(05.11.2024, 07:39)Diak schrieb:(05.11.2024, 00:44)Sandmann schrieb: Aus Anlaß der heutigen Wiederholung im linearen 3sat-Programm:
Doku: Geschlechterspezifisches Training - 3sat-Mediathek
Ich habe ein wenig im Forum herumgesucht, aber dieses sicher nicht unwichtige Thema scheint mir auch hier in den trainingsfachlichen Threads recht wenig beachtet zu sein. Eilish McColgan rüttelt ja wohl seit einigen Jahren am Tabu (sie findet jedenfalls, es ist noch eins), aber im deutschsprachigen Raum hat das meinem Eindruck nach nicht viel Widerhall gefunden.
danke für den Tipp, ich verfolge das Thema seit 12-15 Jahren sehr intensiv, habe einen Haufen Fortbildungen dazu gegeben und durchaus den Eindruck, dass das Vorwissen mehr wird und wir uns um die Details kümmern können...
Das hat der DLV in den Fortbildungen schon mit Frau Prof. Dr. Platen aufgegriffen. Einige andere europäische Staaten sind auch eifrig.
Ich habe bei einer meiner Athletinnen bereits in gewisser Weise antizipierend danach in den 90er Jahren trainieren und wettkämpfen lassen, weil ich es katalogisiert und Leistungsschwankungen beobachtet hatte. Ich habe die Aufzeichnungen noch heute in meinem Fundus. Ich habe auch noch meine eigenen Aufzeichnungen aus den 60er Jahren und habe genau die schwachen individuellen Zyklustage herausgefiltert. In gewisser Weise ist das auch eine Vorgabe für ein Belastungsprotokoll!!!
Das Ganze scheint vor allem ein Problem zwischen Trainern und Frauen wegen Hemmschwellen zu sein.
Das Zyklustracking ist eine Sache. Es gibt bei Frauen eine Menge an Besonderheiten, die man beachten muss. Das alles sind wieder Probleme unterschiedlichen Kenntnisniveaus. Das habe ich bereits auch in den 90er Jahren durch entsprechende Studien einfließen lassen.
Ich sehe z.B. die schwere ACL-Verletzung von Lucie Kienast unter bestimmten Kriterien, die bei starkem Wissensfundus so nicht passieren. Man muss einfach auch in der Lage sein, das Übungspotential anzupassen. Das hat auch etwas mit Beobachtungsgabe zu tun. Jedes Team muss im Grunde seinen eigenen Weg finden. Ich "grätsche" bei anderen Teams auch überhaupt nicht hinein. Ich bin total von meiner Handlungsweise auch in diesem Bereich überzeugt, weil ich schon sehr früh antizipiert habe, bevor der Run auf "neue" Sachen begann, war aber immer bereit, mit sehr guten Wissenschaftlern an einem Strang zu ziehen.
Z.B. sehe ich im deutschen Weitsprungbereich überhaupt keinen Ansatz auf Spezialbedürfnisse bei gewissen Personen, im Sprungbereich auf körperliche Vorgaben zu spezifizieren und somit gesund zu trainieren. Was bringt was und das gesund beim weiblichen Körper??? Es fehlt sozusagen aus meiner Sicht der "Motor" für die Weitsicht solcher Inhalte. Es gibt im Sprungbereich enorm gute Errungenschaften hinsichtlich Belastung durch ganz spezielle Forscher, wobei ich demnächst einen aufsuchen werde. Es macht mir einfach Spaß, den Übungspool individuell und generell gesund umzugestalten.
Gertrud