12.10.2025, 19:27
Ich sichte in meiner Eigenschaft als Leistungssportkoordinator an einem Regelgymnasium den 6. und 8. Jahrgang. Talente anderer Schulen sehe ich beim legendären Lübecker Schulstaffeltag und ggf. beim Staffelmarathon.
Das einzige, was wir über Talentsichtung ziemlich valide wissen, ist, dass sie schlechter wird, je früher sie einsetzt. In unserem Klientel sind sehr viele 1. und 2. Klässler im Verein aktiv und sollten dort eine polisportive Ausbildung erfahren und von Talentsichtung verschont bleiben. Die Mondos und Ingebrigsen finden ihren Weg neben den Systemen.
Die Schwierigkeit beim Testen von Talent besteht in der unzureichenden Differenzierung zwischen Fähigkeiten (angeboren) und Fertigkeiten (erlernt) [bewusst verkürzt, bitte nicht schimpfen, liebe Sportwissenschaftler, die Definitionen sind für diesen Zweck tauglich, scheint mir] Viele Tests (so zum Beispiel unsere weitgehend schwachsinnigen Landeskadertests und auch die für den NK2) differenzieren nicht danach, sondern prüfen weitgehend Fertigkeiten. Sie tun also das gleiche, was Wettkämpfe tun, und messen, was jemand zum Zeitpunkt x kann, weil er nun mal biologisch so und so weit ist und dies oder das bereits gelernt hat.
Wir testen:
Dropjump (Reaktikraft, recht valides Testkriterium, aber natürlich auch entwickelbar)
Stiffness (Standardtest in Optojump: 7 Prellsprünge hintereinander, möglichst auf der gleichen Stelle: mehr Fertigkeit drin, dennoch interessant im Vergleich)
30 fliegend (zyklische Schnelligkeit, angeborene Fähigkeit, die gut enwickelbar ist und dennoch ein sehr guter Prädikator für späteren Erfolg) für die 6er wären 20fliegend sinnvoller, aber das ändere ich aus Pragmatismus nicht mehr)
BeepTest (zyklische und azyklische Ausdauer, Widerstandsleistungsfähigkeit) kein Talenttest, verrät aber viel über Motive und Haltungen der Athleten
Qualitativer Koordinationstest: ständig wechselnde Anforderungen des Lauf ABC durch Hütchen und Bügel hin zur Steigerung durch Bügel. Darin Kopplungs- und Entkopplungsfähigkeit (Arme anders als Beine), Differenzierungsfähigkeit, Rhythmisierungsfähigkeit etc. Der würde mir eigentlich reichen, aber wie sieht das aus =)
Die öffentliche Hand hat die teuren Geräte bezahlt...
Vielleicht machen wir nächstes Jahr mal stiftungsfinanziert so was wie "wir suchen die schnellsten Lübecker Kinder" Dann tatsächlich auch in der Grundschule, nur 20 fliegend und ein paar motivierende Kleinigkeiten drumherum. Mit so was kommst Du recht leicht auch in die Breite und findest vlt. mal jemanden, der sonst nicht aufgefallen wäre. So viel ich weiß haben die HSV-Ansahs über so was (Rapido heißt das in HH) den Weg in die Leichtathletik gefunden.
Hilft das?
Das einzige, was wir über Talentsichtung ziemlich valide wissen, ist, dass sie schlechter wird, je früher sie einsetzt. In unserem Klientel sind sehr viele 1. und 2. Klässler im Verein aktiv und sollten dort eine polisportive Ausbildung erfahren und von Talentsichtung verschont bleiben. Die Mondos und Ingebrigsen finden ihren Weg neben den Systemen.
Die Schwierigkeit beim Testen von Talent besteht in der unzureichenden Differenzierung zwischen Fähigkeiten (angeboren) und Fertigkeiten (erlernt) [bewusst verkürzt, bitte nicht schimpfen, liebe Sportwissenschaftler, die Definitionen sind für diesen Zweck tauglich, scheint mir] Viele Tests (so zum Beispiel unsere weitgehend schwachsinnigen Landeskadertests und auch die für den NK2) differenzieren nicht danach, sondern prüfen weitgehend Fertigkeiten. Sie tun also das gleiche, was Wettkämpfe tun, und messen, was jemand zum Zeitpunkt x kann, weil er nun mal biologisch so und so weit ist und dies oder das bereits gelernt hat.
Wir testen:
Dropjump (Reaktikraft, recht valides Testkriterium, aber natürlich auch entwickelbar)
Stiffness (Standardtest in Optojump: 7 Prellsprünge hintereinander, möglichst auf der gleichen Stelle: mehr Fertigkeit drin, dennoch interessant im Vergleich)
30 fliegend (zyklische Schnelligkeit, angeborene Fähigkeit, die gut enwickelbar ist und dennoch ein sehr guter Prädikator für späteren Erfolg) für die 6er wären 20fliegend sinnvoller, aber das ändere ich aus Pragmatismus nicht mehr)
BeepTest (zyklische und azyklische Ausdauer, Widerstandsleistungsfähigkeit) kein Talenttest, verrät aber viel über Motive und Haltungen der Athleten
Qualitativer Koordinationstest: ständig wechselnde Anforderungen des Lauf ABC durch Hütchen und Bügel hin zur Steigerung durch Bügel. Darin Kopplungs- und Entkopplungsfähigkeit (Arme anders als Beine), Differenzierungsfähigkeit, Rhythmisierungsfähigkeit etc. Der würde mir eigentlich reichen, aber wie sieht das aus =)
Die öffentliche Hand hat die teuren Geräte bezahlt...
Vielleicht machen wir nächstes Jahr mal stiftungsfinanziert so was wie "wir suchen die schnellsten Lübecker Kinder" Dann tatsächlich auch in der Grundschule, nur 20 fliegend und ein paar motivierende Kleinigkeiten drumherum. Mit so was kommst Du recht leicht auch in die Breite und findest vlt. mal jemanden, der sonst nicht aufgefallen wäre. So viel ich weiß haben die HSV-Ansahs über so was (Rapido heißt das in HH) den Weg in die Leichtathletik gefunden.
Hilft das?
Ständiges Wiegen macht die Sau nicht fetter.

