[Jonny]

Wie soll das mit dem Haemoglobindoping denn eigentlich genau funktionieren? Das Blut wird doch ueberwacht, und wenn man Haemoglobin spritzt oder sonstwie ins Blut bringt muss zumindest das Verhaeltnis zwischen roten und weissen Blutkoerperchen durcheinander geraten. Das sollte doch wohl auffallen, es gab doch auch in der Vergangenheit schon verschiedene Dopingvarianten mit eigenem Blut oder nicht?


Ich kenne nur das vom Skilanglauf. Da sind in der Vergangenheit immer wieder Sportler mit zu hohen oder stark schwankenden Werten aufgefallen.

[Atanvarno]

Ich kenne nur das vom Skilanglauf. Da sind in der Vergangenheit immer wieder Sportler mit zu hohen oder stark schwankenden Werten aufgefallen.

Gibt's natürlich auch in der Leichtathletik, da wurden auch schon einige Leute wegen auffälligen Blutwerten im Biopass aus dem Verkehr gezogen (Jeruto bspw. allerdings auch wieder freigesprochen, weil die Beweisführung schwierig ist)

[Oliver]

Carbonschuhe gibt es ja schon länger. Interessant zu wissen wäre, ob es einen neuen, spezifisch für die 800m designten Prototyp gibt, der erst seit wenigen Wochen verfügbar ist?


Laufen alle beim gleichen Herrsteller? Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass mehrere Ausrüster zeitgleich einen neuen Wunderschuh auf dem Markt bringen. Wenn es diesen gibt, hat Hering diesen nicht bekommen.

[runner5000]

Carbonschuhe gibt es ja schon länger. Interessant zu wissen wäre, ob es einen neuen, spezifisch für die 800m designten Prototyp gibt, der erst seit wenigen Wochen verfügbar ist?


Laufen alle beim gleichen Herrsteller? Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass mehrere Ausrüster zeitgleich einen neuen Wunderschuh auf dem Markt bringen. Wenn es diesen gibt, hat Hering diesen nicht bekommen.


Nein! Nike, Adidas, On, alles dabei!

[lor-olli]

Es ist viel (Werbe-)Lesestoff mit meist unwichtigen Inhalten, trotzdem lohnt es sich hin und wieder einige paper zu lesen.
Carbonschuhe sind mittlerweile gut bekannt und im Marathonbereich fast schon ein "alter Hut", ABER, obgleich die Grundkonstruktion allen Herstellern bekannt ist, sind es oftmals die kleinen Verbesserungen, die einen Unterschied ausmachen können und da probiert jeder selbst. Neue cushions, Gelpolster, Positionierung, Formgebung bei der Carbonplatte, Individualisierung für Athlet, Gewicht, Schuhgröße etc.

Das generelle Problem bleibt aber, dass der Athlet / die Athletin die Vorteile auch ausreizen kann, das klappt bei weitem nicht immer und die Streubreite ist ordentlich. Anfangs hatten z.B. insbesondere die leichten Frauen mit den Carbon-Marathonschuhen so ihre Probleme mit der Instabilität in den Kurven, das hat einige Zeit gebraucht, bis man das im Griff hatte - wird bei den Sprintspikes nicht anders sein, zumal hier die Variationsmöglichkeiten aufgrund der Vorgaben deutlich geringer sind (weniger Material, flacherer Aufbau).

Doping? Das wird leider nicht aus der Welt zu schaffen sein, aktuell sehe ich da aber nicht so das Riesenproblem, dennoch gibt es speziell bei der Individualisierung und dem "Maßschneiden" (CRISPR/Cas9) von Medikamenten eine Entwicklung, die z.B. die Sauerstoffversorgung bei Krebspatienten erheblich verbessern können. Bis zur Entwicklung fertiger Medikamente wird es noch einige Jahre dauern, aber das hat z.B. in Italien im Radsport viele nicht daran gehindert, Produkte vor der Markteinführung, Zulassung und offizieller Produktion auszuprobieren. Ob sich solche Manipulationen nachweisen lassen? Vermutlich schon, aber mit einiger zeitlichen Verzögerung - die Nachweise müssen schließlich gerichtsfest sein, die Experimente nicht. 

[Atanvarno]

Wie soll das mit dem Haemoglobindoping denn eigentlich genau funktionieren? Das Blut wird doch ueberwacht, und wenn man Haemoglobin spritzt oder sonstwie ins Blut bringt muss zumindest das Verhaeltnis zwischen roten und weissen Blutkoerperchen durcheinander geraten. Das sollte doch wohl auffallen, es gab doch auch in der Vergangenheit schon verschiedene Dopingvarianten mit eigenem Blut oder nicht?

Es scheint gerüchteweise eine neue Methode zu geben.

Hämoglobin wird gesteigert, indem man über längere Zeiträume niedrig dosiertes Kohlenmonoxid einatmet und das ganze dann utilisiert, indem man direkt vor der Belastung hyperbaren Sauerstoff gibt
https://www.cyclisme-dopage.com/actualit...ge-com.htm

Die Veränderung der Blutpasswerte ist wohl so klein, dass es da nicht auffällt.

Der Einwand von TranceNation ist aber berechtigt - wenn das funktioniert, müssten die Leistungen auf allen Laufstrecken explodieren, nicht nur über 800m.

[omega]

Kleine Anmerkung meinerseits: (Keine Ahnung, ob sich jemand durch die links im Artikel, den ich gepostet habe, gelesen hat ………)

Die neuesten Schuhe bringen einen Vorteil, sie verlängern den Schritt durch Formgebung und Steifheit des Carbons! Selbst eine kleine Verlängerung um 2 cm je Schritt, macht am Ende der 800 m schon einen deutlichen Unterschied! Bei Elitetempo beträgt die Schrittlänge 2,5 m (oder etwas mehr), also ungefähr 230 Schritte (oder ca. 200 bei entsprechender Körpergröße). Bei einer Verlängerung des Schritts würden die neuen Schuhe also eine Differenz von 5 - 7 m ausmachen, immer unter der Voraussetzung, dass die Physis an die veränderten Verhältnisse angepasst ist!

Ich hab einmal nachgerechnet: Eine durchschnittliche Schrittlänge von 2,5m ( ist sie wirklich so lang?) bedeuten 320 Schritte für 800m. Bei einer Schrittverlängerung vo 2cm pro Schritt ergibt sich bei jeweils gleichfrequenten Schritten ein Vorteil von 6,40m auf 800m. Bei einer Zeit von 1:44 bedeutet der Vorteil 0,83s, also 1:43,17 min.

[menarfin]

Wie soll das mit dem Haemoglobindoping denn eigentlich genau funktionieren? Das Blut wird doch ueberwacht, und wenn man Haemoglobin spritzt oder sonstwie ins Blut bringt muss zumindest das Verhaeltnis zwischen roten und weissen Blutkoerperchen durcheinander geraten. Das sollte doch wohl auffallen, es gab doch auch in der Vergangenheit schon verschiedene Dopingvarianten mit eigenem Blut oder nicht?

Es scheint gerüchteweise eine neue Methode zu geben.

Hämoglobin wird gesteigert, indem man über längere Zeiträume niedrig dosiertes Kohlenmonoxid einatmet und das ganze dann utilisiert, indem man direkt vor der Belastung hyperbaren Sauerstoff gibt
https://www.cyclisme-dopage.com/actualit...ge-com.htm

Die Veränderung der Blutpasswerte ist wohl so klein, dass es da nicht auffällt.

Der Einwand von TranceNation ist aber berechtigt - wenn das funktioniert, müssten die Leistungen auf allen Laufstrecken explodieren, nicht nur über 800m.

Nicht schlecht, das hoert sich aber auch ziemlich riskant an.

Wenn das aber getan wird dann koennte es ja durchaus sein dass die 800 sozusagen der Testballon sind wo man es zufaellig jetzt als erstes macht. Dann muessten aber die uebrigen Strecken spaetestens naechstes Jahr nachziehen.

[lor-olli]

Ich hab einmal nachgerechnet: Eine durchschnittliche Schrittlänge von 2,5m ( ist sie wirklich so lang?) bedeuten 320 Schritte für 800m. Bei einer Schrittverlängerung vo 2cm pro Schritt ergibt sich bei jeweils gleichfrequenten Schritten ein Vorteil von 6,40m auf 800m. Bei einer Zeit von 1:44 bedeutet der Vorteil 0,83s, also 1:43,17 min.

Rudisha brauchte bei seinem WR sogar nur 292 Schritte für die 800 m, das macht dann sogar eine Schrittlänge von 2,74 m. Rudisha ist groß und er zog seine Schritte enorm, andere brauchen da mehr Schritte, aber 2,5 m je Schritt im Elitetempo sind sogar etwas konservativ angesetzt. Selbst Haile Gebrselassie, der ja nun deutlich kleiner ist, hatte bei seinen 5000 m eine Schrittlänge von ca. 2,3 m.

Merke: die Schrittlänge wird zum größten Teil vom Lauftempo bestimmt und nicht von der Körpergröße, eine höhere Frequenz kann man nämlich im Kurzstreckensprint vielleicht durchhalten, bei 800 m schon nicht mehr. Ich war fasziniert, als ich Rudisha's Schritt sah und wollte es genau wissen, zum Glück gab es eine Kameraführung, die das Zählen der Schritte ermöglichte ( , (hat lor-olli vielleicht zu viel Zeit ?). Wenn man die Schritte so lang zieht, kommt automatisch ein schnelles Tempo heraus, bei mir aber nur 150 m lang.

[lor-olli]

Hämoglobin wird gesteigert, indem man über längere Zeiträume niedrig dosiertes Kohlenmonoxid einatmet und das ganze dann utilisiert, indem man direkt vor der Belastung hyperbaren Sauerstoff gibt
https://www.cyclisme-dopage.com/actualit...ge-com.htm

Die Veränderung der Blutpasswerte ist wohl so klein, dass es da nicht auffällt.

Ohne ärztlich strenge Überwachung der Blutkonzentration ein höchst riskantes Verfahren, mit Auspuffgasen etwa kann man sich gut umbringen. 
Bei zu langer oder zu starker Exposition kann es Organschäden kommen - auch nicht leistungsfördernd …

Wenn die Veränderung über längere Zeiträume in geringsten Dosen stattfindet, ist auch ein Blutpass hilflos.

lor-olli wollte hier nicht schon wieder in die Dopingdiskussion einsteigen! (Aber die Seuche ist nicht totzukriegen …)