[gera]

Arthur Abele hat in diesem ein grandioses Comeback hingelegt.
Neue persl.Bestleistung im Zehnkampf, in vielen Einzeldisziplinen und ein hervorragender 5.Platz bei der EM in Zürich.

Und doch - finde ich - ist er unter Wert beurteit worden.

Seine beste Einzelleistung erzielte Abele im 110 m H.-Lauf - mit 13,55 sec.
Diese Superzeit liegt in einem Leistungsbereich, der nach geltender IAAF-Wertung von 1985 völlig unterbewertet wird.( dieser unterbewertete Bereich geht bis etwa 13,72 sec. )
Das zeigt sich daran, dass der bis 2012 geltende WR über die Hürden = 12,88 sec. nur genauso viele Punkte bringt ( = 1124 ) wie 5,67m im Stabhochsprung , oder 20,39 m im Kugelstoßen, oder 62,01 m im Diskuswerfen.
Abele hätte also für seine 13,55 sec. viel mehr Punkte verdient gehabt.
Einer seiner Konkurrenten aber , der Franzose K.Mayer lief über die Hürden 14,28 sec, eine Zeit, die im überbewerteten Bereich liegt.,er bekam also relativ zu viele Punkte im Hürdenlauf.

Fairerweise hätte Abele gegenüber Mayer im Verhältnis  45 Punkte mehr bekommen müssen.

Das ( nach meiner NBL-Methode ) korrigierte Ergebnis der EM Zürich würde so aussehen:

1.)   Krauchanka             8515  Punkte        ( offiziell 1. ) 
2.)   Abele                      8443  Punkte        (    dto.  5. )
3.)   Mayer                     8415  Punkte        (    dto.  2. )
4.)   Skurenkov               8412  Punkte       (    dto.  3. )
5.)   Kazmirek                 8409  Punkte       (    dto.  6. ) 
6.)  Sintnicolaas              8408  Punkte       (    dto.  4. )


Pech für Arthur Abele also, dass er seine beste Leistung gerade in einer Disziplin, dem 110 m H. -Lauf , erzielt , die im oberen LB stark unterbewertet wird.

edit mod: mit dem bestehenden Thread zusammengefügt

[gera]

wie schon gesagt, die WR mit einer einheitlichen Punktzahl zu bewerten, ist nur einer von mehreren Eckpunkten, die die Bewertungsformel einer Disziplin bestimmen.
Ich habe das ganze auch mit Durchschnittsleistungen der Weltbesten durchgespielt, es bringt bis auf wenige Punkte keine anderen Relationen zwischen den Disziplinen.
Außerdem bringt eine solche Vorgehensweise in allen Leistungsbereichen mehr Sachlichkeit in die Beurteilung, die subjektiven Meinungen, was denn nun für Mehrkämpfer gleichwertig sei, werden damit ausgeschaltet.

Aber wie gesagt, man sollte meine kompletten Ausführungen zum Thema lesen.

[Hellmuth K l i m m e r]

@ Piroschka
Mit diesen Gedanken kann ich mich anfreunden!
Ich habe schon im Senioren-Wettkampfsport einmal vorgeschlagen, die Ewige Weltbestenliste als Grundlage aller Berechnungen zu verwenden. Da die EWBLi sich stets nur langsam ändert, könnte z. B. der Durchschnitt der TOP 20 eine gute Grundlage für die verschiedensten Vergleiche und Berechnungen sein - auch für "gerechte" Punktwertungen.
Dagegen sind die aktuellen WR m.E. zu kurzlebig (d.h. für die notwendige Langlebigkeit von MK-Punkttabellen)   u n d   teilweise zweifelhaft.

H. Klimmer / sen.

[lor-olli]

Die Frage die sich stellt: Wird der Zehnkampf "gerechter" wenn man die bisherige Punktewertung ändert? Das ist doch auch eine Frage des Standpunktes und der eigenen Fähigkeiten. Von den Zehnkämpfern die ich kenne (es sind einige), möchte die überwiegende Mehrheit (>90%) keine  Änderung bei den Punktewertungen, ist es also "gerecht" sie dann trotzdem zu ändern? Die Auswirkungen greifen sofort, die Anpassung des Trainings (um die eigenen Möglichkeiten bestmöglich auszuschöpfen!) dauert sicher einige Zeit / Jahre.

Zu glauben, "ich ändere die Punktetabelle und alle trainieren so weiter" zeugt nur davon, dass mal wieder Theoretiker planen. Jeder Mehrkämpfer kennt in etwa die Punktezahlen für eine Leistung, er weiß wieviel Punkte mehr die Verbesserung  in einer Diziplin bringt und wieviel sie dafür in einer anderen kosten kann. (Tendenziell natürlich, die wenigsten belasten sich im Wettkampf mit auswendig gelernten Punktetabellen, auch wenn ich so einen Spezie kannte…)

Die Wertung soll keinen Mehrkämpfer besonders bevorteilen und wenn man sich anschaut wie sich der Typus am Beispiel Ashton entwickelt hat, muss man feststellen, dass die Besten wirkliche Allrounder sind / sein müssen. Niemand wird die Punktetabelle so gravierend ändern wollen und können, dass ein anderer Zehnkamof herauskommt, also welcher "Gerechtigkeit" dient die Änderung? (ja gera, ich habe deine Ausführungen dazu gut studiert). Die Änderungen blieben in der Summe geringer als die Schwankungsbreite eines Athleten zwischen einem guten und einem schlechten Zehnkampf……

[Mica]

Jetzt gebe ich auch mal meinen Senf dazu:

Mein Vorschlag:

1200 Punkte
entspricht der Einstellung des jeweiligen Disziplinweltrekordes (egal, wie er zustande kam)

1000 Punkte
entspricht der Einstellung des jeweiligen Disziplin-Zehnkampf-Weltrekordes (egal, wie er zustande kam)

Die jeweilige Punktetabelle wird zum Stand 1. Januar jeweils angepasst und gilt dann für das restliche Jahr, egal, wie sich die Rekorde entwickeln.

[Piroschka]

Das ist natürlich totaler Unsinn, da wie schon gesagt es Disziplinen gibt, in denen auf Grund der Anforderungen des Zehnkampfs die Abstände zum WR viel größer sind als in anderen. Also kann man die Differenz auch nicht gleich bepunkten. Zumal dies dann auch überhaupt keine vernünftige exponentiele Steigerung mehr zulässt. Also würde Leistung auch nicht entsprechend belohnt. Desto höher der Leistungsbereich, um so größer müssen die Punktzuwächse bei identischer Leistungssteigerung sein.

Zumal das auch bedeuten würde, dass wenn bspw. ein Athlet Zehnkampfweltrekord im Kugelstoßen aufstellt, der nur 1 cm unter dem Disziplinweltrekord liegt, im folgenden Jahr 1cm über 200 Punkte mehr oder weniger entscheidet. 

[beity]

Die Tabelle ist so wie sie ist......
Wenn ein 10 Kämpfer der gehobenen Klasse sich von den Punkten verbessern will, wo kann er am meisten vielleicht von einem zum anderen Jahr steigern?

Sprint scheint mir am schwierigsten.
Wenn das Ziel ist, in einem zum anderen Jahr in der ein oder anderen Disziplin 40 Punkte zu gewinnen, dann müsste z.b. 
100 Meter von 11,00 sich auf 10,82 verbessern. Finde ich schon sehr ambitioniert.
400 Meter von 49,9 auf 49,0.  auch schwer, empfinde ich etwas leichter.
1500 Meter von 4:45 auf 4:38  das ist allein schon möglich, wenn der schwächere 1500 Meter Mann mal alles rausquetscht ( ohne das er sich konditionell überhaupt verbessert hätte)
Diskus von 44 auf 46 Meter.....das ist doch lohnenswert,
Erst recht Stab, anstelle 4,70 eine 4,90 das sind 61 Punkte!

Gerade wenn man die EM vor Augen hat, so gut die Deutschen auch in weiten Teilen lagen, sie haben vorzugsweise im Stabhochsprung die Medaillen verloren.
Also Jungs...
Schnelligkeit halten, noch etwas besser werfen und stoßen, auf 1500 Meter den A....zusammenkneifen und Stab, Stab Stab.... ( ach, es ist so einfach, sich zu verbessern...theoretisch)

[lor-olli]

Beity for Bundestrainer Mehrkampf

Aber es verdeutlicht das Problem doch recht anschaulich, wie gerecht "Gerechtigkeit" doch ist. Nicht das Lavillenie noch Zehnkämpfer wird (der hat am Wochenende hab ich aufgeschnappt schon wieder einen Zehnkampf versucht, finde aber keine Ergebnisse, vielleicht auch erst wieder in Talence 21/22 Sep ?)

[beity]

Lavillenie, läuft der über oder unter den Hürden

(die Spitze sei erlaubt, sein Auftreten im WK wirkt schon sehr überheblich)

[Mica]

Aber es verdeutlicht das Problem doch recht anschaulich, wie gerecht "Gerechtigkeit" doch ist. Nicht das Lavillenie noch Zehnkämpfer wird (der hat am Wochenende hab ich aufgeschnappt schon wieder einen Zehnkampf versucht, finde aber keine Ergebnisse, vielleicht auch erst wieder in Talence 21/22 Sep ?)

Lavillenie hat am Wochenende bei der Décanation mitgemacht. Ist im Stabhochsprung 5,90m hoch gekommen.