Heute, 08:20
(Heute, 08:02)Reichtathletik schrieb: MikeStar, nochmal: Hier geht es eigentlich um sexuellen und anderweitigen Missbrauch. Da Geduld(!) zu fordern ist echt hart an der Grenze. Im Extremfall – von dem wir hoffentlich nirgendwo reden– würde das heißen: Lass dich erst noch ein paar mal vergewaltigen und warte auf einen Moment, in dem dein Anliegen den Sport nicht stört!
Ich weiß du hast geschrieben, in dem Bereich wäre es etwas anderes, aber so kommt es bei Betroffenen nicht an. Da wird die allgemeine Vorgehensweise bei Missständen gesehen und die ist nunmal in der Erwartungshaltung "von oben" deutlich näher an deiner. Es ist ja so, dass man in der Regel in fast jedem(!) Belang keine Antworten von DLV-Verantwortlichen bekommt, selbst wenn man eigentlich in einer Position ist, in der das der Fall sein sollte – wenn gerade EM/WM, Jugend-EM, Trainingslager, Urlaub, name it ist... Und deshalb ist es wichtig, dass Athleten und Trainer andere Erfahrungen machen und andere Vorgehensweisen akzeptabel sind als die von dir beschriebenen selbst wenn es um Kleinkram gehen würde. Die Botschaft die ankommt ist nunmal nicht: Missbrauch ist etwas anderes. Sondern: Wenn du schon keine Reaktion auf eine Nicht-Nominierung bekommst (kommt immer wieder vor, Athleten(!) erfahren aus Instagram, ob sie dabei sind (also dem kanal, den du für Athleten als Kommunikation unangemessen ansiehst) – dann kriegst du auch keine wenn du Missstände ansprichst.
Ich sag dir ganz offen, ich hätte Null glauben daran, dass was passiert wenn ich intern Bedenken über gewisse Personen äußern würde. Bzw. es würde was passieren – ich würde noch mehr gemeidet.
Auch zu den Vertrauenspersonen: Die Athletensprecher sind ebenfalls Athleten, die vom Verband abhängig sind. Max Thorwirth, der hier regelmäßig mitliest und sich z.T. auch äußert, ist sicherlich sehr engagiert. Letztlich aber jedes Jahr ein Wackelkandidat für Nominierungen und Kader. Trainiert bei einer Bundestrainerin. Kritischer Mensch – aber voll im System. Julian Weber: OK-Athlet. Damit per Definition einer der bestgestellten überhaupt. Wenn es um Olympia/WM etc. geht in aller Regel mit dem Kopf richtigerweise sicher eher dabei, zu gewinnen, als in menschliche Abgründe einzutauchen. Und übrigens: Beides Männer. Wie gesagt, beides super Menschen, aber nunmal keine Leute "außerhalb des Systems", sondern in der "Wagenburg". Da halte ich ein Zentrum für Save Sport, das außerhalb der Verbände angesidelt ist für deutlich sinnvoller.
Sag mal willst du mich verarschen?
Ich habe schon klar und deutlich geschrieben, dass ich bei sexuellem oder anderweitigem Missbrauch sofort handeln würde und auch Vertrauenspersonen ggf. außerhalb des Systems involvieren würde. Polizei, Weißer Ring und wie die ganzen Hilfsorganisationen heißen.
Mein Post bzgl. Abwarten war eine klare und eindeutig identifizierbare Antwort auf einen völlig anderen Sachverhalt, der allen Anschein nach nichts mit sexuellem Missbrauch zu tun hat. Und selbst da habe ich geschrieben, dass - falls man das Gefühl hat, dass es über sportliche Gründe hinausgeht - externe Hilfe sucht.
Zwischen Missstände anprangern und Missbrauch bekämpfen liegen ja wohl bitte Welten und sportliche Ungleichbehandlung mit Missbrauch oder Vergewaltigung gleichzusetzen ist ja wohl bitte eine Verhöhnung von echten Missbrauchsopfern aus Vergewaltigung, sexueller Nötigung oder ähnlichem.