17.11.2017, 09:35
Die Frage ist zum einen, mit welchen Trainingsmitteln überragende Leistungen erzielt. Erst dann lässt sich eine Einschätzung richtig vornehmen. Wie beity meinte, lass Imogen Stewart mal 8:45 laufen, dann sehen wir weiter.
Im Laufen reicht eine Fokussierung mit 14/15 völlig aus. Passiert es davor, geht es in aller Regel schief. Talente zurückhalten sehe ich - so wie Gertrude es meint - nur in dem Zusammenhang, dass koordinative und körperlich auf spätere Belastungen vorbereitet werden.
Interessant wäre zu wissen, welche Trainingsmittel bei Alina Reh angewandt wurden. Als 10-jährige lief sie um die 45 Minuten die 10 K, mit 13 die 2000 m in 6:26. Was bekannt ist, ist, dass sie keine leichtathletische Grundausbildung hatte, deshalb auch ihre Defizite in der Beweglichkeit und Schnelligkeit.
Kritisch sehe ich zum Beispiel das Schlumpflaufteam Gerlingen. Grundsätzlich toller Ansatz, in dem sie eine riesige Anzahl an Schüler zum Laufen begeistern, geleitet von zwei erfahrenden Mittelstrecklern und bis zu 5 x Training die Woche. Sie räumen regelmäßig die vorderen Plätze ab in den AKs bis 14 Jahre. Auf der Homepage wird der Beste Deutsche 10-Jährige (2016) über 2000 m angepriesen, der sich dieses Jahr aber nur noch um 10 Sekunden steigerte. Mit Lucia Arens haben sie die mit Abstand beste 14-Jährige Mittelstrecklerin Deutschlands in ihren Reihen, die fast so schnell wie Alina im gleichen Alter ist. Mit welchen Trainingsmitteln das erreicht wird, weiß nicht. Supertalente oder forciertes Training? Ich bin gespannt, wer es von denen schafft, auch in der A-Jugend vorne zu sein.
Dann gibt es noch einen zweiten Effekt. Wie gehen Jugendliche damit um, wenn sie als Kinder immer mit Abstand die besten waren und irgendwann holen die anderen auf oder überholen sie sogar. Es kommen Verletzungen dazu, die Leistungen sind zwar immer noch sehr gut, Steigerungen werden aber gering.
Auch hier ist Alina Reh wieder ein gutes Beispiel. Der erste Knick mit 15 (Rückschritt der Zeiten). Mit 18 zwar zwei U20-EM-Titel, aber kaum (5.000 m) oder keine (3.000 m) Steigerung. Trainerwechsel. Dasselbe mit 19, wo auch noch Verletzungen (Ermüdungsbruch) hinzukamen. Klar schaffte sie immer noch einen U20-Rekord über 5.000 m, der aber kurze Zeit später von KK pulverisiert wurde. Dass sie im Frühjahr lieber nicht mit dem DLV ins Höhentrainingslager ging, weil sie sich auf sich selbst konzentrieren wollte, zeigt, dass sie sich erst mal wieder selbst finden musste.
Einen großen Beitrag dazu die Nase wieder ganz vorne zu haben, leistet sicherlich auch der erneute Trainerwechsel zu Jürgen Augustin-Kerl. Wenn sie aber eines der vielen Wunderkinder geblieben wäre, hätte es mich auch nicht überrascht.
Im Laufen reicht eine Fokussierung mit 14/15 völlig aus. Passiert es davor, geht es in aller Regel schief. Talente zurückhalten sehe ich - so wie Gertrude es meint - nur in dem Zusammenhang, dass koordinative und körperlich auf spätere Belastungen vorbereitet werden.
Interessant wäre zu wissen, welche Trainingsmittel bei Alina Reh angewandt wurden. Als 10-jährige lief sie um die 45 Minuten die 10 K, mit 13 die 2000 m in 6:26. Was bekannt ist, ist, dass sie keine leichtathletische Grundausbildung hatte, deshalb auch ihre Defizite in der Beweglichkeit und Schnelligkeit.
Kritisch sehe ich zum Beispiel das Schlumpflaufteam Gerlingen. Grundsätzlich toller Ansatz, in dem sie eine riesige Anzahl an Schüler zum Laufen begeistern, geleitet von zwei erfahrenden Mittelstrecklern und bis zu 5 x Training die Woche. Sie räumen regelmäßig die vorderen Plätze ab in den AKs bis 14 Jahre. Auf der Homepage wird der Beste Deutsche 10-Jährige (2016) über 2000 m angepriesen, der sich dieses Jahr aber nur noch um 10 Sekunden steigerte. Mit Lucia Arens haben sie die mit Abstand beste 14-Jährige Mittelstrecklerin Deutschlands in ihren Reihen, die fast so schnell wie Alina im gleichen Alter ist. Mit welchen Trainingsmitteln das erreicht wird, weiß nicht. Supertalente oder forciertes Training? Ich bin gespannt, wer es von denen schafft, auch in der A-Jugend vorne zu sein.
Dann gibt es noch einen zweiten Effekt. Wie gehen Jugendliche damit um, wenn sie als Kinder immer mit Abstand die besten waren und irgendwann holen die anderen auf oder überholen sie sogar. Es kommen Verletzungen dazu, die Leistungen sind zwar immer noch sehr gut, Steigerungen werden aber gering.
Auch hier ist Alina Reh wieder ein gutes Beispiel. Der erste Knick mit 15 (Rückschritt der Zeiten). Mit 18 zwar zwei U20-EM-Titel, aber kaum (5.000 m) oder keine (3.000 m) Steigerung. Trainerwechsel. Dasselbe mit 19, wo auch noch Verletzungen (Ermüdungsbruch) hinzukamen. Klar schaffte sie immer noch einen U20-Rekord über 5.000 m, der aber kurze Zeit später von KK pulverisiert wurde. Dass sie im Frühjahr lieber nicht mit dem DLV ins Höhentrainingslager ging, weil sie sich auf sich selbst konzentrieren wollte, zeigt, dass sie sich erst mal wieder selbst finden musste.
Einen großen Beitrag dazu die Nase wieder ganz vorne zu haben, leistet sicherlich auch der erneute Trainerwechsel zu Jürgen Augustin-Kerl. Wenn sie aber eines der vielen Wunderkinder geblieben wäre, hätte es mich auch nicht überrascht.