(13.01.2018, 22:59)Jo498 schrieb: Dieser konkrete Fall war ein unglücklicher Zufall.Das kann nur wirklich jedem passieren, über eine Wurzel zu stolpern. Gravierend finde ich da schon ihren durchgemachten Ermüdungsbruch und ihre Hüftprobleme.
Reh läuft seit 2013 bei internationalen Wettbewerben. Sie ist nie eine Saison ausgefallen und hat immer auch im Herbst/Winter Straßen-, Cross- und meist Hallenwettkämpfe bestritten, war also die meiste Zeit fit genug für Wettkämpfe. Selbst bei der wohl bisher ärgsten Verletzung 2016 konnte sie danach ihre 5000 BL um über 10 sec. steigern.
Ich glaube verglichen mit den meisten Sprintern oder Springern sieht es bei Reh insgesamt noch ziemlich gut aus, was die Verletzungen betrifft. Was nicht heißen soll, dass kein Verbesserungsbedarf bestehen könnte.
Vielleicht ist es doch besser, in jugendlichen Jahren die Programme im Wachstum zu drosseln und einfach auf Dominanz in dem Alter zu verzichten. Es ist sicherlich schwierig, das beste Maß zwischen Belastung der richtigen Stellen und Entlastung zu finden. Ein langfristiges Denken und genaues Überwachen durch hervorragende Therapeuten wäre vonnöten. Es gibt doch z.B. temporäre Knorpel-Überprüfungen. Ich habe den Eindruck, dass bei uns nicht alle Register gezogen werden.
Ich habe gerade die Kraftprogramme einer sehr guten Jugendlichen inspiziert und bin erschrocken ob der grausamen Übungen und der bereits vorkommenden Tape-Regionen. Dazu fällt mir gar nichts mehr. Die Athletinnen und Athleten können einem leidtun. Meine Credo lautet: "Wähle die richtigen Übungen aus und du machst Therapie und Reparatur überflüssig!!!" Ich komme immer wieder auf den Punkt, wo es in unserem DLV-Team hapert. Man sollte mehr an der Eliminierung von Schwachstellen arbeiten statt auf eine homogene Team-Gestaltung zu setzen. Es geht nur um Leistung bei guter Gesundheit, nicht nach Stromlinienförmigkeit. Wissen sollte Macht sein. Vielleicht sollte man doch auch auf die sehr guten Forschungen hinsichtlich dieser Schwachstellen und Programme der Kölner Region setzen.
Sicherlich kann man Ergebnisse nicht generalisieren, sondern muss sie individuell beurteilen; aber auch das ist möglich und hilfreich zur Steuerung einer späteren Weltklasseathletin ohne Ermüdungsbrüche. Die "Löcher" im System müssen gestopft werden. Das kann nur mit externen Größen geschehen. Ich habe davon immer profitiert, über den "DLV-Tellerrad" geschaut zu haben. Der Mainstream hat mich einen feuchten Kehricht interessiert. Ich wollte immer mehr wissen. Ich umgebe mich noch heute vornehmlich mit Querdenkern - übrigens gleichgültig aus welcher Region. Es gibt im Osten wie im Westen Menschen mit einem Kopf zum Denken!!! Anstelle von Planwirtschaft setze ich Kreativität und Arbeit an der Schnittstelle Theorie und Praxis und ein Offensein für alle möglichen Einflüsse. Ich betrachte mich - bildlich gesprochen - als Trichter in der Sondierung.
Gertrud