(26.11.2014, 12:31)Hellmuth K l i m m e r schrieb: beity,zu meiner Schande muss ich gestehen, das ich nicht die Bedeutung von SV kenne...
du scheinst ja wirklich ein Lauf-Insider zu sein. Mit Fähigkeiten zum Bundestrainer, Kenntnissen in der Trainings-Periodisierung und der Athleten selbst.
(Du erinnerst mich an meinen Sohn H. - der weiß über Marathon auch alles [besser] )
Wag dich doch mal aus der Deckung und teile uns deine Erfolge im SV ??? mit, nenne die Erfolgreichsten.
H. Klimmer / sen.
aus finanziellen Gründen konnte ich es mir nicht erlauben, die (hauptamtliche) Trainerlaufbahn einzuschlagen.
Es ist oft wie in der Politik, die besten Leute sitzen nicht im Bundestag. Die besten bekommst Du nicht für Bundestagsdiäten.
Ähnlich ist es mit hauptamtlichen Trainern in der Leichtathletik.
Ich möchte aber bewusst anmerken, das es unter den Bundestrainern absolute Topleute gab und gibt, aus meiner Erfahrung tendenziell eher in technischen Disziplinen.
Was macht (für mich) einen Toptrainer im Ausdauerbereich aus?
gewisse eigene Erfahrung im höheren Leistungsbereich
profunde (sport)wissenschaftliche Kenntnisse
aber dann wird es spannend
derjenige muss die Bereitschaft haben offen für neues zu sein,
er darf keinen Standesdünkel haben ( und sei es die Beobachtung, der Tipp meinetwegen der Reinigungsfrau und zumindest diesen überdenken)
Pädagoge sein
und das ist ebenfalls nur unzureichend erlernbar,
Intuition....spüren was im Athleten vorgeht.
Unverfängliches Beispiel.
Auf dem Plan steht für die Mittelstrecklerin meinetwegen 5x 600 Meter etwas schneller als 1500 Meter Renntempo. die Athletin erfüllt die Vorgabe...auf dem Plan nun abhaken? alles gut?
Das kann ein Tempotraining gewesen sein, das Form aufbaut oder eben genau das Gegenteil bewirken. Du musst unabhängig von der Stoppuhr beobachten können. Spüren, war es gut war es schlecht, mit dem Athleten kommunizieren. Gegebenenfalls korrigieren, vom Plan abweichen, den Athleten zur Selbstständigkeit ermuntern. Körpersignale deuten. Du sollst dem Athleten eine Hilfe sein, nicht eine Krücke, ohne die er umfällt....
Das ganze ist bei Frauen noch mal etwas diffiziler. Hier gibt es größere Schwankungen hinsichtlich der Leistungskonstanz. Erhalten gerade Frauen UM, war das Training "berechenbarer". Da hat der ein oder andere Trainer schon seine Verständnisprobleme bekommen, nachzuvollziehen zu können, warum die Athletin plötzlich (abweichend vom Plan) "platt" ist. Also ohne UM. Diese Trainer waren hinsichtlich der Trainingsmethodik schon ganz gut, aber.....
Ich könnte noch ewig ausholen, aber beschließe meinen Beitrag mit meiner Einschätzung, das ein Heinig, ich glaube da ernte ich hier auch nicht großartig Widerspruch, KEIN Pädagoge ist und mit dem in den Athleten hineinversetzen habe ich auch so meine Zweifel.
edit mod: Diskussion abgetrennt aus
Chiba-Ekiden 24.11.2014