26.08.2015, 13:52
(25.08.2015, 08:57)W. Kronhard schrieb: Sehr interessantes Thema für alle theoretisch-praktischen Sportwissenschaftler.
Aus meiner Sicht ist Drehstoß im Kugelstossen wie Flop im Hochsprung. Erstaunlich dass Flop die andere Technik sofort verdrängt hat und hier nicht. Wahrscheinlich liegt es an mehr Rotation, und dass die richtige Technik im Drehstoß noch nicht so richtig entdeckt ist.
Theoretisch ist leichter nach einem Drehstoß im Ring zu bleiben. Warum? Weil die schnellere Bewegung die Rotation ist, und nicht die Fortbewegung zum Sektor.
Im Angleiten ist es umgekehrt. Die Hauptbewegung ist in Richtung Sektor, und die Rotation als Hilfsfaktor nur am Ende dazu kommt.
Ausserdem, wenn die rotierende Bewegung schneller ist als die Fortbewegung, dann kann die Rotation die Fortbewegung leichter stoppen.
Nichts für ungut, denkt gut
das der flop sich so schnell durchgesetzt hat liegt IMO neben dem höheren (oder zumindest gleichem) potential auch daran, dass der flop wesentlich einfacher und wohl auch weniger störungsanfällig als der straddle ist, zumindest auf spitzenniveau da beim straddle einfach sehr viel Beweglichkeit und Timing gefordert ist.
beim kugelstoßen ist es dagegen anders, es gibt eventuell ein höheres absolutes potential im drehstoß, aber dagegen spricht das der drehstoß fehleranfälliger und damit oft auch unkonstanter ist, gerade unter druck.
es geht ja nicht nur um die beste weite in einem von 100 versuchen (also in einer Saison), sondern in einem von 6 (oder sogar drei wenn man vorkampf und quali mit einrechnet) versuchen und da spielt die replizierbarkeit natürlich eine rolle.