(28.05.2016, 17:16)Solos schrieb: Das macht auch Sinn, da bei den Männern sind die mit den größten Schrittlängen die Schnellsten sind.
Was noch nicht heißt, dass kurze Bodenkontakte von Nachteil währen. Man kann auch durch größere Kraftstöße in derselben Bodenkontaktzeit längere Flugphasen und damit längere Schrittlängen erreichen. Die Kraftübertragung im Stütz wiederum lässt sich prima durch eine schnellere Hüftstreckung vor Bodenkontakt, also in der vorderen Schwungphase erreichen. Diese wiederum wird utnerstützt durch einen guten Kniehub, der den Beschleunigungsweg der Hüftstreckung in der vorderen Schwungphase vergrößert.
29.05.2016, 00:01 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.05.2016, 00:19 von Gertrud.)
(28.05.2016, 07:56)icheinfachma schrieb: Zu Bolt: Bolt und Reus landen schon annähernd gleich weit von ihrem KSP entfernt.
Das ist doch völlig nebensächlich. Entscheidend sind doch die Winkel. Der KSP senkt sich durch die tiefe Position von Reus in etwa so weit wie der von Bolt (natürlich über den Daumen gepeilt).
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(28.05.2016, 10:38)icheinfachma schrieb: Nur kann es eben sein, dass ein Sprinter, der sich etwas zu flach abstößt im Hinterstütz, adurch zu viel horizontale und zu wenig vertikale Kräfte erzeugt, sodass es zu einer zu flachen Flugkurve kommt. Eine geringere Flughöhe bedeutet, dass man auch eher wieder auf dem Boden gelandet ist, noch bevor man Gelegenheit hat, das Bein unter den Körper zu ziehen. Man landet dann weit vor dem KSP und erzeugt größere horizontale Bremskräfte. ,
Dazu hab ich eine Verständnis-problem: wenn man aufgrund einer flachen Flughöhe früher landet, müsste die Landung doch Nahe am KSP liegen. Wo liegt mein Denkfehler?
(28.05.2016, 10:38)icheinfachma schrieb: Nur kann es eben sein, dass ein Sprinter, der sich etwas zu flach abstößt im Hinterstütz, adurch zu viel horizontale und zu wenig vertikale Kräfte erzeugt, sodass es zu einer zu flachen Flugkurve kommt. Eine geringere Flughöhe bedeutet, dass man auch eher wieder auf dem Boden gelandet ist, noch bevor man Gelegenheit hat, das Bein unter den Körper zu ziehen. Man landet dann weit vor dem KSP und erzeugt größere horizontale Bremskräfte. ,
Dazu hab ich eine Verständnis-problem: wenn man aufgrund einer flachen Flughöhe früher landet, müsste die Landung doch Nahe am KSP liegen. Wo liegt mein Denkfehler?
Wer früher landet (also dessen Körperschwerpunkt eine niedrige Flugkurve hat und sich darum früh dem Boden nähert), hat nicht genug Zeit, sein Bein unter den Körper zu ziehen und landet schon, wenn das Bein noch relativ weit vorn ist. Weltklassesprinter haben signifikant kürzere Bodenkontaktzeiten, aber gringfügig längere Flugzeiten (in denen sie weiter fliegen) als langsamere Sprinter. Insgesamt haben sie trotzdem höhere Schrittfrequenzen als langsamere Sprinter, weil die kürzeren Bodenkontaktzeiten die längeren Flugzeiten überwiegen.
Ist es nicht auch so, dass schrittlängen, bodenkontaktzeiten und schrittfrequenzen zu einem großen Teil ein Nullsummenspiel sind, die sich durch Technik nur bedingt verbessern lassen? Letztenendes sind die Werte bei top Sprintern besser, aber eben weil sie über mehr spezifische Schnellkraft verfügen, also mehr "Ground Force" in kürzerer Zeit produzieren. Ideal ist ein hoher Kraftstoß in kurzer Zeit, aber ein schwacher Sprinter der an bodenkontaktimpuls oder Kontaktzeit arbeitet wird eher im jeweils anderen Bereich verlieren.
natürlich ist die Technik dennoch wichtig, da nicht alle Winkel gleichermaßen ideal für die Kraft Erzeugung sind und biomechanische Nachteile entstehen können, aber die einfache Rechnung bei jedem Schritt eine hundertstel oder 5cm und man ist ne halbe Sekunde schneller funktioniert einfach nicht.
30.05.2016, 08:51 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.05.2016, 09:01 von Gertrud.)
(30.05.2016, 08:03)dominikk85 schrieb: Ist es nicht auch so, dass schrittlängen, bodenkontaktzeiten und schrittfrequenzen zu einem großen Teil ein Nullsummenspiel sind, die sich durch Technik nur bedingt verbessern lassen? Letztenendes sind die Werte bei top Sprintern besser, aber eben weil sie über mehr spezifische Schnellkraft verfügen, also mehr "Ground Force" in kürzerer Zeit produzieren. Ideal ist ein hoher Kraftstoß in kurzer Zeit, aber ein schwacher Sprinter der an bodenkontaktimpuls oder Kontaktzeit arbeitet wird eher im jeweils anderen Bereich verlieren.
natürlich ist die Technik dennoch wichtig, da nicht alle Winkel gleichermaßen ideal für die Kraft Erzeugung sind und biomechanische Nachteile entstehen können, aber die einfache Rechnung bei jedem Schritt eine hundertstel oder 5cm und man ist ne halbe Sekunde schneller funktioniert einfach nicht.
Man kann schon eine Menge durch Training verbessern, aber eben auch verschlechtern. Das geschieht natürlich alles innerhalb des Talentrahmens. Aus einem "Ackergaul" kann der beste Trainer kein "Rennpferd" machen. Man soll aber sogar einen zum langen DVZ neigenden Athleten in den kurzen DVZ überführen können. Man kann durch schlechtes Training den "Pattexkontakt" forcieren.
Allerdings muss man auch sehen, dass ein Uain Bolt mit derselben Kraft eines kleineren Athleten aufgrund seiner Größe immer einen längeren Schritt hat. Es ist natürlich klar, dass man Schrittmuster wie z. B. bei Usain Bolt und Michael Johnson nicht einfach kopieren kann. Es ist sicherlich auch so, dass aufgrund sehr unterschiedlicher Voraussetzungen mehr Wert auf die Individualität gelegt werden sollte als auf die Kopie. Man kann schauen, welche Vorteile man vereinnahmen kann oder nicht.
01.09.2018, 17:15 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.09.2018, 17:26 von MZPTLK.)
Was unseren Rekordhalter Reus(10,05) angeht,
so meine ich, dass er grossartige Leistungen abliefert,
auch wenn er international Wünsche übrig lässt.
Man muss aber einkalkulieren, dass international mit Stoff gelaufen wird,
was bei den Männern etwa 2, bei den Frauen etwa 4 Zehntel ausmachen kann.
Mittels Stoff sind nicht nur höhere Trainingsumfänge möglich,
auch bestimmte Laufstil-Merkmale können wesentlich verbessert werden,
besonders auffällig bei Flojo.
Ich protestiere zum xten Mal gegen die Unsitte,
Laufstile von Leuten unter Stoff als vorbildlich hinzustellen.
Reus gab 2014 an(Quelle ist mir leider verschütt gegangen, sorry)
- Seit einigen Jahren vermehrt Training in Florida, um intensiver trainieren und schneller regenerieren zu können
- Bauchmuskulatur und Hüftbeuger gestärkt, um in eine optimale Laufposition zu kommen
- Viel Krafttraining
- Videoanalysen des eigenen Laufstils, um Beinwinkel und Schrittlängen zu optimieren
Ständig wird nach Details gesucht, die zu verbessern sind.
01.09.2018, 18:16 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.09.2018, 18:47 von Gertrud.)
(01.09.2018, 17:15)MZPTLK schrieb: Ich protestiere zum xten Mal gegen die Unsitte,
Laufstile von Leuten unter Stoff als vorbildlich hinzustellen.
Ich würde mich mit solchen Äußerungen sehr stark zurückhalten!!! Wer dopt und wer nicht, können wir von hier aus nicht beurteilen. Auch die Deutschen haben hervorragende Disziplinen: Speerwurf Männer, Diskuswurf Männer... Was vermuten andere Nationen? Es wird immer "Überflieger" geben. Man muss sich doch die Frage stellen, warum wir nur in einigen Disziplinen Weltniveau erreichen, aber eben nicht im Männersprint. Hansjörg hatte dafür einen plausiblen Grund: "Sobald es sich bei den Deutschen um Schnelligkeit handelt, geht die Lampe aus. Schon in den Schulen wird nur Wert auf Ausdauer gelegt!"
Zitat:Reus gab 2014 an(Quelle ist mir leider verschütt gegangen, sorry)
- Seit einigen Jahren vermehrt Training in Florida, um intensiver trainieren und schneller regenerieren zu können
- Bauchmuskulatur und Hüftbeuger gestärkt, um in eine optimale Laufposition zu kommen
- Viel Krafttraining
- Videoanalysen des eigenen Laufstils, um Beinwinkel und Schrittlängen zu optimieren
Ständig wird nach Details gesucht, die zu verbessern sind.
Ich kann mir von hier aus kein umfassendes Urteil erlauben, ohne das Training gesehen zu haben. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob die klügsten Köpfe im deutschen Sprint am Werke sind. Man hat Jahre verschlafen, wenn ich so an die Fortbildungen denke. Was HjH und ich seit Jahren moniert haben, hat man erst sehr spät untersucht. Es gab Defizite technischer Art, in den Drills, dem Energiesystem und dem zielgerichteten Krafttraining über Jahre.
Zu einer guten Laufposition sind die Bauchmuskeln und der Hüftbeuger nicht die erste Adresse. Entscheidend ist eine Dreifachexzentrik in einer bestimmten Position und bestimmte oszillatorische Bewegungen. Sie stimmen aus meinen Unterlagen bei Reus eben nicht!!! Mit einer trainierten "Betonhüfte" deckt man den Bereich absolut nicht ab. Mir liegen sehr differenzierte Aufnahmen von U. Bolt vor. Die Bewegungen unterscheiden sich von Reus um Lichtjahre. Diese Bewegungen kann man nicht mit Doping steuern. Es steckt eine andere Philosophie dahinter und natürlich ein Wahnsinnstalent. Wer mit 15 Jahren eine 45er-Zeit über 400m abliefert, ist einfach begnadet. Er wird wohl nicht mit 15 J. gedopt gewesen sein? Ob er später gedopt war, kann man vermuten, aber absolut nicht beweisen. Man kann auch für deutsche Sprinter keine Hand ins Feuer legen?! Auch die USA hat eigene Kontrollen wie wir. Die Langzeitauswirkungen von Kreatinmonohydrat auf die Nieren sind wohl auch noch nicht abschließend erforscht. Demnächst sollte man den Athleten wegen der Verunreinigung ohnehin Fleisch in Bioqualität verordnen. In bestimmten Kreisen auf höherer Eben sind anscheinend Gelder zur Vertuschung geflossen. Ob das heute auch noch praktiziert wird, können nur die Leute am kürzeren Hebel beurteilen, wir absolut nicht!!!