(23.12.2022, 10:39)Diak schrieb: Statt den Wasserkopf von Leuten, die Papier beschriften und sich gegenseitig überwachen weiter aufzublähen, könnte als das Geld in diese Trainer-Athleten-Teams gesteckt werden. Selbst wenn das System eine Trefferquote von 5% hätte, wäre es um Längen effizienter als das jetzige. Jetzt sollen Talente gehindert werden, die für sie passenden Trainer:innen zu suchen, weil sie stattdessen zu DLV-Trainern müssen, um deren Stellen und die Stützpunkte zu rechtfertigen.
Das ist genau der richtige Ansatz. Wir brauchen keinen Supervisor über dem Supervisor, die noch dazu enormes Geld verschlingen. Man kann wesentlich effizienter arbeiten. Wenn ich über Land gehe oder bei Fortbildungen AuA in Aktion betrachte und analysiere, kann ich meistens sofort Auskunft über die Defizite geben - vor allen Dingen auch, wenn ich noch Kenntnisse vom Übungspotential habe.
Zitat:Nanobot
1) Könnten Sie mir eventuell Einsicht darin geben, wie Sie zu der sicheren Kenntnis gelangt sind, dass Alekna bei späterer Spezialisierung über seine gesamte Karriere betrachtet nicht erfolgreicher gewesen wäre als er es mit seinem tatsächlich gewählten Ansatz sein wird?2) Ich würde (wie bereits erwähnt) die Förderung der Wurfdisziplinen komplett einstellen, in diesem Sinn ist das Beispiel Alekna für meinen Ansatz nicht wirklich relevant.
69,81m an sich und in dem Alter sind fantastisch. Das wird noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Wenn ich mir die "Trainingsuntermauerung" seines Vaters ansehe, dann wird man auch hier nicht von einseitiger Trainingsweise sprechen können. Ich bin bei einigen Übungen etwas anderer Meinung; aber insgesamt sehen das Training, die Entwicklung und vor allem die Resilienz in großen Wettkämpen sehr gut aus. Schauen Sie sich die Federungen auf der Stelle und den Sprungabwurf ab! Das ist allererste Sahne. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Eine ähnliche "frühe Spezialisierung" mit vielem Drumherum-Training hat Duplantis (bis auf seinen Kyphosenansatz) durchgemacht. Würden Sie da auch sagen, er hätte später anfangen müssen? Es gibt viele Wege, die zum Ziel führen. Sie sollten nur gesund sein. Wenn man z.B. die koordinative Schulung von Disziplinen frühzeitig anbietet, kann das kein Hindernisgrund sein. Es darf frühzeitig nicht zu einseitigen orthopädischen Belastungen und Überlastungen führen. Das ist der Punkt, der beachtet werden sollte. Genau das ist die Kunst, frühzeitig gut und richtig ohne Schädigung trainieren zu lassen! Darin sollten TuT geschult werden! Das hat mich viel Zeit, Überlegungen, Bücher, Geräte und viel finanziellen Aufwand insgesamt gekostet. Daher habe ich mich vom DLV-Mainstream abgekoppelt, weil ich der Meinung war und bin, besser als der DLV teilweise mit seinem Gefolge zu sein. Es gibt dort auch gute Fachkräfte.
Sicherlich kann man Disziplinen auch fördern, wenn man andere Konstrukte der Fortbildung entwickelt.
Beispiel: Wenn man mehrere Wurftrainer:innen, die vielfach verletzungsfrei gearbeitet haben, zusammennimmt und die entsprechenden Übungen analysiert, kann sehr viel dabei herauskommen. Man kann zudem Zubringer:innen auf unterschiedlichen Gebieten dafür gewinnen. Dazu kann man die Protagonisten nehmen und begutachten.
Sicherlich schaden Diskussionen über Positionen wie die Existenz von jeweiligen Disziplin-Bundestrainer:innen nicht. Die häufig vorkommenden Positionen, bei denen schwache BT mit Talenten und Protagonisten bestückt werden, halte ich für absolut schwachsinnig und bringt auch nur böses Blut, weil diese Positionen nicht immer mit den besten TuT besetzt werden. Für mich sind das Arbeitsplatz-Beschaffungsmaßnahmen oft zum Nachteil der AuA. Man muss doch nur die Realitäten nach einiger Zeit richtig analysieren, um diese Fehlentscheidungen zu orten. Wenn es z.B. kaum Spitzenkräfte nach dem DLV-Gusto gibt, sollte man die Position freilassen (z.B. 400m) und nicht verzweifelt und verkrampft nach einem unfähigen BT suchen oder man sucht international nach einer geeigneten Person. Ich würde schon Personen für eine sehr gute Fortbildung für die Peripherie akquirieren können. Auch wir haben einige wenige Trainer:innen in der Premiumklasse.
Gertrud