@MZ
Danke, der erste Satz reicht mir schon. Das ist nämlich der Punkt. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Hype (Hyperrealismus) der Medien: Jene „wunderbaren“ Psychologismen, mit denen man von Medienseite den Super-Armstrong vom laschen Ullrich unterschieden hat. Hier der Unterlasser- dort der personifizierte unbedingte Erfolgswille. Später haben wir dann erfahren, wie der Supermann das „unbedingt“ verstanden hat - und wie egomanisch er seine Ziele verfolgt hat. Garantiert moralfrei, asozial – und als eiskalter Stratege alle Grenzen überschreitend. Dennoch würde er unter jene Rubrik fallen, von denen sich die Autoren der genannten Erhebung gerade abgrenzen wollen. Diese Dopingmentalität also nicht die Regel ist. Die Erhebungen der Autoren wollen offensichtlich andere Varianten zeigen.
@Lor-Olli/Ata etc
Individualpsychologische Ansätze sind halt individualpsychologisch. Das kann man ihnen nicht vorwerfen. Auch wenn Doping ein institutionelles Problem ist, machen solche Erhebungen trotzdem Sinn. Vor allem, weil die Autoren sich bewusst von der Annahme abgrenzen, dass Doper eiskalte Strategen sind. (Mit dem Hinweis auf rein strategische Kosten-Nutzen-Erwägungen, die mit einer Umwertung des Dopings immer kompatibel sind) Auch Doper haben schließlich eine SPORTLICHE SOZIALISIERUNG hinter sich. (Und die ist nicht bes. Kultur-spezifisch!) Folglich haben sie auch einen Begriff von sportlicher Integrität via Selbstbild entwickelt. Dennoch sind Abweichungen von den - ansonsten als gültig angesehenen und akzeptierten - Handlungsorientierungen möglich. Und unter den beschriebenen Bedingungen leidet nicht mal das eigene Selbstbild. (Nicht nur im Sport. Jeder von uns kennt das!)
Ich glaube nicht, dass man hier eine generalisierte Aussage über Doper trifft. Aber wenn bei deutschen Erhebungen 30% von befragten Sportlern erklären, dass sie im laufenden Jahr zu Doping gegriffen haben, dann scheint mir die Zuordnung der Autoren u.U. hilfreich für eine Einschätzung zu sein. Kann mir also auch gut vorstellen, dass sich diese Leute nicht als Doper verstehen würden – und Doping sogar als verwerflich begreifen. So dass man also nicht immer den großen institutionellen Kontext des Dopings runterdeklinieren muss. Die Gefahr einer Verniedlichung sehe ich dabei übrigens nicht.
Danke, der erste Satz reicht mir schon. Das ist nämlich der Punkt. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Hype (Hyperrealismus) der Medien: Jene „wunderbaren“ Psychologismen, mit denen man von Medienseite den Super-Armstrong vom laschen Ullrich unterschieden hat. Hier der Unterlasser- dort der personifizierte unbedingte Erfolgswille. Später haben wir dann erfahren, wie der Supermann das „unbedingt“ verstanden hat - und wie egomanisch er seine Ziele verfolgt hat. Garantiert moralfrei, asozial – und als eiskalter Stratege alle Grenzen überschreitend. Dennoch würde er unter jene Rubrik fallen, von denen sich die Autoren der genannten Erhebung gerade abgrenzen wollen. Diese Dopingmentalität also nicht die Regel ist. Die Erhebungen der Autoren wollen offensichtlich andere Varianten zeigen.
@Lor-Olli/Ata etc
Individualpsychologische Ansätze sind halt individualpsychologisch. Das kann man ihnen nicht vorwerfen. Auch wenn Doping ein institutionelles Problem ist, machen solche Erhebungen trotzdem Sinn. Vor allem, weil die Autoren sich bewusst von der Annahme abgrenzen, dass Doper eiskalte Strategen sind. (Mit dem Hinweis auf rein strategische Kosten-Nutzen-Erwägungen, die mit einer Umwertung des Dopings immer kompatibel sind) Auch Doper haben schließlich eine SPORTLICHE SOZIALISIERUNG hinter sich. (Und die ist nicht bes. Kultur-spezifisch!) Folglich haben sie auch einen Begriff von sportlicher Integrität via Selbstbild entwickelt. Dennoch sind Abweichungen von den - ansonsten als gültig angesehenen und akzeptierten - Handlungsorientierungen möglich. Und unter den beschriebenen Bedingungen leidet nicht mal das eigene Selbstbild. (Nicht nur im Sport. Jeder von uns kennt das!)
Ich glaube nicht, dass man hier eine generalisierte Aussage über Doper trifft. Aber wenn bei deutschen Erhebungen 30% von befragten Sportlern erklären, dass sie im laufenden Jahr zu Doping gegriffen haben, dann scheint mir die Zuordnung der Autoren u.U. hilfreich für eine Einschätzung zu sein. Kann mir also auch gut vorstellen, dass sich diese Leute nicht als Doper verstehen würden – und Doping sogar als verwerflich begreifen. So dass man also nicht immer den großen institutionellen Kontext des Dopings runterdeklinieren muss. Die Gefahr einer Verniedlichung sehe ich dabei übrigens nicht.