[Mockauer]

@Helmuth ich glaube nicht dass 4/5 der Menschen mit Links springen. Das ist total unterschiedlich, denke ich.
Aber der Einwand mit bei 100 Unfällen, springen dann 50 mit Prothese und bei denanderen 50 sind es "nur" Anlaufprothesen ist auch sehr interessant.
Aber diskriminiert wird man schnell, es geht ja nicht nur ihn so, sondern auch eig. Vätern, die Ihre Elternzeit haben wollen, oder Dunkelpikmentierte Leute, man könnte so viel aufzählen.

Es ist immer ein 2-seitiges Schwert, ob er starte darf oder nicht.

Weiterhin hatte ich persönlich unter Freunden diese Diskussion, ich sagte auch da mache ich mir solche Bouncer/Federschue unter die Beine und springe 10m, das würde der Prothesen mann auch wieder als unfair sehen, und der die Sprungfedern hat, natürlich nicht.

Man könnte sowas immer weiter treiben...

[Pollux]

Sehr aufschlussreich auch dieser Artikel:
http://www.sport1.de/de/leichtathletik/n...28422.html

Wenn man Inklusion spielt, setzt man sich halt dem Urteil von Expertengremien aus, die über die Vermeidung von Chancenungleichheiten zu befinden haben. (Damit die Inklusion nicht auf Kosten sportlicher Gerechtigkeit geht) Und wenn deren Streit mal entfacht ist...

Als europäischer Langstreckler würde ich in dem herrschenden Klima übrigens einen Antrag auf Handicap gegenüber Hochlandafrikanern geltend machen. Daher beim Gerichtshof für sportliche Menschenrechtsverletzungen eine Petition gegen Exklusionstendenzen durch die erlauchte Langestreckengilde aus Ostafrika einreichen. Und natürlich gegen die Einbürgerungspolitik der europäischen Verbände protestieren. Außerdem 150m Startvorgabe bei internationalen Wettbewerben beantragen. (Der sog. Bleichgesichternachlass)

Denn ein Recht auf Inklusion hat jedermann. Auch wir hüftlahmen Bleichgesichter! 

[dominikk85]

Wurde Markus Rehm durch die Nichtnominierung für Zürich der deutsche Meistertitel gleich mit aberkannt?

Das wäre aus meiner Sicht zwingende Folge der Begründung der Nichtnominierung. Wahrscheinlich traut man sich beim DLV noch nicht, das bekannt zu geben.

Denke ich auch. das passiert wahrscheinlich während der WM wenn die DM keinen mehr interessiert.

vielleicht haben Rehm und Reif schon ne SMS bekommen.

[MZPTLK]

Sehr aufschlussreich auch dieser Artikel:
http://www.sport1.de/de/leichtathletik/n...28422.html

Sag' ich doch, ABM und Profilierungsgelegenheiten für Biomechaniker & Co.

Ich schliesse mich Pollux an, ich kaufe mir einen Gehirnschrittmacher und starte bei der Schacholympiade. Oder säge meine Oberschenkel kürzer, um bessere Hebel für die TKB zu haben.

Oder ich lasse mir einen Hüfthammer einbauen....

[dominikk85]

Ein Oscar Pistorius durfte sogar bei den Olympischen Spielen starten, aber unsere Funktionäre haben nicht genug A... in der Hose, Rehm für die EM zu nominieren! Anstatt die lange bekannte Problematik im Vorfeld der DM zu klären, übte man sich in Untätigkeit. Vermutlich dachte man sich beim DLV, das Problem löst sich von alleine, wenn Rehm z.B. den Endkampf verpasst. Eine weitere Peinlichkeit in der Geschichte dieses Verbandes und ein Schlag ins Gesicht des Athleten!

Ich bin der Meinung, dass Rehm vermutlich einen Vorteil hat und daher nicht starten soll. nur weil er behindert ist muss trotzdem chancengleichheit herrschen. Die Entscheidung ihn nicht mitzunehmen ist richtig, aber wie das abgelaufen ist ist schon doof.

Ihn erst starten zu lassen um dann zu sagen nach "biomechanischer Auswertung" (das die anlaufgeschwindigkeit geringer ist wusste man vorher und die abfluggeschwindigkeit muss man garnicht messen, da sie direkt proportional zur weite ist) darfst du doch nicht mit ist schon für alle beteiligten blöd.

Richtig wäre es gewesen ihn direkt außer konkurrenz den start zu erlauben und ihm zu sagen du darfst erst teilnehmen wenn es echte studien dazu gab und diese positiv sind.

aber der DLV hatte halt gehofft, dass Rehm 7,40 springt und 7. wird, dann hätte es keinen interessiert.

trotzdem gut das der DLV jetzt noch gehandelt hat und das nicht bis nach der EM rausgezögert hat.

[Atanvarno]

aber der DLV hatte halt gehofft, dass Rehm 7,40 springt und 7. wird, dann hätte es keinen interessiert.

Anders kann man sich den ganzen Ablauf dieses Vorgangs wirklich nicht erkären

[alex72]

Ehrlich gesagt sinkt so langsam auch meine Sympathie für rehm:

Erst kündigt er grossmütig an auf einen Protest gegen eine Nichtnominierung zu verichten und die Entscheidung des DLV zu akzeptieren und wenn es dann nicht so läuft wie er dachte bringt er doch einen Protest ins Spiel.

Wenn man dann noch bedenkt was er für ein Theater bei der LM in Januar veranstaltet hat um sich zum LM zu protestieren.

Seine Außendarstellung und seine Handlungen passen da nicht so ganz zusammen...

[longbottom]

Das Problem reicht hier doch schon bis zu Pistorius zurück. Er wurde umjubelt, weil er mit Prothesen, die ein technisches Hilfsmittel waren, bei Großereignissen der "Nicht-Behinderten" starten durfte und sich dort recht gut verkauft hat.

Jetzt kommt aber jemand daher, dem das vielleicht noch mehr hilft, und der eventuell sogar um Medaillen mitspringen kann. Das wird dann plötzlich zum Problem, weil er mehr ist, als nur der Sonderfall, der in den ersten Runden für Medienaufmerksamkeit sorgt aber von der Bildfläche verschwunden ist, sobald es wirklich um Medaillen geht.

Dass es soweit kommt war abzusehen, und es ist viel mehr die Verantwortung der internationalen Verbände als des DLV, da entsprechende Grenzen zu setzen und Daten auszuwerten. Denn das ist kein Punkt, der nur einen deutschen Athleten betreffen wird, wenn da nicht für Klarheit gesorgt wird.
 
Spätestens, seit Pistorius damals der Start von den Gerichten erlaubt wurde, müsste die IAAF sich durchgehend damit und dem neusten Stand der Technik befassen.

[Javeling]

Professor Gert-Peter Brüggemann vom Institut für Biomechanik und Orthopädie der Deutschen Sporthochschule Köln hat die Entscheidung des DLV im Fall des unterschenkelamputierten Weitspringers Markus Rehm scharf kritisiert.
"Mit dieser Studie kann ein Vorteil nicht seriös nachgewiesen worden sein", sagte Brüggemann: "Ich finde es nicht gut, wenn solche Entscheidungen auf Spekulationen beruhen. Damit wird man behinderten Sportlern nicht gerecht."
Der Leverkusener Rehm war am Mittwoch nicht für die Europameisterschaften in Zürich (12. bis 17. August) nominiert worden.
Der DLV hatte seine Entscheidung mit biomechanischen Messungen begründet.

*Wir wissen nichts über die Prothese", sagte Brüggemann und forderte eine tiefgreifendere biomechanische Analyse: "Wir brauchen eine verlässliche Studie, wie sich Prothesen auswirken."

*Tja, Herr Professor Brüggemann, wenn 'wir' nichts über die Prothese wissen und erst eine 'tiefgreifendere biomechanische Analyse gefordert wird......wir brauchen eine verlässliche Studie, wie sich Prothesen auswirken', dann sind wir einer Meinung.
Wenn wir nichts wissen und erst eine verlässliche Studie brauchen, dann ist doch alles in Ordnung. Erst danach kann man nämlich mit Sicherheit sagen, ob die Prothese zugelassen werden kann. Solange diese Studie nicht vorliegt, solange ist die Prothese nach der gültigen IWR eine unerlaubte, unterstützende Vorrichtung und darf nicht benutzt werden ! Wo ist jetzt das Problem ?

Heinz Engels, Mainz

[Atanvarno]

Christian Reifs Statement zur Nichtnominierung von Rehm
https://twitter.com/ChristianReif/status...00/photo/1