[Atanvarno]

Schaun wir mal, wie es weitergeht. Die Rekordvorgängerin läuft zwar noch, hat sich aber nicht signifikant verbessert seit 2018.

[Andreas]

Ehrlich gesagt, gabs schon viele "Wunderkinder". Wer erinnert sich vielleicht noch an eine Jule Aßmann, die in sehr jungen Jahren schon beachtliche Laufzeiten erzielte und mehrfach im Fernsehen bei Stern-TV auftrat und von der Kölner Sporthochschule betreut wurde. Leider war's bei ihr nur ein kurzes Strohfeuer.

[RalfM]

https://www.n-tv.de/mediathek/videos/spo...54776.html

[TranceNation 2k14]

Ehrlich gesagt, gabs schon viele "Wunderkinder". Wer erinnert sich vielleicht noch an eine Jule Aßmann, die in sehr jungen Jahren schon beachtliche Laufzeiten erzielte und mehrfach im Fernsehen bei Stern-TV auftrat und von der Kölner Sporthochschule betreut wurde. Leider war's bei ihr nur ein kurzes Strohfeuer.


Ehrlich gesagt, wurde genau das schon in diesem Thread thematisiert. Meinst du, du findest die Stelle selbst?

[Atanvarno]

Aßmann war 13 als sie hochgehypt wurde, Hutchins ist 16. Da ist die Aussagekraft der Leistung schon deutlich höher. Wenn die auf letsrun berichteten 35-40 Meilen/Woche stimmen, bewegt sie sich auch vom Trainingsumfang her in einem vertretbaren Bereich für diese Altersgruppe. Das ist natürlich alles keine Garantie für langfristigen Erfolg mit Zeiten im Erwachsenenbereich die den jetzt gezeigten entsprechen, aber gespannt auf die weitere Entwicklung darf man schon sein.

[Gertrud]

Aßmann war 13 als sie hochgehypt wurde, Hutchins ist 16. Da ist die Aussagekraft der Leistung schon deutlich höher. Wenn die auf letsrun berichteten 35-40 Meilen/Woche stimmen, bewegt sie sich auch vom Trainingsumfang her in einem vertretbaren Bereich für diese Altersgruppe. Das ist natürlich alles keine Garantie für langfristigen Erfolg mit Zeiten im Erwachsenenbereich die den jetzt gezeigten entsprechen, aber gespannt auf die weitere Entwicklung darf man schon sein.

Wenn ich mich noch richtig erinnere, war bei Jule Aßmann das erhöhte Gewicht nachher das Problem, nicht die Traumzeiten realisieren zu können. Vielfach findet man die Gewichtsprobleme bei jungen Talenten im Hochsprung, die eine Karriere zum Stoppen bringen.

Es kommt in jungen Jahren auf die Disziplin und das absolvierte Pensum hinsichtlich Umfang und Intensität (ob bereits Erwachsenenpläne angewendet werden) an, ob sie im Erwachsenenalter noch konkurrenzfähig oder sogar wie Armand Duplantis führend sind. Im Kugelstoßen gibt es kleine Kugelstoßer, die in jungen Jahren aufgrund eines koordinativen Vorteils bessere Leistungen bringen, später aber durch große Athleten überholt werden. Im Mehrkampf kann man oft schon in jungen Jahren erkennen, ob der Schnelligkeitsbereich dominierend sein wird. Meistens hinkt dann auch später der Bereich hinterher und ist limitiert und nicht so ausbaufähig, wenn diese Fähigkeit nicht stark angelegt ist.

Es kommt also immer darauf an, dass man die Ausgangslage als Trainer/in richtig beurteilt. Das Auge der TuT ist oft ganz entscheidend, ob man langfristig leistungsmäßig und disziplinmäßig zuordnen kann. Bei Storp und Mues waren die Eltern zunächst davon überzeugt, dass ihre Kinder mehrkampfmäßig begabt seien. Mein Urteil war sofort: "Im Leben nicht! Sie werden Werferinnen." Ebenso war ich bei einer Mehrkämpferin der Meinung, dass sie sogar in einer anderen Sportart ihr Glück versuchen sollte. Das Gespür für die richtige Entscheidung sollten TuT haben. Voraussetzungen dafür sind Erfahrung, Gespür und Wissen.

Gertrud

[Gertrud]

Eine ganz entscheidende Komponente kommt noch hinzu und das ist die Psyche. Es gibt Kinder, die können nicht genug bekommen. Es gibt aber auch Kinder mit unglaublich großen physischen Fähigkeiten, bei denen die psychische Belastbarkeit nicht hoch ist. Denen muss man dann mehr Zeit geben. Es kann aber auch sein, dass sie den körperlichen Zenit nie erreichen, weil sie Leistungssport in der harten Ausprägung nicht möchten. ‌Auch das habe ich zu akzeptieren gelernt. Ich hatte als Athletin einen unbändigen Ehrgeiz, war eigentlich zu klein für das Kugelstoßen. Deshalb konnte ich Menschen mit Talent, aber geringem Willenseinsatz zunächst überhaupt nicht verstehen. Ich selbst hatte aber die Faust in der Tasche und war sehr "quick". Heute würde ich in der Nationalmannschaft Fußball stehen. Davon bin ich felsenfest überzeugt.

Dann kommt noch die Komponente "Eltern" hinzu, die ihr Kind in den Fähigkeiten glorifizieren und einfach die Realität nicht sehen. Aus einem Ackergaul können auch die besten Trainer kein Rennpferd machen. 

Gertrud

[dominikk85]

Ich bin bei Ami Wunderkindern doch inzwischen sehr skeptisch, es gibt doch sehr viele Beispiele die sich nicht mehr verbessert haben.

Aber natürlich ist sie auf jeden Fall ein starkes Talent was man schon im Auge behalten sollte.

[dominikk85]

Eine ganz entscheidende Komponente kommt noch hinzu und das ist die Psyche. Es gibt Kinder, die können nicht genug bekommen. Es gibt aber auch Kinder mit unglaublich großen physischen Fähigkeiten, bei denen die psychische Belastbarkeit nicht hoch ist. Denen muss man dann mehr Zeit geben. Es kann aber auch sein, dass sie den körperlichen Zenit nie erreichen, weil sie Leistungssport in der harten Ausprägung nicht möchten. ‌Auch das habe ich zu akzeptieren gelernt. Ich hatte als Athletin einen unbändigen Ehrgeiz, war eigentlich zu klein für das Kugelstoßen. Deshalb konnte ich Menschen mit Talent, aber geringem Willenseinsatz zunächst überhaupt nicht verstehen. Ich selbst hatte aber die Faust in der Tasche und war sehr "quick". Heute würde ich in der Nationalmannschaft Fußball stehen. Davon bin ich felsenfest überzeugt.

Dann kommt noch die Komponente "Eltern" hinzu, die ihr Kind in den Fähigkeiten glorifizieren und einfach die Realität nicht sehen. Aus einem Ackergaul können auch die besten Trainer kein Rennpferd machen. 

Gertrud


mal eine Off topic Frage an sie Frau Schäfer da sie Frau Storp erwähnten:

Ich habe bei mir Zuhause noch ein WM Buch von 97 gefunden und dort wurde der damalige bundestrainer zitiert Storp eine technische Schwäche zu attestieren die ihr Potential limitieren würde wofür er vom Verfasser des Buches auch stark kritisiert wurde (die Stunde ihres größten Erfolges wäre kein Zeitpunkt für so eine Aussage).

Können sie dazu was sagen? Gab es da irgendeine Fehde oder würden sie das so bestätigen das es da technische Schwächen gab (konnten die nicht behoben werden?)

Soll jetzt kein anmachen sein, immerhin hat sie eine Medaille gewonnen, aber da ich es gestern nochmal gelesen habe würde mich da ihre Einschätzung interessieren.

[Gertrud]

Eine ganz entscheidende Komponente kommt noch hinzu und das ist die Psyche. Es gibt Kinder, die können nicht genug bekommen. Es gibt aber auch Kinder mit unglaublich großen physischen Fähigkeiten, bei denen die psychische Belastbarkeit nicht hoch ist. Denen muss man dann mehr Zeit geben. Es kann aber auch sein, dass sie den körperlichen Zenit nie erreichen, weil sie Leistungssport in der harten Ausprägung nicht möchten. ‌Auch das habe ich zu akzeptieren gelernt. Ich hatte als Athletin einen unbändigen Ehrgeiz, war eigentlich zu klein für das Kugelstoßen. Deshalb konnte ich Menschen mit Talent, aber geringem Willenseinsatz zunächst überhaupt nicht verstehen. Ich selbst hatte aber die Faust in der Tasche und war sehr "quick". Heute würde ich in der Nationalmannschaft Fußball stehen. Davon bin ich felsenfest überzeugt.

Dann kommt noch die Komponente "Eltern" hinzu, die ihr Kind in den Fähigkeiten glorifizieren und einfach die Realität nicht sehen. Aus einem Ackergaul können auch die besten Trainer kein Rennpferd machen. 

Gertrud


mal eine Off topic Frage an sie Frau Schäfer da sie Frau Storp erwähnten:

Ich habe bei mir Zuhause noch ein WM Buch von 97 gefunden und dort wurde der damalige bundestrainer zitiert Storp eine technische Schwäche zu attestieren die ihr Potential limitieren würde wofür er vom Verfasser des Buches auch stark kritisiert wurde (die Stunde ihres größten Erfolges wäre kein Zeitpunkt für so eine Aussage).

Können sie dazu was sagen? Gab es da irgendeine Fehde oder würden sie das so bestätigen das es da technische Schwächen gab (konnten die nicht behoben werden?)

Soll jetzt kein anmachen sein, immerhin hat sie eine Medaille gewonnen, aber da ich es gestern nochmal gelesen habe würde mich da ihre Einschätzung interessieren.

Dazu kann ich wenig sagen. Ich habe Steffi Storp von 12,88m bis 19,90m geführt. Sie konnte bei der DM in Frankfurt sicherlich im 20,50m-Bereich stoßen, hat aber damals übereifrig beim Aufwärmen reagiert - trotz meines Vetos! Heute würde ich in solchen Situationen sehr hart reagieren. Die besten Bedingungen hätte Steffi für ihre Mentalität in Braunschweig/ Wolfsburg mit meiner Präsenz vor Ort gehabt. Sie hängt noch heute an mir. Wenn wir uns heute sehen, sagt sie immer: "Ich würde heute alles so machen, wie Sie es vorgeschlagen haben." Meine Antwort: "Man muss das Eisen schmieden, wenn es heiß ist."  ‌Sie hatte sicherlich das Potential für etwa 22m ohne anabole Steroide. Sie hat ihre Leistung bei normalem Essen ohne Kreatinmonohydrat ... erzielt. Wer kann das schon? Da gibt es nur wenige Ausnahmen, nehme ich mal an. Damals hat es an den psychischen Fähigkeiten gelegen. Es gab natürlich auch Defizite in allen Bereichen. So war es eben. - Steffi erkundigt sich auch heute noch über meinen Gesundheitszustand. Letztens habe ich ihr das Du angeboten. Sie sagte: "Das kann ich aus Respekt vor Ihnen nicht!" Ich habe Georg Küper, meinen Trainer, auch nie duzen können.

Das nur nebenbei: Ihre Schwester (1,96m groß) war noch talentierter. Sie hat mal bei mir ein Probetraining absolviert und sprang ohne jegliches Training im Bereich 1,65m hoch. Ich hatte in Wattenscheid mit Herrn Steilmann schon alles vorbereitet. Sie wollte aber keinen Leistungssport betreiben. Ehrlich gesagt: Ich war fassungslos bei dem Talent!!! Für solche Talente würde ich heute noch alles geben - und das ist heute wesentlich mehr als vor 20-30 Jahren.  ‌

Gertrud