10.11.2019, 14:45
Wenn eine 17 Jährige zum NOP zu Salazar geschickt worden war, dann ist schon damit etwas schief gelaufen. Das sollte auch bereits vor der USADA-Untersuchung klar gewesen sein.
Wenn eine 23 Jahre alte Cain 2019, wenn auch vor dem öffentlichen USADA-Urteil, wieder bei Salazar trainieren möchte, dann mag sie dafür psychologische Erklärungsmuster anführen können, aber ich möchte trotzdem auf Eigenverantwortung bestehen und genauso wie andere NOP-Athleten muss sie sich deshalb Fragen und Kritik gefallen lassen.
Ich denke, dass es zu einfach ist, nur auf Einzeltäter zu zielen ohne das System dahinter zu betrachten. Da die Systematik dahinter aber die Basis von Leistungssport bzw. Sport allgemein ist, kann man meiner Meinung nach nur Auswüchse bekämpfen. Man sollte aber auch politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen kritisch betrachten. In diesem Sinne finde ich das Ziel einer Medaillen-Maximierung im deutschen Sport problematisch und auch die starke Förderung von Erfolgen im Jugendalter. In den Jahres-Bilanzen weisen die BT gerne auf die Erfolge im Jugendbereich hin (weil es sonst wenig gibt). Im Laufbereich gibt es bereits für den Nachwuchs viel HT. Geld ist vermutlich aktuell genug vorhanden, dank der CSU-Verbindung zwischen DOSB und BMI. Später wird man dann schnell aus dem Kader geschmissen, auch wenn man noch zu den Besten in D gehört.
Ich denke, dass die staatliche Förderung darauf zielen sollte, möglichst viele AuA zu internationalen Meisterschaften zu schicken und im Jugendbereich Persönlichkeiten zu entwickeln und Grundlagen für später zu schaffen. Das bedeutet aber auch mehr Masse statt Klasse.
BMI-Grenzen sind offensichtlich wenig sinnvoll. Einer Cain hätte das nichts genutzt, wenn man die Grenze nicht hoch ansetzen würde. Außerdem sehe ich nicht, dass es aktuell eine allgemeine Tendenz zu immer dünneren Läufern gibt. Oberflächlich betrachtet, scheint mir eher gegenteilig eine Tendenz zu mehr Athletik zu bestehen. Es sind aber Verbände und auch andere Trainer und Athleten gefordert, einzuschreiten, wenn sie auf Auswüchse stoßen. Bei einem Salazar mag dies zugegeben in der Vergangenheit schwierig gewesen sein.
Für Nike könnten die neuen Anschuldigungen gegen Salazar sogar hilfreich sein, da sie ein Argument bieten können, den Trainer nicht länger im Verfahren gegen ihn zu unterstützen, Cain klagt zwar auch Nike an, aber in den Medien geht es einmal mehr nur um Salazar. Wie üblich hat Nike nichts zu befürchten.
Wenn eine 23 Jahre alte Cain 2019, wenn auch vor dem öffentlichen USADA-Urteil, wieder bei Salazar trainieren möchte, dann mag sie dafür psychologische Erklärungsmuster anführen können, aber ich möchte trotzdem auf Eigenverantwortung bestehen und genauso wie andere NOP-Athleten muss sie sich deshalb Fragen und Kritik gefallen lassen.
Ich denke, dass es zu einfach ist, nur auf Einzeltäter zu zielen ohne das System dahinter zu betrachten. Da die Systematik dahinter aber die Basis von Leistungssport bzw. Sport allgemein ist, kann man meiner Meinung nach nur Auswüchse bekämpfen. Man sollte aber auch politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen kritisch betrachten. In diesem Sinne finde ich das Ziel einer Medaillen-Maximierung im deutschen Sport problematisch und auch die starke Förderung von Erfolgen im Jugendalter. In den Jahres-Bilanzen weisen die BT gerne auf die Erfolge im Jugendbereich hin (weil es sonst wenig gibt). Im Laufbereich gibt es bereits für den Nachwuchs viel HT. Geld ist vermutlich aktuell genug vorhanden, dank der CSU-Verbindung zwischen DOSB und BMI. Später wird man dann schnell aus dem Kader geschmissen, auch wenn man noch zu den Besten in D gehört.
Ich denke, dass die staatliche Förderung darauf zielen sollte, möglichst viele AuA zu internationalen Meisterschaften zu schicken und im Jugendbereich Persönlichkeiten zu entwickeln und Grundlagen für später zu schaffen. Das bedeutet aber auch mehr Masse statt Klasse.
BMI-Grenzen sind offensichtlich wenig sinnvoll. Einer Cain hätte das nichts genutzt, wenn man die Grenze nicht hoch ansetzen würde. Außerdem sehe ich nicht, dass es aktuell eine allgemeine Tendenz zu immer dünneren Läufern gibt. Oberflächlich betrachtet, scheint mir eher gegenteilig eine Tendenz zu mehr Athletik zu bestehen. Es sind aber Verbände und auch andere Trainer und Athleten gefordert, einzuschreiten, wenn sie auf Auswüchse stoßen. Bei einem Salazar mag dies zugegeben in der Vergangenheit schwierig gewesen sein.
Für Nike könnten die neuen Anschuldigungen gegen Salazar sogar hilfreich sein, da sie ein Argument bieten können, den Trainer nicht länger im Verfahren gegen ihn zu unterstützen, Cain klagt zwar auch Nike an, aber in den Medien geht es einmal mehr nur um Salazar. Wie üblich hat Nike nichts zu befürchten.