[JoelH]

Warum wird Naser (deren Leistungen auch nicht außergewöhnlicher sind als Klosterhalfens 3000m-Zeit) dann für die bahreinischen Dopingfälle in Sippenhaft genommen?


Weil die Seppelts dieser Welt den Zeigefinger immer nur gen Ausland richten.


Und weil nicht seid kann, was nicht sein darf.

[Knueppler]

In der Bahrainer Liste steht auch ein Fußballer mit drin.

---edit
Nachtrag: Bei Klosterhalfen wird ja auch immer argumentiert, dass eine moralisch integre Person auch in einem Dopingumfeld sauber arbeiten kann. Warum wird Naser (deren Leistungen auch nicht außergewöhnlicher sind als Klosterhalfens 3000m-Zeit) dann für die bahreinischen Dopingfälle in Sippenhaft genommen?


Der Verdacht läuft bei solchen Zeiten immer mit.
Zu meiner Zeit (70/80er-Jahre) waren mit hoher Wahrscheinlichkeit viele Top(p) 400m-Läufer in (West-)Deutschland gedopt.
Sicherlich nicht alle, aber doch einige. Ich hatte diesbzgl. seinerzeit desillusionierende Vier-Augen-Gespräche.
Deshalb bin ich recht skeptisch, insbesondere dann, wenn man ausgehend von einer absoluten Weltklasseleistung (49,08 in 2018) sich nochmals um Lichtjahre um ca. 0,9 Sek. verbessert.
Allerdings will ich nicht verhehlen, dass sie (Naser) noch relativ jung (Jahrgang 1998) ist und solche Steigerungen in diesem Alter auch sauber möglich sind.

[lor-olli]

Und bei den Sprint-Zeiten nicht unterschlagen: Die Bahn ist bretthart und sauschnell! Asher-Smith meinte gegenüber einem Reporter zur Bahn, dass ihr nach 200m die Füße "gebrannt" haben!

Was ist eigentlich mit denen, die da viele Runden drehen müssen? H. Gebrselassie hat sich mal die Füße blutig gelaufen! Oder ist das Schuhwerk für die Langstreckler heute so viel besser? (fragt lor-olli, der zum Laufen "Komfort-Puschen" nimmt )

[Jo498]

Also die 48,15 und 48,3 sind eher so, als ob Hassan und Koko 8:12 rum gelaufen wären. Wobei ich nicht ausschließen will, dass eine von ihnen nächstes Jahr 8:12-15  läuft.

Mir ist schon neulich aufgefallen, dass über 100m die "alten" Zeiten erreicht werden, wenn man mal FloJo ausklammert. Und auch von gar nicht so wenigen Läuferinnen. Über 400 und 800m (nach Semenya) klafft ein Loch; nicht über 400m Hürden, das mag aber daran liegen, dass die Strecke in den 80ern erst für die Frauen eingeführt wurde. D.h. 10,75 sind mit weniger brachialen Mitteln als 1988 erreichbar (ich lasse mal offen, ob das nur erlaubte Verbesserungen in Training, Bahnen etc. sind, das ist zweitrangig). Aber 49,00 schien nur für sehr wenige überwndlich, ebenso 1:56/57.  Von daher kann man auch argumentieren, dass über 400m endlich mal solche Zeiten fällig waren, wenn alles passt. (So ähnlich wie im Stanford 3000m-Rennen.)
Dass SMU und Naser Ausnahmetalente mit nahezu perfektem Laufstil sind, steht außer Frage und mit Zeiten von 48,5-8 hätten viele ja auch gerechnet. Und wenn die Splits korrekt sind, hätte SMU schneller laufen können, da sie zu defensiv angegangen ist. D.h. sie ist erstmal ebenso verdächtig oder nicht.

[said88]

Die Antwort auf den Threadtitel ist sehr einfach: (extrem) außergewöhnliche Leistung. 

Wenn viele Frauen um die 50 Sekunden laufen können, dann ist klar, dass 2 Sekunden schneller MÖGLICH sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Sportler der theoretisch möglichen Leistungsgrenze auch nur nahe kommt, ist praktisch null - das ganze hängt einfach von viel zu vielen Faktoren ab.
Ich geh davon aus, dass einige Läuferinnen ohne doping um die 50 Sekunden (was ich natürlich nicht wissen kann) gelaufen sind - dann sind 48,14 MÖGLICH. 

Damit hab' ich selbstberständlich nichts darüber ausgesagt, ob ich Naser's Zeit für sauber halte.

[said88]

Über 400 und 800m (nach Semenya) klafft ein Loch; nicht über 400m Hürden, das mag aber daran liegen, dass die Strecke in den 80ern erst für die Frauen eingeführt wurde. 

Die 400m Hürden der Frauen waren in den 80er Jahren ganz sicher vom Niveau noch weiter von den 400m entfernt als heute, aber eingeführt wurden sie in den 70er Jahren. Beim Europa Cup 1977 standen sie schon auf dem Programm, dann auch 1978 bei der EM.

[Delta]

Naser läuft ganz selten Kurzstrecken. Ich habe auf jeden Fall keine Zweifel, dass Sie die 200 m mindestens in Kambundjis 22.26 laufen kann. Sie hat einen Toptrainer Jose Rubio der schon Lugelin Santos (Olympiazweiter 2012 in London) trainiert hat. Naser trägt mehr als 10 kg weniger Gewicht als Uibo mit sich, was Matchentscheidend ist. Uibo hat das Gewicht für eine Sprinterin aber nicht den Langsprint.

Marita Koch war ohne Zweifel die beste 400 m Läuferin aller Zeiten weil bei Ihr das Gesamtpaket gestimmt hat. Gewicht, Speed, Grösse und Laufkadenz. Koch ist ja nicht 47.60 aus dem Nichts gelaufen sondern hat etwa 10 Zeiten von Sub 50.

[Delta]

Und bei den Sprint-Zeiten nicht unterschlagen: Die Bahn ist bretthart und sauschnell! Asher-Smith meinte gegenüber einem Reporter zur Bahn, dass ihr nach 200m die Füße "gebrannt" haben!

Was ist eigentlich mit denen, die da viele Runden drehen müssen? H. Gebrselassie hat sich mal die Füße blutig gelaufen! Oder ist das Schuhwerk für die Langstreckler heute so viel besser? (fragt lor-olli, der zum Laufen "Komfort-Puschen" nimmt )


Darum gibt es mittlerweile 9 Bahnen. Bahn 1 ist für die Langstreckenläufer deutlich weicher ist auch in Zürich so. Darum wird diese Bahn im Sprint nicht benötigt. Auf dem Mondo Belag sollte man zwar regelmässig trainieren, aber den Hauptteil des Trainings, nie auf dem Mondobelag. Das macht Verletzungsanfällig.

[said88]

Naser läuft ganz selten Kurzstrecken. Ich habe auf jeden Fall keine Zweifel, dass Sie die 200 m mindestens in Kambundjis 22.26 laufen kann. Sie hat einen Toptrainer Jose Rubio der schon Lugelin Santos (Olympiazweiter 2012 in London) trainiert hat. Naser trägt mehr als 10 kg weniger Gewicht als Uibo mit sich, was Matchentscheidend ist. Uibo hat das Gewicht für eine Sprinterin aber nicht den Langsprint.

Dass Naser in der Form von gestern schneller als 22,51 laufen konnte, ist wohl klar.

Miller-Uibo hat also keine so besonderen Voaraussetzungen für 400m? Sie hat sich gestern auf Platz 5 der "ewigen" Weltbestenliste gelaufen, war so schnell wie seit 23 Jahren keine Läuferin mehr - in einem nicht ganz optimalen Lauf für sie. Ich denke bei umgekehrter Bahnverteilung wär' das Rennen noch knapper ausgegangen. 
Wenn sie tatsächlich für den Sprint noch bessere Voraussetzungen hat, dann sollten tatsächlich auch Griffith-Joyner's 21,34 fast in Reichweite sein für sie (hat auch schon ihr sagenhafter Lauf von Zürich in 21,74 bei 0,4 Gegenwind gezeigt), ganz sicher aber Platz 2 in der ewigen Bestenliste.

[UliH.]

Miller-Uibo lief gestern die letzten 100m in 12,77s. Thomas Schönlebe lief bei seinem ER von 44,33s die letzten 100m in 12,07s.
Ich wüßte nicht, dass eine Frau schon einmal so deutlich unter 13s die letzten 100m in einem 400m Rennen lief.