[Gertrud]

Ich dachte nur, ich hätte Gertrud bisher anderes verstanden.

Wenn es mein Kind wäre, wäre ich nicht glücklich mit seiner Entscheidung. Ich würde aber das familiäre Band nicht durchschneiden, wenn es sich anders entschiede. Es gibt Menschen, die auf Mallorca in Höhlen wohnen und anscheinend oder scheinbar glücklich sind. Ich würde ebenso wenig zufrieden mit der Entscheidung eines Sohnes übereinstimmen, wenn er bei den jetzigen Bedingungen katholischer Priester würde. Im Endeffekt würde ich "diese Pillen" schlucken. Es gibt auch nur wenige Menschen, die meine Leidenschaft verstehen. 

Gertrud

[Atanvarno]

Julien Wanders hat seinen Europarekord bei der Corrida de Houilles noch einmal um sieben Sekunden auf 27:25 verbessert
https://twitter.com/SwissAthletics/statu...9856838656

Erneuter Europarekord von Julien Wanders

[Atanvarno]

Er hat es wieder geschafft. Julien Wanders verbessert beim Ras Al Khaimah Halbmarathon Mo Farahs Europarekord um 19 Sekunden auf 59:13

Julien Wanders (59:13) Shatters European Record; Stephen Kiprop (58:42) and Senbere Teferi (65:45) Win 2019 RAK Half

[krebsan]

Verückt ist ja: Damit ist er "nur" die Nummer 37 der Welt, wenn man dem "Tagesanzeiger" glauben darf: "Und mit dieser Leistung brach er eindrücklich in die übermächtige Phalanx afrikanischer Läufer ein. Von den schnellsten Hundert in der ewigen Bestenliste des Halbmarathons ist er der Einzige mit europäischen Wurzeln - und kaum vorstellbar: Erst 36 waren je schneller als er."

[Atanvarno]

Laut IAAF sind es 37
https://www.iaaf.org/records/all-time-to...2019-02-08

[Andreas]

Wahnsinns Zeit, damit ist er nur 50 Sekunden "langsamer" als der absolute Weltrekord. Ist er ein Naturtalent oder woher kommen solche extremen Leistungssteigerungen in so kurzer Zeit in speziell diesen Bereichen ? Man darf ja auch nicht vergessen, dass er erst 22 Jahre alt ist, also noch blutjung für einen Langstreckler.
Er hat damit seine Bestzeit mit einem Schlag fast eine Minute verbessert und Mo Farahs Europarekord gleich mal so pulverisiert und nicht nur den. Nicht zu vergessen, er ist damit sogar auf dieser Distanz schneller als der aktuelle Marathonweltrekordler von Berlin, Eliud Kipchoge. Man darf jetzt schon gespannt sein, was später einmal im Marathon möglich sein wird, wenn er es auch gut umsetzen kann.

[Atanvarno]

Ist er ein Naturtalent oder woher kommen solche extremen Leistungssteigerungen in so kurzer Zeit in speziell diesen Bereichen ?



Er setzt mit einer von nur wenigen erreichten Konsequenz voll auf die Karte Sport (s. weiter unten im Thread). Das, in Verbindung mit viel Talent, einem guten Coach (Marco Jäger) und ebenso guten Beratern (u.a. Renato Canova) ist die Grundlage.

Was er dann auch noch hat, ist die richtige Einstellung: "I don't really care about [being the fastest European], I want to be the fastest in the world."
https://www.youtube.com/watch?v=My5AZ29TFpE

Wer sich nicht von vornherein im Kopf limitiert, kann Großes erreichen.

[lor-olli]

Auf der einen Seite sehe ich die Hingabe, die Professionalität und die Konsequenz - neben einem gehörigen Talent wichtigste Kriterien - auf der anderen Seite lässt mich sein Alter bei dieser Belastung ein wenig zusammen zucken… Die physischen Strukturen die einer solch intensiven Belastung dauerhaft (!) gewachsen sind, bilden sich eher langsam und über Jahre. Es gibt einige afrikanische Beispiele von Jungstars die außergewöhnliches für die Zukunft versprachen und dann relativ schnell stagnierten oder sich gar zurückentwickelten.

Ich hoffe und ich wünsche Julien, dass die sportmedizinischen Kapazitäten an seiner Seite ihn und seine Entwicklung genauestens im Auge behalten, dann und nur dann, ist vielleicht eine Karriere bis in oder knapp über die 30 Lebensjahre möglich. 10 Jahre im absoluten Spitzenbereich sind eher ungewöhnlich, aber es gibt Körper (Kawauchi, Stahl und ein paar andere) die dies aushalten, allerdings eher selten, denn auch der psychische Faktor über einen solch langen Zeitraum spielt im späteren Verlauf eine dominante Rolle!

Ich bin nun eher ein mittelmäßig schlechter Marathoni gewesen, aber auch mir stellte sich nach 8-9 Jahren die Frage nach dem Sinn immer deutlicher… (wobei ich vom lockeren Joggen nie abgelassen habe, drei mal die Woche eine Stunde, ca. 1200 Km/a MUSS auch jetzt noch sein!)

[Gertrud]

Auf der einen Seite sehe ich die Hingabe, die Professionalität und die Konsequenz - neben einem gehörigen Talent wichtigste Kriterien - auf der anderen Seite lässt mich sein Alter bei dieser Belastung ein wenig zusammen zucken… Die physischen Strukturen die einer solch intensiven Belastung dauerhaft (!) gewachsen sind, bilden sich eher langsam und über Jahre. Es gibt einige afrikanische Beispiele von Jungstars die außergewöhnliches für die Zukunft versprachen und dann relativ schnell stagnierten oder sich gar zurückentwickelten.

Ich hoffe und ich wünsche Julien, dass die sportmedizinischen Kapazitäten an seiner Seite ihn und seine Entwicklung genauestens im Auge behalten, dann und nur dann, ist vielleicht eine Karriere bis in oder knapp über die 30 Lebensjahre möglich. 10 Jahre im absoluten Spitzenbereich sind eher ungewöhnlich, aber es gibt Körper (Kawauchi, Stahl und ein paar andere) die dies aushalten, allerdings eher selten, denn auch der psychische Faktor über einen solch langen Zeitraum spielt im späteren Verlauf eine dominante Rolle!

Das ist genau das, was ich immer wieder in die Diskussion einbringe, dass es Strukturen gibt, die bis zum 24./25. Lebensjahr einer Synostosierung unterliegen und dann erst abgeschlossen sind. Was macht eine harte, permanente Laufbelastung vor dem Ende des Abschlusses mit diesen Strukturen? Wird er einer permanenten Kontrolle an den verwundbaren Stellen unterzogen? Wie verändert sich das Gewebe im Normalfall und in diesem Fall? Wie sieht es mit Langzeitschäden aus? Wie kann man diese Stellen zwar fordern, aber auch fördern? Dazu sollte man ausgezeichnete Osteologen in Forschungen bemühen.

Eine sehr vulnerable Stelle gibt es auch im Bereich um die Schambeinfuge. Auch Fuß, Oberschenkel, Oberarm, Elle und Speiche sind an gewissen Stellen gefährdet. Man muss auch die Übungen entsprechend anpassen. Das ist aus meiner Sicht das größte Problem im Trainerbereich. Wer im Trainerbereich nicht über entsprechende Kenntnisse verfügt, wird immer wieder Verletzungen produzieren. 

Gibt es z.B. in der deutschen LA bei Langstrecklern strukturelle Langzeituntersuchungen, die aussagekräftig sind? 

Es gibt am Fuß z. B. nur eine Stelle, deren Synostosierung mit spätestens 21 Jahren abgeschlossen ist. Gibt es diesbezüglich Probleme an anderen Fußstellen, sollte man scharfsinnig nach den Fehlern suchen!!!  ‌

Gertrud

[dominikk85]

Wanders ist bald 23, das ist auch nur für europa sehr jung. Natürlich gibt es ein Risiko, aber es ist jetzt nicht so das er 19 wäre. 23 ist doch eigentlich prime sportleralter.