27.12.2022, 15:03
(27.12.2022, 14:23)Gertrud schrieb:Definitiv. Man könnte auch mit 80 % des Budgets erfolgreicher sein. Ich würde aber einen anderen Ansatz als Sie wählen. Ich würde auf stärkere Zentralisierung setzen, aber natürlich würde das nur bei besserer Ausstattung der Stützpunkte und besseren Trainern funktionieren. Man könnte auch mit dem aktuell vorhandenen Budget problemlos die Athleten/Trainer/Stützpunkte deutlich besser finanzieren. Man könnte z.B. die Prämien deutlich erhöhen. 900 000 € für Gold bei Olympia (1/3 an Athlet, 1/3 an Trainer, 1/3 an Verband) und für Platz 8 noch 180 000 € (1/3 an Athlet, 1/3 an Trainer, 1/3 an Verband), zusätzlich 2000 € netto pro Monat pro Athlet. Heutzutage ist fast das gesamte Leben nach kapitalistischen Prinzipien ausgerichtet. Wenn man bessere Leistungen will, wäre es der naheliegendste Ansatz, dass man Leistung belohnt/besser bezahlt. Ich würde außerdem das ganze System möglichst vereinheitlichen, aus meiner Sicht ist alles viel zu kleinteilig/zerstückelt. Letztendlich wird man aber immer weiter versuchen mit "Schönheitsoperationen" eine Wende zu schaffen, anstatt das System komplett neu aufzustellen (wozu man aus meiner Sicht auch das Schulsystem neu aufstellen müsste).Zitat:Als ich versucht habe mich über das australische Sportsystem zu informieren bin ich auch auf Nic Bideau gestoßen. Interessanterweise scheint er sich nicht besonders gut mit dem australischen Verband zu verstehen, "Meinungsverschiedenheiten" zwischen Trainern von Topathleten und ihren Verbänden scheint es also (fast) überall zu geben.
Ich habe mir oft Gedanken gemacht, woran es liegt, dass man TuT, die teilweise sehr erfolgreich sind und eigene Wege gehen, regelrecht ignoriert werden. Ich habe mich manchmal absolut vera.. gefühlt. Beispiel: Ich wurde durch eine undichte Stelle gewahr, wie viel Geld ein ausländischer Trainer für eine Fortbildung erhalten hat. Ich bekam zu dem Zeitpunkt mal 80 € beim DLV. Vielleicht kann man jetzt verstehen, warum ich solche Aktivitäten heute ablehne. Ich habe Bücher und Geräte ohne Ende gekauft und mich akribisch jeweils vorbereitet. Ich habe mir in einigen Dekaden einen hervorragenden Kreis an Informanten in praktischer und theoretischer Hinsicht aufgebaut.
Es ist doch auch klar, dass sich etliche TuT im deutschen Sport mehr auf Funktionärspositionen bewerben als auf aktive Trainertätigkeiten. Es ist genügend Geld vorhanden. Es muss nur adäquat verteilt und praktische Arbeit verbunden mit einem sehr guten Know How auch honoriert werden. Selbst wenn einige die Karre gegen die Wand gefahren haben, gibt es keine personellen Konsequenzen.
Gertrud