(11.11.2019, 20:27)Diak schrieb: Wenn der Erfolg da ist, ist immer alles gut. Druck wird nur da gemacht, wo er (noch) nicht ist und im Mehrkampf auch wenig bis gar nicht. Natürlich ist Zentralisierung des Teufels und die sogenannte Spitzensportreform auch hierin ein Graus, aber die stellt man ja nicht infrage, nur weil die beiden einzigen Weltmeister vermeintlich zufällig von ehrenamtlichen Lehrern an ihrem Heimatort betreut werden
Auch R.Weber ist Lehrer, HjH war Lehrer, ebenso Günter Eisinger und ich. Ich glaube, dass unsere Erfolge stark durch unsere Unabhängigkeit geprägt sind und waren. Es gibt eben nicht nur den einen Weg der Zentralisierung über Profi-Trainer wie in der DDR. Es lebe die Vielfalt! Herr Steilmann nannte diese Trainer immer "freischwebende A...", weil sie abhängig waren. - Als die beste Position sehe ich eine unabhängige Person mit einem finanziellen Polster im siebenstelligen Bereich an, die sich alle Wünsche hinsichtlich der Bedingungen für den absoluten Topbereich erfüllen und alle ihre Träume umsetzen kann, ohne Kompromisse schließen zu müssen. Ich halte die Freiheit des Geistes im Leistungssport für ein sehr hohes Gut, die vor allem Kreativität hervorbringt.
Jürgen Sammert hat ja noch andere sehr gute AuA, auf die er setzen kann. Er wird wieder erfolgreich sein. Mit Fluktuation muss man im Trainerbereich leben. Es ist sicherlich nicht einfach, in seiner gesundheitlichen Lage einen solchen Schuss vor den Bug zu bekommen. Ich bin heute so gelagert, dass ich mich auch von AuA trenne, wenn ich merke, dass es nicht passt. Das Recht haben beide Seiten. Wenn AuA das Recht haben, Trainer in gesundheitlich angeschlagenem Zustand Tschüss zu sagen, muss man irgendwann so hart werden, auch für sich als Trainer/in die beste Lösung zu suchen, ohne immer nur das Wohl der AuA zu sehen. Dazu müsste auch noch kommen, dass Trainer auch finanziell am Erfolg partizipieren sollten. "Was nichts kostet, ist auch nichts!" Den Spruch einer anderen deutschen Trainerin habe ich mir hinter die Ohren geschrieben.
Gertrud