(12.11.2014, 16:15)Diskusmann schrieb: Ja, Brian hat das Leben exzessiv gelebt und ist so auch das Unternehmen Kugelstoßen angegangen - alles oder nichts.Ja, ein Abenteurer, Späthippie und Kumpel.
Was er unternommen und erlebt (und konsumiert) hat, reicht normalerweise für mehrere Leben, aber es ist immer wieder spannend, wenn er Erlebnisse zum Besten gibt und aus dem Nähkästchen plaudert. Ein echter Wahnsinnstyp!
Drehstoß - Geschichtliches und Technisches
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12.11.2014, 19:16
Hier nochmal was ich mit um die kugel rumdrehen meinte.
habe mal den Weg der Kugel und des KSP eingezeichnet. am ende der linken stützphase lehnt der körper nach vorne und die kugel ist schon fast in der ringmitte und in der auslage lehnt der körper nach hinten. die kugel bewegt sich also nicht mehr viel, aber der KSP sehr wohl. die energie ist also im körper und wird dann wieder auf die kugel übertragen.
Wilko Schaa beim IAT hat schon sehr ausgiebig und gut auch den Drehstoß beleuchtet. Man kann auch sehr gut mit ihm diskutieren. Man sollte in der Beurteilung schon fair sein.
Gertrud
13.11.2014, 13:21
Ihre Berechtigung haben sicher beide Techniken.
Der eine kann damit besser, der andere damit. Aber Fakt ist, dass in Deutschland die Drehstoßtechnik sehr stiefmütterlich behandelt wird. Der einzigste etwa Weltklassestoßer war Peter Sack mit etwas über 21 m. Wenn man sich auch jetzt im IAT mit diesen Techniken beschäftigt und sogar ganz geheime Erkenntnisse hat, gibt es vielleicht gute Gründe fürs festhalten an der O´Brien-Technik. Nach ca. 40 Jahren Drehstoß müssten das aber ganz neue Erleuchtungen sein, dann aber raus damit liebes IAT . Wir haben in Deutschland außer Storl im Kugelstoßen ( übrigens sind wir im Wurfbereich nur noch im Diskuswerfen Weltklasse ) nichts mehr zu bieten, bleiben aber bei der alten Technik. Wenn es dafür gute Gründe gibt, sollten sie publik gemacht werden. Ansonsten ist eine Umorientierung längst überfällig. Im geheimen forschen bringt doch nichts, sichtbare Ergebnisse müssen an den Trainer gebracht werden ! --------------------------- gestern ging es der LA gut, heute geht es ihr besser - es wäre schön, wenn es ihr morgen wieder gut ginge. ( frei nach W.Finck,Kabarettist )
13.11.2014, 13:28
Man könnte doch genauso sagen, dass die Amis die angleit Technik stiefmütterlich behandeln. wer war denn der letzte ami gleiter mit 21m?
da ist denke ich auch viel Tradition dabei. in einem land wo ein beyer, Timmermann, buder, Bartels und storl angleiter waren tut man sich schwer eine andere Technik zu lehren, bei den amis ist es genau umgekehrt. das gilt insbesondere für top Talente. wenn ein 17 jähriger bei 16,50 hängt wird er eher das "Risiko" eingehen das drehen zu probieren als ein super Talent welches die 6 Kilo kugel 21m stößt, da dieser einfach viel zu verlieren hat. Ich habe übrigens auch Drehstoß Erfahrung (ich war allerdings reiner Hobby Sportler und habe damals mit der drehtechnik knapp 11,50 oder so gestoßen) und mir hat es viel spaß gemacht (ich hatte auch immer mit dem angleiten Probleme), aber ich kann verstehen warum sich ein top Talent nicht daran wagt, vor allem wenn der Trainer keine Erfahrung damit hat.
13.11.2014, 13:47
Lieber gera,
Peter Sack war nicht der einzige Drehstoßer von Weltklasse in Deutschland. Ich muss mich bei Rolf Oesterreich entschuldigen, dass ich ihn bei meiner Aufzählung in einem weiter unten stehenden Posting vollkommen übersehen habe. Seine Geschichte ist auf www.drehstosstechnik.de nachzulesen. Ihn nicht aufgeführt zu haben ist ein Fauxpas! In Deutschland haben erst vor gar nicht allzu langer Zeit die Trainer begonnen, sich mit der Drehstoßtechnik intensiv zu beschäftigen und dann auch zu vermitteln. Das geschieht in Neubrandenburg, in Berlin, in Baden Württemberg und weiteren Wurfzentren. In Deutschland wird diese Technik aber nicht als einzige Möglichkeit gesehen, Weltklasseleistungen und internationale Erfolge zu erzielen. In den USA ist das zumindest für den männlichen Bereich anders, dort gibt es kaum noch männliche Angleiter, es ist in dem Bereich quasi eine Monokultur eingetreten. Nicht für alle Stoßer ist die Drehstoßtechnik aber gut geeignet. Deutschland ist natürlich nicht nur im Diskuswerfen Weltklasse, mit Storl und Schwanitz sind zwei Kugelstoßer/-innen ganz vorne dabei, die Lücke hinter Storl wird sich in den nächsten Jahren schließen, etwas schlechter sieht es da sicher bei den Frauen aus. Weiterhin sind auch unsere Speerwerfer/-innen Weltklasse, Erfolge werden dort auch im männlichen Bereich in den kommenden Jahren zu feiern sein, und zumindest unsere Hammerwerferinnen sind ebenfalls Weltklasse. Wenn Du Dein Weltbild vom Wurfbereich so schwarz malst - welche Farbe hätte denn dann der Sprint- oder der Laufbereich? Wo kämen wir denn da hin? Wenn jeder sagen würde, wo kämen wir denn da hin und niemand ginge, um zu sehen wohin man käme wenn man ginge...
Ich bin da ganz mit Diskusmann auf einer Linie: es kann nicht darum gehen, die eine durch die andere Technik abzulösen, da beide Techniken einen unterschiedlichen Typus bevorteilen. Vielmehr gilt es, die für den jeweiligen Athleten geeignete zu Technik zu vermitteln und auf die individuellen Belange zu adaptieren. Nur so kann der verfügbare Pool an Talenten optimal ausgeschöpft werden.
Die zuständigen Personen werden sich dessen auch bewusst sein. Aber es geht eben nicht von heute auf morgen, für den Drehstoß ein vergleichbares Know-how wie im Angleiten zu entwickeln. Ich bin mir aber sicher, dass wir in den nächsten Jahren auch deutsche Dreher auf Weltklasseniveau sehen werden!
13.11.2014, 15:47
Erstmal habe ich beide Ttechniken als durchaus nebeneinader anwendbar bezeichnet.
Zum anderen wird die Drehstoßtechnik schon stiefmütterlich - bisher jedenfalls - behandelt. Unstere Talente werden in der Mehrzahl gleich aufs angleiten getrimmt. Tradition hin oder her, die hatte die USA ja auch, und doch haben sie schnell den Trainern/Athleten die Wahl gelassen. Durchgesetzt hat sich dann dort die Drehstoßtechnik. Ich vergleiche das mal mit Flop/Straddle, gibt man die Richtung nicht aus gewichtigen Gründen vor, setzt sich ganz von allein das Effektivere durch. Wenn wir jetzt noch nach dem know-how für die Drehstoßer suchen, haben wir einfach die Zeichen der Zeit verpennt. Gut , ich hätte die Leistungen unsere Werfer differenzierter sehen sollen. Aber wir haben einen Kugelstoßer, eine Kugelstoßerin, 2 Hammerwerferinnen , keinen männlichen Hammerwerfer, Frauen-Speer ist gut, Diskus Männer+Frauen noch besser. Oft gibt es aber zwischen dem besten und den nachfolgenden eine riesen Lücke, die man nicht übersehen sollte. Ob der Nachwuchs sie füllt, kann man hoffen, nicht wissen. Ich wünsche, Du hast recht Diskusmann, dass man in Zentren jetzt auch Drehstoßer hervorbringen wird. --------------------------- gestern ging es der LA gut, heute geht es ihr besser - es wäre schön, wenn es ihr morgen wieder gut ginge. ( frei nach W.Finck,Kabarettist ) (13.11.2014, 13:21) gera schrieb: Im geheimen forschen bringt doch nichts, sichtbare Ergebnisse müssen an den Trainer gebracht werden ! Sieht nicht nach Geheimnissen aus (siehe für Drehstoß S. 10): https://www.leichtathletik.de/fileadmin/...z_2013.pdf (14.11.2014, 01:40)Solos schrieb:(13.11.2014, 13:21) gera schrieb: Im geheimen forschen bringt doch nichts, sichtbare Ergebnisse müssen an den Trainer gebracht werden ! Das sind insgesamt Zusammenfassungen, die immer von Dr. Killing relativ schnell geliefert werden. Die PDF-Dateien sind erheblich umfangreicher. Man darf natürlich nicht vergessen, dass Vorträge immer nur einen Bruchteil des Gesamtwissens darstellen. Gertrud |
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