(16.08.2025, 20:37)TranceNation 2k14 schrieb: Und jetzt fragen wir uns wieder warum sich die Mehrkämpfer/innen bei den Hürden über Rückenwind freuen, die Spezialist/innen aber nicht
Mir wurde damals in der Trainerausbildung beigebracht, dass sich Hürdenläufer über Gegenwind freuen
(16.08.2025, 19:35)Reichtathletik schrieb: Ihr wisst schon, dass Hürdensprint und Flachsprint zwei past Schuhe sind? Man muss den "Speed" auch einsetzen können. Dafür ist zuallererst eine sichere Hürdentechnik nötig. Wenn du nur "mehr" Speed hast, stimmt sonst kein Abstand mehr
Ich bin mal davon ausgegangen, dass Visser ihren Speed schon adäquat einzusetzen weiß.
Oder meinst du unsere Frauen? Falls dem so ist und sie die Hürdentechnik der Weltklasse im besten Fall matchen könnten, dann fehlen doch immer noch einige Zehntel... weil sie eben den Speed (auch) nicht mitbringen.
Natürlich gehört eine entsprechende Technik dazu, aber jetzt mal im Ernst. Die Hürden sind bei den Frauen so niedrig, dass auch sehr kleine Frauen sie problemlos überlaufen können.
Tobi Amusan ist 156cm, Massai Russell und Kendra Harisson 163cm. Speed ist das A und O im Gegensatz zu den Männerhürden.
Technik spielt sich nicht nur über den Hürden an, sondern insbesondere auch beim richtigen Punkt vor der Hürde und dem Aufsatz danach.
Und ja, ich meine vor allem die Deutschen. Deshalb würde ich auch TranceNation zum Teil widersprechen mit Blick auf das Kernproblem. Ja zur Weltspitze fehlt vieles, nicht nur die eine Sache, aber die technischen Limitationen sind denke ich schon bei vielen primär, weil sie limitierender sind als der Speed der sich auch in U23 und danach noch besser entwickeln lässt wenn die Basics stimmen denn Technik.
(16.08.2025, 21:41)Reichtathletik schrieb: Deshalb würde ich auch TranceNation zum Teil widersprechen mit Blick auf das Kernproblem. Ja zur Weltspitze fehlt vieles, nicht nur die eine Sache, aber die technischen Limitationen sind denke ich schon bei vielen primär, weil sie limitierender sind als der Speed der sich auch in U23 und danach noch besser entwickeln lässt wenn die Basics stimmen denn Technik.
Der Speed ist limitierender, weil der Effekt größer ist. Mit einer 100m flach PB von 11,80 läufst du auch mit absolut perfekter Technik keine 12,50 über die Hürden. Rosina Schneider wurde mit schlechter Technik U20-Europameisterin, weil sie damals sehr schnelle 100m flach (für die U20) laufen konnte. Seitdem hat sie ihre Technik verbessert, aber nicht ihren Speed. Deshalb nur eine Verbesserung von weniger als zwei Zehntel seit 2023.
16.08.2025, 23:45 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.08.2025, 00:12 von Gertrud.)
(16.08.2025, 21:41)Reichtathletik schrieb: Technik spielt sich nicht nur über den Hürden an, sondern insbesondere auch beim richtigen Punkt vor der Hürde und dem Aufsatz danach
Das ist die Folge - vor allem bei den großen Hürdenläuferinnen! Bei den kleinen Hürdenläuferinnen ist der Speed dominanter als bei den großen. Von den größeren Hürdenläuferinnen beherrscht Camacho-Quinn mit 1,73m Körpergröße beide Technikanteile hervorragend. Daher ist ihre Differenz mit 1,04 relativ gering. Ihre Technik an der Hürde ist schon sehr speziell und schnell. Amusan verwendet eine neue Technik, von der ich aber von einer funktionell guten Person Nachteiliges gehört habe, weil ein Anteil sehr vulnerabel im NZB ist. Ich habe die Begründung recherchiert und bestätigt gefunden.
Cindy Roleder hatte eine Differenz von 0.87s, nur mal so in den Raum geworfen.
Die ist zwar die 100m sehr selten gelaufen, aber das gilt auch für andere Hürdensprinterinnen.
Einen pauschalen Umrechnungsfaktor gibt es hier also nicht.
Visser hat jetzt nicht den gewöhnlichsten Karriereverlauf. Dass man mit 28 Jahren noch einmal einen solch massiven Sprung macht, ist jetzt eher nicht die Regel. Wie es scheint braucht man dafür einfach einen Wundertrainer, der ein Patentrezept zu haben scheint.
17.08.2025, 03:59 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.08.2025, 04:12 von Gertrud.)
(17.08.2025, 02:08)Mattili schrieb: Cindy Roleder hatte eine Differenz von 0.87s, nur mal so in den Raum geworfen.
Die ist zwar die 100m sehr selten gelaufen, aber das gilt auch für andere Hürdensprinterinnen.
Einen pauschalen Umrechnungsfaktor gibt es hier also nicht.
Visser hat jetzt nicht den gewöhnlichsten Karriereverlauf. Dass man mit 28 Jahren noch einmal einen solch massiven Sprung macht, ist jetzt eher nicht die Regel. Wie es scheint braucht man dafür einfach einen Wundertrainer, der ein Patentrezept zu haben scheint.
Die Rechnung stimmt so nicht ganz. Die 100m sind nicht so relevant bei ihr. Sie lief die 200m in 23.35. Das entspricht in etwa einer 100m-Zeit von 11.50. Wenn man dann 12,59 in Relation setzt, ergibt das 1.09. Das ist realistischer. Ich müsste folglich meine Tabelle angleichen. Die beiden schnellen Zeiten (100m Hürden, 200m) sind aus dem Jahr 2015, die schlechtere 100m-Zeit erzielte sie 2013.
17.08.2025, 06:33 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.08.2025, 08:25 von Gertrud.)
Beim Hürdenlauf tummeln sich so viele kleine Athletinnen, weil sie fast durchgehend sprinten können. Die großen Athletinnen können sich das nicht erlauben, weil sie dann zu dicht an die Hürde kommen.
Visser war super im Vorlauf, im Finale war sie aus meiner Sicht einen Moment nicht im Tunnel. als die anderen mit Macht nach vorne kamen. Schade! Auch ihr traue ich eine Zeit unter 12,20 zu.
Ausländerinnen können auch - wie ich hörte - sich in TL bei Meuwly anschließen: aber das Trainingszentrum Papenal darf keine betreten. Die Geheimnisse werden wohl behütet - und das kann ich sehr gut verstehen. Manche deutschen Trainer meinen, dass sie die Meuwly-Programme verinnerlicht haben. Es gibt sicherlich noch Programme außerhalb der üblichen Sicht. Man muss sie nur kennen. Wenn man die Programme von Bol und Warholm vergleicht, so gibt es enorme Unterschiede. Es passt eben nicht jedes Programm auf jede/n AuA.
Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass die Siegermentalität und die spezielle Klugheit Garanten für Weltrekorde sind. Ich sehe Duplantis nicht nur unter dem Schirm des Talentes. Er erarbeitet sich sukzessive neue Herausforderungen und ruht in sich. Er hat auch das Gesamtpotential für 6,40m. Er bekommt auf dem letzten Stück des Anstiegs einen solchen Schub mit. Das kommt nicht von nichts!!! Der Turbo wird früher gezündet. - Wo bleiben unsere Stabhochspringer:innen???
Malaika Mihambo fehlte diesmal der sechste Sprung.
17.08.2025, 08:00 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.08.2025, 08:17 von Delta.)
(17.08.2025, 02:08)Mattili schrieb: Cindy Roleder hatte eine Differenz von 0.87s, nur mal so in den Raum geworfen.
Die ist zwar die 100m sehr selten gelaufen, aber das gilt auch für andere Hürdensprinterinnen.
Einen pauschalen Umrechnungsfaktor gibt es hier also nicht.
Visser hat jetzt nicht den gewöhnlichsten Karriereverlauf. Dass man mit 28 Jahren noch einmal einen solch massiven Sprung macht, ist jetzt eher nicht die Regel. Wie es scheint braucht man dafür einfach einen Wundertrainer, der ein Patentrezept zu haben scheint.
Visser hatte schon 2020 eine 11.25 stehen flach. Das reichte immer auch zum Ersatz in der Staffel oder auch mal mehr. In 2022 eine 12.51 im Letzigrund, 2024 12.42 imOlympiafinale. Das ist für mich viel mehr wert als 12.36 in La Chaux de Fonds.
Zum Vergleich Ditaji Kambundji hat 100 Flach 11.41 stehen mit 12.40 Bestleistung über die Hürden.
Visser hatte viele gute Zeiten Sub 12.60 auf Granulat Anlagen. in Chorzow auF Mondo sub 12.30.
Meuwly kann Hürden. Er hat Jahre mit Sprunger, Bol damit verbracht.
Er kann Wettkampfvorbereitung auf den Tag genau.
(16.08.2025, 21:41)Reichtathletik schrieb: die technischen Limitationen sind denke ich schon bei vielen primär, weil sie limitierender sind als der Speed
Nein.
(Wie schon von vielen erwähnt und von trackwatchnds angemerkt: Frauenhürden und Männerhürden sind 2 Paar Schuhe)
17.08.2025, 10:21 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.08.2025, 10:29 von Gertrud.)
Visser müsste aufgrund ihrer 100m-Bestzeit sogar unter 12,20 laufen können. Es kann allerdings sein, dass die kleinen Hürdenläuferinnen flinker an der Hürde sind. Man müsste die Werte noch dazu haben, um genauer analysieren zu können.
Entscheidend ist aus meiner Sicht eine sehr kreative, individuelle Herangehensweise mit ganz gezielten Übungen und einer Angleichung an das Optimum vieler Parameter. Das wiederum setzt enormes Körperdetailwissen voraus, um eine filigrane Arbeit ohne Knüppelei ohne Verletzungen anzuwenden.