26.09.2019, 23:16
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
Wer sind diese Ingebrigtsens und wie trainieren sie
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26.09.2019, 23:16
There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
18.06.2020, 20:38
Die Ingebrigtsens trainieren von ihren 140 – 160 Kilometern ca 25% in Thresholdpace (ca. 4mMol/L).
Weiterhin bemerkenswert ist ihr sogenannter Double Thresholdpace Trainingstag, an dem sie zwei Einheiten in diesem Bereich absolvieren. https://www.youtube.com/watch?v=IUVJhwzKJ7M
Wenn man die alten Schriften von Lydiard kennt oder die Berichte über Harald Norpoth, der Van Aakens Trainingsanweisungen systematisch zu schnellerem Tempo verschoben hat, dann ist das Ingebrigtsen-Training eng am Training der Besten in den 50er und 60er Jahren. Sagen die Ingebrigtsens ja selbst. Wie die Afrikaner, nur noch ein bißchen smarter. Die zwei schnellen Einheiten an einem Tag sind schon eine Nummer. Aber da fällt einem eigentlich sogar Zatopek als Vorläufer ein. Oder der fiktionale Quenton Cassidy aus dem Roman "Once a Runner", falls jemand den kennt.
Nur durch Threshhold-Training wird man aber nicht 1500-m-wettkampfhart. Weiß jemand etwas vom Tempotraining?
19.06.2020, 18:35
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.06.2020, 18:36 von frontrunner800.)
(19.06.2020, 14:06)RalfM schrieb: Wenn man die alten Schriften von Lydiard kennt oder die Berichte über Harald Norpoth, der Van Aakens Trainingsanweisungen systematisch zu schnellerem Tempo verschoben hat, dann ist das Ingebrigtsen-Training eng am Training der Besten in den 50er und 60er Jahren. Sagen die Ingebrigtsens ja selbst. Wie die Afrikaner, nur noch ein bißchen smarter. Die zwei schnellen Einheiten an einem Tag sind schon eine Nummer. Aber da fällt einem eigentlich sogar Zatopek als Vorläufer ein. Oder der fiktionale Quenton Cassidy aus dem Roman "Once a Runner", falls jemand den kennt. Das sind fürwahr ganz interessante Anmerkungen, und ich möchte gerne kurz zur Frage Stellung nehmen: Zu dem bereits beschriebenem Training im Ausdauerbereich, machen die Ingebrigtsens offenbar nur einmal in der Woche eine schnellere Tempoeinheit im 1500m Wettkampftempo, wie z. B. 10 x 300 m mit P. 90 Sek. in 41-42, oder 10 x 400 m mit P. 2 in 56. Interessant ist, dass sie offenbar kaum Tempoläufe machen, die schneller als die Wettkampfgeschwindigkeit sind (105%). Die Ingebrigtsens kommen also stark über die Ausdauer. Müssen sie auch, denn die schnellsten sind sie nicht: Sie können die 400 m nicht deutlich unter 50 laufen, wenn überhaupt. https://www.sweatelite.co/ingebrigtsen-b...-sessions/
19.06.2020, 19:04
(19.06.2020, 18:35)frontrunner800 schrieb: Zu dem bereits beschriebenem Training im Ausdauerbereich, machen die Ingebrigtsens offenbar nur einmal in der Woche eine schnellere Tempoeinheit im 1500m Wettkampftempo, wie z. B. 10 x 300 m mit P. 90 Sek. in 41-42, oder 10 x 400 m mit P. 2 in 56.Das ist sehr spannend. Es war ja auch Lydiards Ansatz, dass nicht der Schnellste die 800 m gewinnt, sondern derjenige, der noch ausgeruht aus der Zielkurve kommt. Van Aaken hat Schnelligkeit über Wettkamfptempo nur als Beschleunigungsläufe nach dem Ausdauertraining angesetzt. Das haben ihm eben seine eigenen Athleten schon damals nicht ganz abgenommen, aber den generellen Grundsatz des Trainings schon. Es ist erstaunlich, dass die Zahl der zuträglichen Kilometer im Mittel-/Langstreckenbereich seit 5 Jahrzehnten kaum veränderlich ist, natürlich gibt es unterschiedliche Personen und absolute Marathonspezialisten. Die Ingebrigtsens haben sich anscheinend ein ganz passendes Destillat geschaffen, Laktatmessung hin oder her. Ich glaube nicht, dass diese zu ihrer täglichen Routine gehört.
19.06.2020, 19:46
Ich könnte mir vorstellen, dass sie das ähnlich halten, wie es Marius Bakken vorschlägt
http://www.mariusbakken.com/training-cor...guide.html Zitat:When some athletes/coaches get a lactate meter, they draw blood on every single workout and every single interval. This is ok to do in the beginning, but remember that the lactate meter should be used to TEACH you how to run at the right intensity. After using it, the athlete will get better and better at hitting it right. Sometimes only after 5 or 6 sessions he knows right where his LT is. Wenn der innere Laktatmesser erstmal richtig kalibriert ist, braucht man die technische Hilfe nicht mehr. There is all the difference in the world between treating people equally and attempting to make them equal (Friedrich August von Hayek)
20.06.2020, 09:08
die Methoden der Trainer sind unterschiedlich.
Ein Kurt Eins - DDR-Trainer in Potsdam - ließ weniger km laufen aber in scharfem Tempowechsel in Über-und Unterdistanzen. Ziemlich entgegen der damaligen Trainermeinungen. Aber er hatte Erfolg mit Athleten wie Grodotzki/Janke/Valentin/ Buhl/Dießner.
20.06.2020, 10:32
(19.06.2020, 19:46)Atanvarno schrieb: Ich könnte mir vorstellen, dass sie das ähnlich halten, wie es Marius Bakken vorschlägt Interessanter Artikel zum Thema, vielen Dank für die Verlinkung . Marius Bakken trifft den Nagel auf den Kopf – genau wie er es beschreibt, hat sich meine LT Trainingseinheit gestern angefühlt.
20.06.2020, 15:59
Ich frage mich, ob das mit den Ingebrigtsen - zumindest was den Vater anbetrifft - nicht eine große Verarsche ist. Bzw. um es positiv zu formulieren, sie sehr gezielt an einer Mythenbildng arbeiten.
Der Vater Selfmade-Trainer, der eigentlich gar keine Lust hat Trainer zu sein und es nur seinen Kindern zu lieben macht. Nochmals vor die Entscheidung gestellt, würde es sich dagegen entscheiden. Lässt aber seinen ältesten Sohn an seiner Hochzeit gnadenlos trainieren. Zudem stuft er seine Kinder als durchschnittlich begabt ein.
23.06.2020, 18:13
Ich habe mir gerade diverse Videos von Jakob angesehen.
Was seine Lauftechnik anbelangt, fällt mir v.a. die Oberkörpervorlage aus dem Becken heraus ins Auge, kombiniert mit den "weichen"...also beim auftreffen des Fußes gebeugten...Knien. Insgesamt gesehen scheint er den Körperschwerpunkt sehr sehr gut zu treffen, was bestimmt zu seinen guten Leistungen beiträgt. Was sein Training anbelangt, würde sich deshalb für mich die Frage stellen, wie er das hinbekommt. Einen derart sanften Fußaufsatz mache ich selber, wenn ich bei sehr langsamem Tempo in ungedämpften "Barfußlaufschuhen" über die Ferse abrolle, da der Impact sonst einfach zu groß wäre. Dazu kommt die Notwendigkeit, mit einer ausgeprägten Oberkörperrotation eine schnelle Abrollbewegung von der Ferse über den Ballen des großen Zehs zu realisieren. Eine Vermutung könnte also sein: Jakob (+Family) absolviert vielleicht(!) einen Teil des langsamen Lauftrainings barfuß im von mir beschriebenen Fersenlaufstil und kann das Laufgefühl bzw. die Trainingsanpassungen daran in das schnellere Training und die Wettkämpfe "hinüberretten". Es ist nur eine Idee, wie man das von der technischen Seite her betrachten könnte...vielleicht ist er auch einfach nur ein Mensch mit ausgeprägtem Feingefühl, oder aber er hatte das barfußlaufen als Kind viel praktiziert und die Trainingsanpassungen sind dauerhafter Natur. Viele Grüße an Alle! |
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