22.12.2022, 17:52
(22.12.2022, 16:26)frbcrane2 schrieb: Umfassend...Sehe ich ähnlich (aber aus meiner Sicht spielt es keine Rolle ob der Trainer aus Deutschland oder aus dem Ausland kommt). Meiner Meinung nach sieht man immer wieder, dass man die Bedeutung eines Toptrainers/Sportwissenschaftlers/Technikers fast nicht überschätzen kann und man einen weltweit führenden Experten fast nicht überbezahlen kann. Beispiele sind in Deutschland z.B. die Langläufer (Peter Schlickenrieder), die Snowboard-Freestyler (Luka Gartner), die Skispringer (Werner Schuster), die Rodler (Georg Hackl), die Hockeyspielerinnen (Jamilon Mülders), die Langstreckenschwimmer (Bernd Berkhahn), die Handballer (Dagur Sigurdsson), die Speedfahrer (Mathias Berthold), die Florettfechterinnen (Giovanni Bortolaso), die Bahnradfahrerinnen (Andre Korff) oder die Segler (Steve Lovegrove). Es hat sich aus meiner Sicht auch immer wieder gezeigt, dass unter einem Toptrainer meist relativ schnell eine positive Entwicklung zu erkennen ist. International wurde bereits Laurent Meuwly genannt, aber man könnte z.B. auch Ben Titley nennen, der die kanadischen Schwimmer fast im Alleingang an die Weltspitze geführt hat. Ein Beispiel aus dem Fußball wäre Jürgen Klopp, der sowohl Dortmund (aus heutiger Sicht kaum zu glauben) als auch Liverpool an die europäische Spitze geführt hat. Natürlich muss man auch die Strukturen schaffen, dass dieser Toptrainer sich auf den Sport konzentrieren kann und dass rechtzeitig ein Nachfolger aufgebaut wird (sonst kann der Erfolg auch ganz schnell wieder verschwinden).
Die 400m sind seit 20 Jahren eine Problemdisziplin, aber ein Sportdirektor wird es richten. Sven Lang hat die Kugelstoßer in die Drittklassigkeit geführt, aber ein Sportdirektor wird es richten. Die Vorbereitung auf Eugene war offensichtlich eine Katastrophe (für die übrigens die Chefbundestrainerin verantwortlich sein sollte, bevor sie die Verantwortung auf die Heimtrainer abschob), aber...und jetzt alle.... Der DLV verliert Jahr für Jahr zahlreiche Talente, kaum jemand schafft den Sprung aus der Jugend in die Weltklasse, also streicht man die U23 und reduziert die Förderung für den Nachwuchs.
2018 lief die deutsche 4x4 der Frauen 3:30.33, die Niederländer 3:30.57. Dieses Jahr NED 3:20.87, GER 3:26.09. Die Niederländer holten sich Anfang 2019 mit Laurent Meuwly einen Weltklasse-Trainer, sind inzwischen die schnellste Staffel Europas und haben mit Bol & Klaver die Nr 1 und 3 in Europa. Und Deutschland sucht einen Sportdirektor.
Der DLV muß endlich internationale Top-Trainer einstellen und entsprechend bezahlen, alles andere ist Augenwischerei.
Wie jedes Jahr geht es auch 2022 wieder um die zahlreichen verletzten Athleten und natürlich will man wie schon seit vielen Jahren das Gesundheitsmanagment "noch optimaler" gestalten.
Ich habe mir die Änderung in der Förderstruktur nicht angeschaut, aber ich habe bereits in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass die meisten Medaillengewinner bei den Senioren bereits in der U23 top waren. Ich würde in der U20 eine Spezialisierung "verbieten", in der U23 dann eine Spezialisierung durchführen und dann nach dem Ende der U23 nur die Athleten mit erkennbarem Medaillenpotential fördern (aber bis zum Ende der U23 dafür relativ breit fördern). In anderen Ländern und Sportarten (z.B. in Kanada im Schwimmen) wird das sogenannte On-Track-System genutzt, aber ich weiß nicht inwieweit dieses System auch in der Leichtathletik in Deutschland anwendbar wäre.