08.03.2016, 22:19
Die Diskussion um kreatin ist sinnlos : kreatin kommt natürlich in der Nahrung vor und ist damit kein Medikament sondern eine Nahrungsergaenzung
Positive Meldonium-Fälle - Kavaliersdelikt oder schweres Vergehen?
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08.03.2016, 22:19
Die Diskussion um kreatin ist sinnlos : kreatin kommt natürlich in der Nahrung vor und ist damit kein Medikament sondern eine Nahrungsergaenzung
08.03.2016, 22:26
(08.03.2016, 22:19)alex72 schrieb: Die Diskussion um kreatin ist sinnlos : kreatin kommt natürlich in der Nahrung vor und ist damit kein Medikament sondern eine Nahrungsergaenzung Koffein stand 20 Jahre lang auf der Dopingliste und auch heute wird bei jeder Dopingkontrolle auf Koffein getestet, um missbräulichen Koffeingebrauch feststellen und eventuell mit Verbot reagieren zu können. Valar aus is.
08.03.2016, 22:45
Wenn man diesen Artikel liest:
http://www.faz.net/aktuell/sport/dopingf...13609.html wundert man sich, ob in Russland niemand die neusten Listen der verbotenen Dopingmittel liest, oder ob die Funktionäre, Sportler und Ärzte meinen, dass sie das nichts angeht. Wobei ich immer noch der Meinung bin, dass die Sportler nichts machen, was ihnen nicht gesagt wird. Mag sein, dass Meldonium nur ein kleiner Fisch ist, aber es ist schon verwunderlich wie viele Sportler auch nach über 2 Monaten noch unangenehm auffallen. Ich bin vor allem deshalb skeptisch, weil ja bei den letzten Olympischen Winterspielen, gerade bei russischen Athleten doch sehr seltsame Ergebnisse herauskamen. Nochmal: Ich hoffe, dass auch die anderen Doper erwischt werden, und nicht nur die russischen Sportler.
08.03.2016, 23:14
(08.03.2016, 22:00)Atanvarno schrieb: Die leistungssteigernde Wirksamkeit von Kreatin ist übrigens in diversen Studien wesentlich nachhaltiger belegt als die von Meldonium. Außerdem besteht bei Kreatin im Gegensatz zu Meldonium die Befürchtung, dass die Nebenwirkungen bis zur Erzeugung von Krebs reichen könnten. Der Unterschied ist nur, wie bereits zuvor erwähnt: Bei Kreatin handelt es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel, dass bei Respondern (ja, es gibt Leute, die nicht drauf ansprechen) zu Leistungssteigerungen führen kann. Aber: Gleiche Werte kann man zumindest theoretisch auch durch das Essen entsprechender Mengen Fleisch erreichen. Würde man Kreatin verbieten, dann kann man gleich bei Beta-Alanin oder NaHCO3 (ugs. Backnatron) weiter machen. Für beide ist nämlich eine Leistungssteigerung bei Belastungen mit hohen Laktatwerten nachgewiesen. In der Hinsicht ist Koffein m.M.n. übrigens zurecht nur auf der Beobachtungsliste. Viel interessanter wird die die Entwicklung mit den inoffiziellen Nachfolgern von Methylhexanamin sein. (DMBA und DMHA) Bezüglich des angeblichen Krebsrisikos von Kreratin: http://suppversity.blogspot.de/2013/10/c...ancer.html
08.03.2016, 23:18
Ich wollte keine Diskussion über Kreatin lostreten. Mein Punkt ein anderer (du hast ihn als letzten Satz mitzitiert).
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
08.03.2016, 23:19
Wie andere vor mir, halte ich diese Debatte für eine Scheindebatte. Die WADA kann sich auf billige Weise aus der Verantwortung für die echte Dopingbekämpfung herausschleichen.
Wenn ich dopen will auf Weltklasseniveau, dann nehme ich doch nicht ein Medikament mit unbewiesenem Nutzen, das bis vor kurzem in vielen Ländern noch frei käuflich war, und das jedes Testlabor sofort sieht. Das ist das Digel-Schema: Weil die geschickten Doper zu schwer zu finden sind, verfolgt man die "Doping-Mentalität". Ich schreibe dies vom hohen Ross: Einen Hausarzt habe ich nicht, "Medikation" ist mir ein Fremdwort, in über 20 Jahren Vollzeit im öffentlichen Dienst war ich noch nie einen Tag krankgeschrieben. Wer noch nie eine Aspirin geschluckt hat, der werfe den ersten Stein auf Scharapowa (und die anderen).
09.03.2016, 04:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.03.2016, 05:44 von Sergej Litvinov.)
(08.03.2016, 14:26)Ericmo schrieb:(08.03.2016, 01:41)Sergej Litvinov schrieb: Klar, ich kaufe B12 in Deutschland weil es in der Dosierung in Russland nicht erhältlich ist. Das lustigste dabei ist das meine Suplimentierung von einen erfolgreichen deutschen Trainer geführt wird. Im deutschen Sport ist es so, nicht auf der Liste? Kein Doping. Nur die Russen sind so blöde und fliegen mit Oral-Turinabol auf. B12 kurbelt den Eiweißtofwechsel an, ich muss bei der Belastung viel mehr Eiweiß essen als ein normaler Mensch. Es ist kein Wundermittel, alle Wundermittel die ich kenne stehen auf der Liste. Ich nehme auch Präparate für eine bessere Verdaung, ist es auch schlimm? Du verstehst wohl nicht die Physiologie, es hatt kein Sinn hart zu trainieren wenn man den Körper nicht genug Eiweiß,Kohlenhydrate,Fett, Miniralien und Vitamine gibt. Aus der Nahrung ist das fast unmöglich zu bekommen. Dabei ist Kreatin zum Beispiel wirklich Leistungssteigernd aber es kommt auch in der Nahrung vor, wie B12.
09.03.2016, 05:03
(08.03.2016, 11:53)Robb schrieb:(08.03.2016, 11:44)beity schrieb: Also vor dem 1.1.2016 konnte in Deiner Dopingprobe soviel Meldonium drin sein wie sonst was, da musste nichts deklariert werden. Man sollte es rein schreiben, doch die meisten schreiben fast nichts rein. Ich schreibe sogar Bierheffe rein
09.03.2016, 05:09
Interesante Diskusion zwischen Herr Lohre und einen Anti-Doping experten aus Finland in Facebook:
Guenther Lohre The same was said about steroids, Cortison and other medication. It is only für prevention purposes only. The truth is, all of this is extremely dangerous to your health and it is doping. Do you really believe that athletes take meldonium if there is no positive effect on the performance? Sergei Iljukov Guenther Lohre I totally agree with you regarding steroids and cortison. These are old beliefs coming from CCCP past. As in Germany after fall of GDR, mindshift in coaches mind happened, but it didnt happened in Russia. Thats the issue and still problem. No any antidoping system ever clear sport untill we have coaches who think that way, but in this particular case the problem is that meldronate doesnt have ergogenic effects any performance enhancing effect, but used on old believs that it protect athletes heart. This is BS. I respect your reference to Cologne laboratory and Mario Thevis behind it and going to talk about this topic with him next week at wada conference, but still banned means banned and thats the rule to be followed, not broken. Will see, will the wada attitude towards mildoniumin changes next week. Will do best for that, but that a matter of professional discussions.
09.03.2016, 09:32
Wir haben im (Hoch-)Leistungssport ein generelles Problem: Nur Leistung wird bezahlt! Jeder Athlet unterliegt gewissen Formschwankungen (Regeneration, Verletzung, Saisonaufbau aber manchmal auch einfach ein ausgereiztes Training) - dauern diese zu lang ist die "sportliche Existenz" gefährdet (vulgo Förderung / Kaderzugehörigkeit…). Die landläufige Meinung lautet, "da kann man etwas gegen machen", besonders effektiv aber eben auch durch Verbotenes.
Da Dopingmittel verboten sind, gibt es nur wenige verlässliches Studien, die aber in der Regel älter und geheim waren. Meldonium ist leistungssteigernd? Nun es gibt starke Indizien, wissenschaftliche Beweise im Leistungssportbereich aber nicht wirklich - INTERESSIERT EH "KEINE SAU", geschluckt wird trotzdem. Kreatin wirkt leistungssteigernd? Nun die physiologischen Mechanismen scheinen dafür zu sprechen, aber hat sich mal jemand die Leute und Interessenskonflikte der Personen angesehen die zu diesem Thema forschen / publizieren? Also preisverdächtig ist keine dieser Forschungen - geschluckt wird trotzdem und manchmal wirken ja auch Placebos… Das generelle Problem im Anti-Dopingkampf bleibt immer gleich: Man muss es beweisen (die Wirksamkeit, manche Verbote erfolgen auch ohne diesen Nachweis!) und man muss es nachweisen können (und zwar zweifelsfrei, Kreatin, Koffein kann ich auch über die Nahrung in unnatürlichen Mengen zu mir nehmen, aber wer "frisst" schon 2kg Rindfleisch täglich oder trinkt 12 Tassen Kaffee unmittelbar vor dem Wettkampf) Die Tendenz die dabei herauskommt sieht so aus, dass wir dann schnell verbieten wenn die Aufnahme nur künstlich erfolgen kann (weil in der Nahrung so nicht vorkommend), wenn der Nachweis einfach und leicht ist (Meldonium kann man hervorragend und mit großer Genauigkeit in alten Dopingproben nachweisen) und wenn die Mittel gut bekannt sind (!). Es gibt eine ganze Reihe von verdächtigen Substanzen, die ein Missbrauchpotenzial darstellen, aber die Nachweise sind teilweise schwierig bis hin zu gar nicht etablierten Nachweisverfahren (! man könnte wenn man wollte, ist aber teuer), es gibt immer wieder Medikamente die die medizinisch gedachte Wirkung nicht erbringen, aber "interessante Nebenwirkungen" haben (Viagra dürfte das bekannteste sein). Das "Spiel" nennt sich "Hase und Igel" und man muss in der Dopingbekämpfung leider auch strategisch vorgehen, gewünscht wird die totale Kontrolle, machbar ist sie aber aus genannten Gründen nicht. Untätigkeit wird aber auch abgestraft (Zuschauerschwund), weswegen wir uns auf Spektakuläres stürzen - derzeit ist Meldonium dran, viele entdeckte Täter mit wenig Aufwand - einmal die HPLC angeschmissen und "wir haben sie". Kostet nicht mal extra, wir müssen nur auf einen zusätzlichen Ausschlag auf der Skala achten… und Olympia kann kommen. Ich entschuldige mich für den Zynismus, denn auch ich habe keine Lösung, außer: erwischte Dopngsünder dauerhaft vom Leistungssportzirkus auszuschließen. Berufsverbot? Ich kenne einen Mediziner der in der Nachtschicht vor Erschöpfung einschlief und dem ein Patient deshalb verstarb - seine Approbation ist er los… Einen Polizisten hier im Ort erwischte man mit 2,4 Promille bei einem verursachten Unfall mit Blaulicht - er ist jetzt Frührentner… Man sollte sich nicht in die Falle der "publikumswirksamen Lösung" locken lassen (Sergej sprach den Steroid-Pass schon an), dass eigentlich Problem ist tiefergehend, die "Belohnungen" und "Verlockungen" des Betrugs als "Kavaliersdelikt" stehen in einem Missverhältnis und solange das nicht verändert wird, wird sich an der Dopingproblematik nichts ändern (es wird nur neue Mittel geben - und es gibt sie schon heute!) |
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