin aber trotzdem dafür, es [das Schlupfloch] so zu belassen.) Bei den Würfen gäbe es sonst öfters Unfälle, wie man (auch in Halle) sehen konnte: Beim Diskuswurf-Einwerfen landeten Geräte ganz nahe (re.) außerhalb des Sektors und ohne Winddrift bei den Zuschauern; ein Kugelstoß-Kari (außerhalb des Sektors!) wurde bei 18.- Meter fast getroffen.

H. Klimmer / sen.

[MZPTLK]

Das ist eben die Crux. Sicherheit geht natürlich in jedem Fall vor allem.
Man muss beim Hammerwerfen auch berücksichtigen, dass nicht wenige Werfer gehemmt und nicht gelöst zu Werke gehen(müssen?!),
um die Würfe gültig zu machen.
Es passiert leider allzuoft, dass auch Favoriten rausfliegen.
Um es glasklar zu sagen:
Die sicherheitsbedingten Umstände machen das Hammerwerfen somit teilweise zu einer unsportlichen Veranstaltung.

5-10 Drehungen sind natürlich absurd, weil das Leistungs-Optimum bei 4 oder auch noch 3 Drehungen liegt.

Beim Diskus ist das Zielwerfen leichter, aber der Wind lässt die Geräte manchmal abdriften.
Man muss sich schon lange was einfallen lassen.