24.03.2014, 10:08
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.03.2014, 10:10 von Diskusmann.)
Ich kann da vielleicht etwas zum Thema aus der Praxis beitragen.
In den 90ern habe ich viele Jahre lang ein zweitägiges Diskusspektakel auf der Segelwiese in Medelby an der dänischen Grenze organisiert, zu dem Diskuswerfer aus ganz Deutschland kamen. Hier ging es nicht um Antrittsgelder und Prämien, sondern ganz einfach um den Spaß am Diskuswerfen und weiten Würfen. Neben einer optisch sehr gut gelegenen Anlage und dem ganz speziellen "Medelbyfeeling" hatten wir sehr oft wirklich hilfreichen Nordost-Wind. Meine Erfahrung ist, dass Gegenwind bis zu 5 Meter ausmachen kann, natürlich abhängig von der Stärke und den Möglichkeiten des Werfers, etwas aus den Bedingungen zu machen.
Eine Limitierung macht übrigens gar keinen Sinn, denn es ist nicht der ganz starke Wind, der den Diskus weit fliegen lässt, sondern eher konstanter mittelstarker Wind. Und das ist für Männer- und Frauengeräte auch noch unterschiedlich, wie man sich vorstellen kann. Für das kleine Frauengerät ist optimaler Männergerätewind schon meist "tödlich", für den 1Kilo-Diskus optimaler Wind ist dagegen für das Männergerät meist zu schwach. Aber auch für das Männergerät ist Wind über Stärke 9 eher kontraproduktiv.
Es gibt übrigens durchaus gute Diskuswerfer, die mit starkem Gegenwind nicht gut umgehen können und daher daraus auch gar keinen Mehrwert schöpfen, sondern oft genau das Gegenteil.
Das nächste Problem wäre wirklich der Ort der Messung, zumal es auch die Situation gibt, dass tragender Wind nicht bis auf den Boden reicht. Die Möglichkeit einer regelnden Windmessung würde ich also ganz schnell wieder vergessen.
Würden Werfer wie Harting oder Wierig Windwettkämpfe suchen, wie es Alekna und vor allem Kanter in jüngster Vergangenheit taten oder in früheren Zeiten Hein-Direk Neu, Ricky Bruch, John Powell, Mac Wilkins, Art Burns und Konsorten, würden beide ganz sicher deutliche Bestleistungen über 70 Meter haben, Harting wohl im Bereich um 72-73 Meter.
Zum eigentlichen Threadthema: Ich halte Shanice Craft erstens für eine perspektivisch bessere Diskuswerferin als Kugelstoßerin und zweitens für eine potenzielle 70m-Werferin. Wenn sie gesund und unverletzt bleibt, werden die 64 Meter aus Leiria nicht ihr letztes Wort in diesem Jahr bleiben. Sie ist eine absolute Wettkämpferin und wenn die Bedingungen dann auch noch gut sind, geht die Post ab! Ich würde ebenfalls eher Rüh und Craft als härteste Konkurentinnen für Müller sehen, wobei man Julia Fischer nicht abschreiben sollte. Sie scheint mir allerdings das anfälligste Gesamtsystem zu haben.
In den 90ern habe ich viele Jahre lang ein zweitägiges Diskusspektakel auf der Segelwiese in Medelby an der dänischen Grenze organisiert, zu dem Diskuswerfer aus ganz Deutschland kamen. Hier ging es nicht um Antrittsgelder und Prämien, sondern ganz einfach um den Spaß am Diskuswerfen und weiten Würfen. Neben einer optisch sehr gut gelegenen Anlage und dem ganz speziellen "Medelbyfeeling" hatten wir sehr oft wirklich hilfreichen Nordost-Wind. Meine Erfahrung ist, dass Gegenwind bis zu 5 Meter ausmachen kann, natürlich abhängig von der Stärke und den Möglichkeiten des Werfers, etwas aus den Bedingungen zu machen.
Eine Limitierung macht übrigens gar keinen Sinn, denn es ist nicht der ganz starke Wind, der den Diskus weit fliegen lässt, sondern eher konstanter mittelstarker Wind. Und das ist für Männer- und Frauengeräte auch noch unterschiedlich, wie man sich vorstellen kann. Für das kleine Frauengerät ist optimaler Männergerätewind schon meist "tödlich", für den 1Kilo-Diskus optimaler Wind ist dagegen für das Männergerät meist zu schwach. Aber auch für das Männergerät ist Wind über Stärke 9 eher kontraproduktiv.
Es gibt übrigens durchaus gute Diskuswerfer, die mit starkem Gegenwind nicht gut umgehen können und daher daraus auch gar keinen Mehrwert schöpfen, sondern oft genau das Gegenteil.
Das nächste Problem wäre wirklich der Ort der Messung, zumal es auch die Situation gibt, dass tragender Wind nicht bis auf den Boden reicht. Die Möglichkeit einer regelnden Windmessung würde ich also ganz schnell wieder vergessen.
Würden Werfer wie Harting oder Wierig Windwettkämpfe suchen, wie es Alekna und vor allem Kanter in jüngster Vergangenheit taten oder in früheren Zeiten Hein-Direk Neu, Ricky Bruch, John Powell, Mac Wilkins, Art Burns und Konsorten, würden beide ganz sicher deutliche Bestleistungen über 70 Meter haben, Harting wohl im Bereich um 72-73 Meter.
Zum eigentlichen Threadthema: Ich halte Shanice Craft erstens für eine perspektivisch bessere Diskuswerferin als Kugelstoßerin und zweitens für eine potenzielle 70m-Werferin. Wenn sie gesund und unverletzt bleibt, werden die 64 Meter aus Leiria nicht ihr letztes Wort in diesem Jahr bleiben. Sie ist eine absolute Wettkämpferin und wenn die Bedingungen dann auch noch gut sind, geht die Post ab! Ich würde ebenfalls eher Rüh und Craft als härteste Konkurentinnen für Müller sehen, wobei man Julia Fischer nicht abschreiben sollte. Sie scheint mir allerdings das anfälligste Gesamtsystem zu haben.
Wo kämen wir denn da hin? Wenn jeder sagen würde, wo kämen wir denn da hin und niemand ginge, um zu sehen wohin man käme wenn man ginge...
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